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Apple – Ausblick schürt Hoffnung bei Investoren

Der iPhone-Hersteller hat mit etlichem Gegenwind zu kämpfen. Umso mehr fokussieren sich Anleger auf die Prognose.
Mit deutlichen Kursgewinnen reagiert die Apple-Aktie auf die Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstagabend, 30. Januar nach Börsenschluss in den USA. Trotz der Rekorde bei Umsatz und Gewinn je Aktie sind meiner Meinung nach die Ergebnisse schwach. Umso mehr klammern sich Investoren an den Ausblick für das laufende Quartal.
Im per Dezember beendeten ersten Quartal des Fiskaljahres 2024/25 ist der Konzernumsatz zwar um 4 Prozent auf 124,3 Milliarden Dollar gestiegen. Das lag leicht über den Schätzungen der Analysten von 124,1 Milliarden Dollar.
Allerdings sind die iPhone-Erlöse um 0,8 Prozent auf 69,14 Milliarden Dollar gesunken, das lag deutlich unter den Erwartungen von 71,04 Milliarden Dollar. Offensichtlich haben die neuen Smartphones mit den KI-Features Apple Intelligence (AI) den Absatz nicht so richtig angekurbelt. Allerdings sagte Vorstandschef Tim Cook, dass das Geschäft in Ländern, in denen das iPhone mit KI-Features angeboten wird, besser gelaufen sei als in Ländern ohne.
Noch viel bedenklicher als das schwächelnde iPhone-Geschäft ist allerdings das sehr schwache Geschäft in Großchina. Die dortigen Erlöse waren um 11,1 Prozent auf 18,51 Milliarden Dollar eingebrochen, das lag meilenweit unter den Erwartungen von 21,6 Milliarden Dollar. Das war der größte Rückgang seit dem Dezemberquartal 2024 und gleichzeitig das sechste Quartal mit einem Erlösrückgang in China.
Mehr als die Hälfte des Rückgangs für das vergangene Quartal sei laut Cook darauf zurückzuführen, dass die Lagervorräte in den Verkaufskanälen von Apple, also bei den Mobilfunkserviceprovidern und Einzelhändlern, zu gering gewesen sein.
Was der Vorstandschef aber nicht gesagt hat ist, dass Apple in China darunter leidet, dass viele Chinesen längst die Smartphones heimischer Hersteller wie von Huawei bevorzugen, zumal die iPhones in China noch keine KI-Features enthalten. Laut Cook muss Apple erst noch einen chinesischen Partner finden, der in dem Land für das Thema KI verantwortlich ist.
Immerhin ist der Service-Umsatz auf Konzernebene um 13,9 Prozent auf den Rekord von 26,34 Milliarden Dollar gestiegen. Das lag leicht über den Erwartungen von 26,1 Milliarden Dollar.
Zudem hat die Bruttomarge von 45,9 auf 46,9 Prozent zugelegt.
Außerdem ist die operative Marge, gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 33,8 auf 34,5 Prozent geklettert.
Ausblick sorgt für Erleichterung
Nach den mehr als ernüchternden Quartalszahlen ist der Ausblick umso wichtiger, und er hat für Erleichterung gesorgt. Demnach soll im laufenden Quartal der Konzernumsatz um einen unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, so der neue Finanzchef Kevan Parekh. Das entspricht ungefähr jenen knapp 5 Prozent, die Analysten vorhergesagt hatten.
Zudem sollen die Einnahmen des Service-Geschäfts um einen unteren zweistelligen Prozentbereich zulegen. Bereinigt um die deutlichen Belastungen aus Währungseffekten würde das Wachstum damit auf dem Niveau des abgelaufenen Quartals liegen.
Zudem soll eine Bruttomarge von 46,5 bis 47,5 Prozent erwirtschaftet werden.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für das im September endende Fiskaljahr 2024/25 einen Umsatzanstieg um 5,2 Prozent auf 411,4 Milliarden Dollar. Das wäre eine erhebliche Beschleunigung gegenüber den 2,0 Prozent im Vorjahr.
Zudem soll das Ebit 2024/25 um 7,2 Prozent auf 132,0 Milliarden Dollar zulegen. Damit würde sich die Marge leicht verbessern von 31,5 auf 32,1 Prozent.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert liegt bei 3,69 Billionen Dollar, womit Apple mit weitem Abstand die Nummer eins im S&P500 ist. Abzüglich des Netto-Cash-Bestands von 44,6 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei rund 3,65 Billionen Dollar.
Das entspricht dem 27,6-Fachen des von Analysten für das Fiskaljahr 2024/25 vorhergesagten Ebit. Das zeigt, welch enormes Wachstum in der Aktie eingepreist ist. Allerdings soll sich das Umsatzwachstum im laufenden Fiskaljahr deutlich beschleunigen, während die operative Marge auf einen Rekord steigen soll.
Und das KGV liegt bei 33,3.
Trotz der hohen Bewertung sollte meiner Meinung nach die Erholung der Aktie in Richtung der Rekordhochs vom Dezember 2024 weitergehen. Einerseits sorgt der Quartalsausblick für Erleichterung bei Investoren. Andererseits dürften sie darauf setzen, dass die KI-Features in den nächsten Quartalen des Geschäft mit iPhones, Macs, iPads, etc. von Apple deutlich ankurbeln dürften.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Apple (865985) Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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