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Datadog – Investoren feiern Aufstieg in den S&P 500

Der US-Cloud-Spezialist erfreut sich guter Geschäfte. Geht der Höhenflug der Aktie in Richtung der Rekordhochs weiter?
Nach einer mehrmonatigen heftigen Rally ist Datadog zum Handelsstart am 9. Juli in den S&P 500 aufgestiegen, hat den Handelstag allerdings mit einem deutlichen Verlust abgeschlossen. Nachdem der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices die Aufnahme am 3. Juli angekündigt hatte, war die Aktie anschließend nach oben geschossen, ehe es zuletzt zu deutlichen Gewinnmitnahmen gekommen ist.
Wie könnte es mit dem Papier weitergehen, zumal die Halbjahreszahlen, die die Firma in den Jahren 2023 und 2024 jeweils am 8. August bekannt gegeben hat, zügig näher rücken? Für 2025 hat das Unternehmen noch keinen Termin hierfür angekündigt.
Datadog ist eine Cloud-basierte Überwachungs- und Analyseplattform, die sich auf die Überwachung von Cloud-Infrastrukturen, Anwendungen, Protokollen und Sicherheitsaspekten spezialisiert hat. Unternehmen nutzen die Software, um Echtzeit-Einblicke in ihre IT-Umgebungen zu gewinnen, Probleme zu beheben und die Leistung zu optimieren.
Die Plattform erfreute sich im ersten Quartal starker Nachfrage. Dabei ist der Umsatz um 25 Prozent auf 761,6 Millionen Dollar gestiegen. Das lag etwas über den Schätzungen der Analysten von 742,1 Millionen Dollar.
Dabei war die Zahl der Kunden mit einem wiederkehrenden Jahresumsatz von mindestens 100.000 Dollar um 13 Prozent auf 3.770 geklettert. Diese Kundengruppe ist sehr wichtig für Datadog, macht sie doch 88 Prozent der wiederkehrenden Erlöse des Konzerns insgesamt aus.
Wegen verstärkter Wachstumsinvestitionen ist allerdings der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um lediglich 1,2 Prozent auf 166,5 Millionen Dollar geklettert. Damit ist die Marge von 27 auf 22 Prozent eingebrochen.
Hingegen legte der bereinigte Gewinn je Aktie um 4,5 Prozent auf 0,46 Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen von 0,43 Dollar deutlich übertroffen.
Prognose angepasst
Bei der Zahlenvorlage am 6. Mai zeigte sich Vorstandschef Olivier Pomel zufrieden mit den Ergebnissen, zumal die Nachfrage der Kunden weiterhin gut sei, und gab eine überzeugende Prognose für das zweite Quartal ab.
Demnach soll ein Umsatz von 787 bis 791 Millionen Dollar erreicht werden, die Mitte der Spanne lag etwas über den Erwartungen von 772,6 Millionen Dollar und bedeutet ein Wachstum von 22,3 Prozent.
Zudem soll bei einem bereinigten Ebit von 148 bis 152 Millionen Dollar ein bereinigter Gewinn je Aktie von 0,40 bis 0,42 Dollar erwirtschaftet werden.
Pomel passte zudem die Prognosen für das Gesamtjahr etwas an.
Demnach soll ein Umsatz von 3,215 bis 3,235 Milliarden Dollar erzielt werden, statt der zuvor geplanten 3,175 bis 3,195 Milliarden Dollar. Bezüglich der Mitte der jeweiligen Spannen bedeutet das eine Anhebung um 40 Millionen Dollar.
Allerdings schraubte der Firmenlenker den Ausblick für das bereinigte Ebit etwas nach unten, auf 625 bis 645 Millionen Dollar statt der zuvor avisierten 655 bis 675 Millionen Dollar. Damit würde die Marge in der Mitte der Spanne mit rund 19,7 Prozent deutlich schwächer ausfallen als zuvor erwartet (20,9 Prozent), nach dem Rekord von 25,1 Prozent für 2024. Langfristig soll eine Marge von mehr als 25 Prozent erwirtschaftet werden.
Schlussendlich soll 2025 ein bereinigter Gewinn je Aktie von 1,67 bis 1,71 Dollar erwirtschaftet werden, gegenüber dem vorherigen Ausblick von 1,65 bis 1,70 Dollar.
Um die Ziele zu erreichen, baut die Firma unter anderem erstmals ein Rechenzentrum in Australien.
Zudem gab sich Pomel zuversichtlich, dass das Thema KI das Geschäft von Datadog langfristig beflügeln werde.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten sagen für 2025 einen Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar vorher. 2026 soll es um 19 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar nach oben gehen.
Allerdings soll das bereinigte Ebit 2025 um 5 Prozent auf 638,6 Millionen Dollar sinken. Hingegen soll es 2026 um 31 Prozent auf 833,7 Millionen Dollar nach oben schießen. Damit würde die Marge 2025 von 25,1 Prozent auf 19,7 Prozent einbrechen, um sich 2026 auf 21,6 Prozent deutlich zu erholen.
Die Entwicklung der Marge ist für viele Investoren derzeit nicht wichtig, sie fokussieren sich vor allem auf das gute Umsatzwachstum und setzen darauf, dass das Management bei Bedarf die Marge jederzeit steigern kann.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen liegt der Börsenwert bei 45,9 Milliarden Dollar. Abzüglich des Netto-Cash-Bestands von 2,8 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 43,1 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 51,7-Fachen des von Analysten für 2026 vorhergesagten Ebit – das ist eine geradezu astronomische Bewertung. Zwar soll der Umsatz 2025 und 2026 jeweils deutlich wachsen, allerdings soll die bereinigte operative Marge 2025 deutlich zurückgehen – und ob sie 2026 tatsächlich steigen wird, wird erst das nächste Jahr zeigen.
Und das 2026er-KGV liegt bei herben 70,4.
Solange der Cloud-Computing-/KI-Hype anhält, könnte meiner Meinung nach die Datadog-Aktie – trotz der extrem hohen Bewertung – nach einer kurzen Korrektur allmählich wieder nach oben tendieren. Und der KI-Hype lebt stärker als je zuvor, nachdem der Börsenwert von Nvidia am 9. Juli erstmals die Marke von 4 Billionen Dollar erreicht hat.
Die nächsten wichtigen Kursimpulse für das Datadog-Papier dürften dann die Halbjahreszahlen liefern.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Datadog (A2PSFR) Mini Futures und weitere Produkte an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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