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Fox Corp. – US-Wahl und Streaminggeschäft sorgen für Zuversicht
Der US-Medienriese bekommt den zunehmenden Wettbewerbsdruck durch Streamingdienste zu spüren. Nun will der Konzern verstärkt selbst in den Bereich investieren.
Die Aktie von Fox Corp. ist seit dem Frühjahr 2019 unter großen Schwankungen lediglich seitwärts gelaufen, was viele Anteilseigner ziemlich frustrieren dürfte. Umso mehr ist Vorstandschef Lachlan Murdoch unter Druck, das Papier allmählich nach oben zu treiben. Er ist der älteste Sohn des amerikanischen Medienmoguls Rupert Murdoch. Die Murdoch-Familie hält 39 Prozent der Anteile an Fox Corp..
Der US-Medienriese ist für sein Fernseh- und Kabelnetzwerk und gerade die Nachrichtensendungen, sowie Sportübertragungen bekannt.
Im per März beendeten 3. Quartal des Fiskaljahres 2023/24 ist der Umsatz um 15,6 Prozent auf 3,45 Milliarden Dollar gesunken. Damit sind die Schätzungen der Analysten genau getroffen worden.
Verantwortlich für den Rückgang war der Einbruch der Werbeeinnahmen um rund ein Drittel auf 1,24 Milliarden Dollar, nachdem diesmal im Gegensatz zum Vorjahr der Super Bowl, also das Finale der National Football League (NFL), nicht von Fox übertragen worden ist, zudem gab es 2 NFL-Spiele weniger bei Fox. Bereinigt um diese Effekte, sind die Werbeeinnahmen im unteren einstelligen Prozentbereich gestiegen.
Der Super Bowl war 2024 von CBS übertragen worden und wird damit erstmals im Rahmen eines 11-jährigen Vertrags mit der NFL übertragen, wobei eine Vier-Jahres-Rotation begonnen hat zwischen CBS, Fox, NBC und ABC/ ESPN.
Weil die Kosten für die Rechte an den NFL-Spielen, sowie die Produktionskosten weggefallen sind, legte der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von Fox im März-Quartal auf Konzernebene um 7 Prozent auf 891 Millionen Dollar zu. Damit hat sich die Marge deutlich verbessert von 20,4 auf 25,8 Prozent.
Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 16 Prozent auf 1,09 Dollar zu.
Zudem hat der Konzern im vergangenen Quartal für 250 Millionen Dollar Aktien zurückgekauft.
Im Streamingbereich mit Sport angreifen
Bei der Zahlenvorlage zeigte sich Vorstandschef Murdoch mit den Ergebnissen zufrieden.
Er gab zwar wie üblich keine Prognose ab, allerdings würde die Entwicklung der Werbeeinnahmen bei Fox in die richtige Richtung zeigen und die Nachfrage nach Sport sei robust, zumal Fox Sports ab 14. Juni die Fußball-EM und ab 20. Juni die Copa America übertragen werde. Zudem sei Fox News das meistgeschaute Kabelnetzwerk der USA.
Daher zeigte sich Murdoch zuversichtlich bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung des Konzerns.
Einerseits werde die am 5. November stattfindende US-Präsidentschaftswahl das Geschäft von Fox im per Juli beginnenden 1. Halbjahr des Fiskaljahres 2024/25 ankurbeln. Dabei würden nicht nur die Präsidentschaftskandidaten, sondern auch viele Politiker, die einen Sitz im Senat anstreben, kräftig Geld in Werbung stecken.
Andererseits will der Konzern verstärkt in seinen kostenlosen, werbefinanzierten Streamingdienst Tubi investieren, der sich großer Beliebtheit erfreut. Tubi hat im Sportbereich ein Joint Venture mit Warner Bros. Discovery und Walt Disney gegründet, das im Herbst nach der Genehmigung der Behörden an den Start gehen soll.
Dabei sollen Kunden gewonnen werden, die ihre Satelliten-TV- oder Kabelfernseh-Abonnements gekündigt haben, denn das wichtige Kabelgeschäft von Fox soll nicht kannibalisiert werden.
Zudem kehrt die Übertragung des Super Bowl 2025 zu Fox zurück.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Analysten prognostizieren für das im Juni endende Fiskaljahr 2023/24 einen Umsatzeinbruch auf knapp 14,0 Milliarden Dollar. 2024/25 soll es hingegen um 8 Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar nach oben gehen.
Das bereinigte Ebitda soll 2024/25 auf 2,8 Milliarden Dollar einknicken, gefolgt von einem Anstieg auf 3,05 Milliarden Dollar für 2024/25.
Der Börsenwert der A- und B-Aktien liegt bei insgesamt 15,4 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von lediglich 3,4 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 18,8 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 6,2-Fachen des von Analysten für 2024/25 vorhergesagten Ebitda. Ich finde das ist eine ausreichende Bewertung.
Nach der kräftigen Rally seit Anfang März könnte die Aktie zwar kurzfristig noch etwas steigen, anschließend sollte sie allerdings den Seitwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen. Denn die möglicherweise sprudelnden Werbeeinnahmen aus der US-Wahl sollten allmählich in dem Papier eingepreist sein.
Zudem könnte bei Investoren die Sorge zurückkehren, wie gut Fox dem zunehmenden Wettbewerbsdruck der Streamingdienste, allen voran Netflix, in den nächsten Jahren trotzen kann und wie erfolgreich sich der hauseigene Streamingdienst Tubi weiter entwickeln wird.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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