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Ahold Delhaize – Neues Aktienrückkaufprogramm spiegelt Zuversicht des Managements wider

Der niederländische Konzern hat als einer der weltgrößten Lebensmitteleinzelhändler mit einem schwierigen Umfeld zu kämpfen. Dennoch hat Vorstandschef Frans Muller die Prognose bestätigt.
In die Nähe des Rekordhochs vom April 1999 war die Aktie von Ahold Delhaize Anfang Dezember 2024 geklettert, ehe Investoren ein paar Gewinne mitgenommen haben. Anleger honorieren, dass sich der Konzern in einem herausfordernden Umfeld gut schlägt und seine Wachstumspläne weiter umsetzt. Er war 2016 durch den Zusammenschluss der niederländischen Gruppe Koninklijke Ahold mit dem kleineren belgischen Wettbewerber Delhaize Group entstanden.
Im dritten Quartal 2024 stieg der Umsatz um 0,2 Prozent auf 22,0 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Zuwachs um 1,0 Prozent zu Buche.
Bereinigt um die Eröffnung neuer Läden sowie den Verkauf von Kraftstoffen stand ein Plus von 1,4 Prozent zu Buche, dabei 1,2 Prozent für die USA sowie 1,6 Prozent für Europa.
Dabei ist der Internethandel auf Konzernebene um 4,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gewachsen, wovon 1,2 Milliarden Euro auf Europa entfielen, 1,0 Milliarden Euro auf die USA.
Der mit weitem Abstand wichtigste Umsatz- und Gewinnlieferant auf Konzernebene ist das US-Geschäft, das trotz eines leichten Erlösrückgangs auf umgerechnet 13,5 Milliarden Euro den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 568 Millionen Euro stabil gehalten hat.
Dabei hatten die Schließung von 32 wenig profitablen Filialen der Marke Stop & Shop (S&S) und der Verkauf der Tochter FreshDirect, die sich auf den Onlinehandel mit frischen Lebensmitteln fokussiert, die Ergebnisse von Ahold Delhaize belastet. Hingegen liefen die Geschäfte bei anderen US-Töchtern wie Food Lion, Hannaford und The GIANT Company gut.
Zudem stieg der Erlös im zweiten Geschäftsbereich, Europa, um 2,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Dabei ist das bereinigte Ebit um 16,7 Prozent auf 335 Millionen Euro nach oben geschossen. Dabei hatte die Einstellung der Tabakverkäufe bei der niederländischen Tochter Albert Heijn die Ergebnisse belastet.
Auf Konzernebene ist das bereinigte Ebit um 1,9 Prozent auf 855 Millionen Euro geklettert, womit sich die Marge minimal verbessert hat, von 3,8 auf 3,9 Prozent.
Zudem legte der bereinigte Gewinn je Aktie um 7 Prozent auf 0,62 Euro zu.
Prognose bestätigt
Bei der Vorlage der Ergebnisse zeigte sich Vorstandschef Franz Muller zufrieden und bestätigte den Ausblick. Dabei soll der Verkauf von FreshDirect den Umsatz der US-Tochter im Gesamtjahr 2024 um 600 Millionen Dollar belasten. Außerdem werde die im November abgeschlossene Schließung der 32 S&S-Filialen den Erlös um 100 bis 125 Millionen Dollar nach unten drücken.
Dennoch soll 2024 auf Konzernebene eine bereinigte operative Marge von mindestens 4,0 Prozent erwirtschaftet werden, gegenüber dem 2023er-Wert von 4,1 Prozent.
Zudem soll der bereinigte Gewinn je Aktie stabil sein (2023: 2,54 Euro).
Das Management hat außerdem ein neues Aktienrückkaufprogramm von 1 Milliarde Euro für 2025 angekündigt, womit genau so viel Geld in Rückkäufe fließen soll wie 2024. In den ersten drei Quartalen hatte das Unternehmen dafür insgesamt 761 Millionen Euro ausgegeben. Das neue Rückkaufprogramm „unterstreicht unsere Zuversicht bezüglich der Richtung, in die unser Geschäft im nächsten Jahr (2025) läuft“, sagte Muller.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für 2024 einen leichten Umsatzanstieg auf 89,3 Milliarden Euro. 2025 soll es um 3,6 Prozent auf 92,5 Milliarden Euro nach oben gehen.
Dabei soll das bereinigte Ebit 2024 bei 3,6 Milliarden Euro stabil sein. Für 2025 wird ein Anstieg um 2,7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro vorhergesagt. Damit würde die Marge in beiden Jahren bei 4,0 Prozent stagnieren.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert liegt bei 29,1 Milliarden Euro. Inklusive der Nettoschulden von 14,7 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 43,8 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 11,9-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine ausreichende Bewertung, wenngleich sich das Umsatzwachstum 2025 deutlich beschleunigen soll. Allerdings soll die Marge stagnieren.
Und das 2025er-KGV liegt bei 11,6.
Dennoch könnte die Aktie meiner Meinung nach den Höhenflug allmählich fortsetzen, denn Investoren dürften darauf setzen, dass der designierte US-Präsident Donald Trump nach seinem Amtsantritt am Montag, dem 20. Januar, die US-Wirtschaft ankurbeln dürfte, wovon der mit weitem Abstand wichtigste Umsatz- und Gewinnlieferant von Ahold Delhaize profitieren sollte.
Anschließend sollte die Vorlage der 2024er-Geschäftszahlen am 12. Februar 2025 für die nächsten Kursimpulse sorgen.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Ahold Delhaize (A0MZBE) Mini Futures und Faktor-Optionsscheine an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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