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Eckert & Ziegler – Den Kampf gegen den Krebs vorantreiben

Der Strahlen- und Medizintechnik-Konzern hat trotz eines verhaltenen Jahresauftakts die Jahresprognose bestätigt. Hält der Aufwärtstrend der Aktie an?
Um 50 Prozent ist die Aktie von Eckert & Ziegler seit Jahresanfang nach oben geschossen und belegt damit Rang 5 im TecDAX. Offenbar setzen viele Investoren darauf, dass der Konzern die Probleme des ersten Quartals überwunden hat und es ab dem zweiten Quartal geschäftlich deutlich besser gelaufen ist. Ob das stimmt, werden die Halbjahreszahlen zeigen, die am 8. August veröffentlicht werden.
„Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern von isotopentechnischen Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Das Unternehmen konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der industriellen Radiometrie sowie der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie. Das operative Geschäft teilt sich in zwei Segmente: Medical and Isotope Products“, schreibt der Konzern auf seiner Homepage.
„Eckert & Ziegler entwickelt, produziert und verkauft Medizinprodukte für die Krebstherapie sowie Radionuklide für nuklearmedizinische Anwendungen und Synthesegeräte zur Herstellung von Radiopharmaka“, steht im 2024er-Geschäftsbericht.
„Im Segment Medical entfällt der größte Teil der Umsätze auf radioaktive Wirkstoffe in pharmazeutischer Qualität, die als Teil eines Medikaments diagnostische oder therapeutische Funktionen übernehmen, und auf Arzneimittel“, so der Bericht weiter. „Im Segment Isotope Products werden isotopentechnische Komponenten für bildgebende Verfahren, wissenschaftliche Anwendungen, Qualitätssicherung und industrielle Messzwecke hergestellt.“
Im ersten Quartal war der Umsatz um lediglich 1 Prozent auf 68,2 Millionen Euro gestiegen. Gründe waren der Cyberangriff im Februar und die gleich anschließenden Lieferschwierigkeiten.
Allerdings hat der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 8 Prozent auf 16,2 Millionen Euro zugelegt. Damit hat sich die Marge von 22,2 Prozent auf 23,8 Prozent verbessert.
Außerdem kletterte der Gewinn pro Aktie um 12 Prozent auf 0,46 Euro.
Prognose bestätigt
Bei der Präsentation der Ergebnisse am 13. Mai bestätigte Vorstandschef Harald Hasselmann trotz des verhaltenen Jahresauftakts den Ausblick. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr 2025 um 8 Prozent auf 320 Millionen Euro steigen.
Zudem soll das bereinigte Ebit um 18 Prozent 78 Millionen Euro zulegen. Wachstumsmotor soll dabei der Bereich Medical sein, dessen bereinigtes Ebit um 28 Prozent auf 51 Millionen Euro nach oben schießen soll, womit er der mit weitem Abstand wichtigste Gewinnlieferant wäre. Hingegen soll jenes von Isotope Products etwas nachgeben.
So sehen die Schätzungen aus
Die lediglich zwei Analysten, die Eckert & Ziegler covern, prognostizieren für 2025 im Schnitt einen Umsatzanstieg um 12,6 Prozent auf 333,2 Millionen Euro. Das liegt deutlich über Hasselmanns Prognose. 2026 soll es um 5 Prozent auf 349,7 Millionen Euro nach oben gehen.
Dabei soll das bereinigte Ebit 2025 um 39 Prozent auf 83,1 Millionen Euro nach oben schießen, womit der Ausblick des Vorstandschefs deutlich übertroffen würde. Hingegen soll es 2026 bei 83,7 Millionen Euro praktisch stabil bleiben. Damit würde die Marge zuerst von 20,3 Prozent auf 24,9 Prozent nach oben schießen, um allerdings 2026 deutlich zurückzugehen, auf 23,9 Prozent.
Selbstverständlich sind die Schätzungen jeweils mit deutlichen Unsicherheiten behaftet, schließlich sind mögliche Meilensteinzahlungen der Kunden von Eckert & Ziegler im Vorhinein kaum vorhersehbar.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Die Aktie ist zwar in die Nähe des höchsten Niveaus seit Februar 2022 gestiegen, allerdings müsste sie sich vom aktuellen Niveau aus mehr als verdoppeln, um das Rekordhoch vom November 2021 zu erreichen.
Damit liegt der Börsenwert bei aktuell 1,39 Milliarden Euro. Abzüglich des – laut meinen Berechnungen – Netto-Cash-Bestands von 99,7 Millionen Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 1,29 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 15,4-Fachen des von Analysten für 2026 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eigentlich eine ausreichende Bewertung, zumal sich das Umsatzwachstum 2026 deutlich abschwächen und gleichzeitig die bereinigte Ebit-Marge deutlich zurückgehen soll, allerdings kann sie sich immer noch mehr als sehen lassen.
Und das 2026er-KGV liegt bei herben 24,6.
Meiner Meinung nach könnte die Aktie dennoch weiter nach oben tendieren, wenngleich möglicherweise nicht mehr mit der kräftigen Dynamik der vergangenen Monate. Investoren könnten allerdings weiterhin darauf setzen, dass das Geschäft – wie von Hasselmann angekündigt – im zweiten Quartal deutlich angezogen hat und es im zweiten Halbjahr schrittweise weiter nach oben geht.
Die nächsten wichtigen Kursimpulse sollten spätestens die Halbjahreszahlen am 8. August liefern.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Eckert & Ziegler (565970) Mini Futures, Unlimited Turbos, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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