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Alphabet und AMD heizen KI-Hype an – Wie geht’s weiter mit den Aktien?
Die Alphabet-Tochter Google hat sich im Wettbewerb mit Microsoft und ChatGPT eindrucksvoll zurückgemeldet. Und AMD will Nvidia in den nächsten Jahren Marktanteile abjagen.
Der Kursrutsch bei Nvidia seit dem Rekordhoch vom 20. November könnte etliche Investoren etwas verunsichert haben. Nach den neuesten Nachrichten von Alphabet und Advanced Micro Devices ist der KI-Hype allerdings wieder in aller Munde.
Die Alphabet-Tochter hat am Mittwoch ihr „größtes und leistungsfähigstes KI-Modell“ Gemini vorgestellt und damit für Begeisterung bei Investoren gesorgt. „Ich glaube, dass der Wandel, den wir gerade mit KI erleben, der tiefgreifendste in unserem Leben sein wird, weitaus größer als die Umstellung auf das Mobiltelefon oder das Internet zuvor“, sagte Sundar Pichai, der Vorstandschef von Alphabet und Google, bei der Präsentation des KI-Modells.
Er wies auf einen wichtigen Unterschied zu Konkurrenzprodukten, wie ChatGPT von OpenAI hin. „Wir arbeiten schon lange an der Entwicklung einer neuen Generation von KI-Modellen, die sich an der Art und Weise orientiert, wie Menschen die Welt verstehen und mit ihr interagieren. KI würde sich weniger wie eine intelligente Software anfühlen, sondern eher wie etwas Nützliches und Intuitives - ein fachkundiger Helfer oder Assistent“, so Pichai. Dieser Vision sei man mit Gemini einen Schritt nähergekommen.
„Gemini wurde von Anfang an multimodal konzipiert, was bedeutet, dass es verschiedene Arten von Informationen – wie Text, Code, Audio, Bilder und Video – generalisieren und nahtlos verstehen, verarbeiten und kombinieren kann“, sagte der Firmenlenker. Gemini könne daher auch in Fächern wie Mathematik und Physik eingesetzt werden.
Gemini in Tests besser als ChatGPT
Das KI-Modell gibt es in drei Versionen, je nach der Leistungsfähigkeit: vom effizienten Gemini Nano für Smartphones und Laptops, über Gemini Pro für ein breites Leistungsspektrum bis hin zum leistungsstärksten Gemini Ultra.
Dabei wird das hauseigene Smartphone Pixel 8 Pro mit Gemini Nano ausgestattet. Seit Mittwoch ist zudem Gemini Pro in den Chatbot Bard integriert und verbessert ihn damit deutlich. In den kommenden Monaten werde Gemini außerdem in vielen anderen Produkten verfügbar sein, wie in der Google Suche, oder im Google Chrome-Browser.
Gemini Ultra wird ab Anfang 2024 für Entwickler und Unternehmenskunden verfügbar sein. Zu dem Zeitpunkt soll auch der neue „Bard Advanced“-Chatbot auf den Markt kommen, der auf Gemini Ultra basiert.
Vor der Veröffentlichung von Gemini hat Google das KI-Modell verschiedenen Benchmark-Tests unterzogen. Dabei habe Gemini in 6 von 8 Tests besser abgeschnitten als GPT-3.5 von OpenAI, und sogar in 7 von 8 Tests gegenüber der neuesten Version GPT-4.
AMD tritt gegen Nvidia an
Ebenfalls am Mittwoch gab es eine Präsentation von Advanced Micro Devices zum Thema KI. Dabei stellte Vorstandschefin Lisa Su den neuen KI-Chip Instinct MI300X, der laut ihren Angaben leistungsstärker ist als der führende Chip H100 von Nvidia.
Demnach hat der Instinct MI300X das 2,4-Fache der Speicherleistung im Vergleich zum H100 und zudem das 1,6-Fache der Speicherbandbreite (Datentransferrate von Speicherbausteinen, also die Anzahl von Bits und Bytes, die in einer Zeiteinheit transportiert werden können).
Su sorgte zudem mit einer neuen Prognose für Aufsehen. Demnach könne der KI-Markt bis 2027 auf mehr als 400 Milliarden Dollar anwachsen. Das ist das 2,7-Fache der Schätzung vom August, als die Vorstandschefin 150 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt hatte.
„Wir glauben, dass er (der KI-Markt) sich 2027 auf mehr als 400 Milliarden Dollar belaufen könnte. Und wir könnten uns ein schönes Stück davon abschneiden“, so Su zuversichtlich. AMD selbst will mit KI-Chips im Jahr 2024 rund 2 Milliarden Dollar umsetzen.
Für Begeisterung bei Investoren hat gesorgt, dass AMD nicht nur etliche Leistungskennzahlen des Instinct MI300X vorgelegt hat, sondern dass auch Kunden, wie Microsoft, Meta Platforms und Oracle, den AMD-Chips einsetzen werden.
Allerdings schläft Nvidia nicht. Der Konzern will im ersten Halbjahr 2024 mit dem H200 den Nachfolger des H100 auf den Markt bringen. Damit würde sich der Wettbewerb mit AMD weiter intensivieren.
Wie geht’s weiter mit den Aktien?
Meiner Meinung nach sollte der KI-Hype die Aktie von Alphabet weiter in Richtung des Rekordhochs vom November 2021 treiben, zumal sie mit einem 2024er-KGV von 20,5 zu jenen US-Tech-Aktien gehört, die nicht astronomisch hoch bewertet sind.
Hingegen ist AMD mit einem KGV von 35 meiner Meinung nach sehr hoch bewertet, wenngleich die operative Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im kommenden Jahr auf 26,6 Prozent nach oben schießen sollte. Allerdings sollte der KI-Hype auch die AMD-Aktie weiter in Richtung ihres Rekordhochs vom November 2021 treiben.
BNP Paribas hat auf die Aktien von Alphabet (A14Y6H) und AMD (863186) verschiedene Produkte im Angebot, die Sie neben den unten stehenden Realtime-Charts abrufen können.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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