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Hilton Worldwide – Mit noch mehr Neueröffnungen das Wachstum weiter ankurbeln

Der US-Hotelbetreiber erfreut sich starker Geschäfte. Vorstandschef Christopher Nassetta hat daher die 2023er-Prognose erhöht und gab sich zuversichtlich für 2024.
Viele Menschen träumen davon, über Weihnachten oder den Jahreswechsel eine Reise nach New York zu machen. Mit dem nötigen Kleingeld können sie dabei beispielsweise in einem der Hilton Hotels in der Stadt übernachten. Die Kette könnte vielleicht noch ein paar Zimmer freihaben, wenngleich das Geschäft nicht nur in New York, sondern weltweit so sehr brummt wie schon seit Jahren nicht mehr.
Mit einem Portfolio aus 22 Marken, wie unter anderem Hilton, Waldorf Astoria, LXR und Conrad, die weltweit fast 7.400 Anlagen mit mehr als 1,1 Millionen Zimmern betreiben, ist der Konzern einer der führenden Hotelketten der Welt. Das Unternehmen hatte vor 10 Jahren am 12. Dezember 2013 seine Rückkehr an die Börse gefeiert, der Ausgabepreis lag damals bei 20 Dollar je Aktie. Zu den Konkurrenten gehört beispielsweise Marriott International.
Im dritten Quartal 2024 ist der Umsatz von Hilton um 12,9 Prozent auf 2,67 Milliarden Dollar gestiegen. Das lag über den Schätzungen der Analysten von 2,64 Milliarden Dollar.
Hilton hat die starke Reisenachfrage nach der Pandemie genutzt, um die Zimmerpreise zu erhöhen. Dabei ist der durchschnittliche Umsatz pro verfügbarem Zimmer bereinigt um Währungseffekte und die Eröffnung neuer Hotels – eine für Analysten und Investoren sehr wichtige Kennzahl - um 6,8 Prozent gestiegen.
Während beispielsweise Europa mit einem Plus von 10,8 Prozent glänzte, lag es in den USA allerdings bei lediglich 3,0 Prozent. Neben der starken Entwicklung des Auslandsgeschäfts beflügelte auch die anhaltende Erholung von Geschäfts- und Gruppenreisen die Einnahmen von Hilton.
Gleichzeitig hat sich die weltweite Auslastung von 73,1 Prozent auf 75,3 Prozent verbessert. Damit lag sie um nur noch 2 Prozent unter dem Rekordniveau von 2019.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im dritten Quartal 2023 um 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 834 Millionen Dollar zu.
In den ersten drei Quartalen 2023 stammten damit 75 Prozent des bereinigten Ebitda aus den USA, sowie jeweils 9 Prozent aus Europa und Asien-Pazifik, der Rest entfiel gleichmäßig auf die Regionen „Americas“ (außerhalb der USA), sowie Naher Osten und Afrika. Das zeigt klar, wie abhängig Hilton vom Heimatmarkt USA und damit der dortigen Konjunktur ist.
Eröffnung vieler neuen Hotels steht ganz oben auf der Agenda
Bei der Zahlenvorlage gab sich Vorstandschef Christopher Nassetta sehr zufrieden. Er kurbelt mit der verstärkten Eröffnung neuer Läden das Wachstum der Hotelkette an.
So hat Hilton im dritten Quartal 107 neue Hotels mit insgesamt 15.700 Zimmern neu eröffnet. Abzüglich der Schließung von Niederlassungen blieb ein Nettozuwachs von 14.300 Zimmern übrig.
Gleichzeitig hat der Konzern der Entwicklungspipeline 35.500 Zimmer hinzugefügt, womit sie auf 457.300 angewachsen ist. Gemeint ist damit der Abschluss der Bauaufträge, über den Baubeginn bis zu den Hotels, die sich im Bau befinden. Davon befanden sich zuletzt 223.000 Zimmer im Bau.
Für das Jahr 2023 geht daher Nassetta von einem Nettoanstieg der Zimmerzahl von knapp 5 Prozent aus. „Wir glauben wir sind an einem Wendepunkt angekommen und erwarten einen erheblichen Anstieg der Neueröffnungen für das vierte Quartal, mit einer anhaltend positiven Dynamik in das neue Jahr hinein“, sagte Nassetta.
Da die Pipeline die größte in der Unternehmensgeschichte sei, sei er zuversichtlich, den Nettoanstieg im Jahr 2024 auf 5,5 Prozent bis 6,0 Prozent beschleunigen zu können. Diese Aussicht klang wie Musik in den Ohren vieler Investoren.
Prognose angehoben
Nassetta hatte noch ein paar andere gute Nachrichten für Anleger parat. So hob er den Ausblick für den durchschnittlichen Umsatz pro verfügbarem Zimmer für 2023 auf ein Plus von 12,0 bis 12,5 Prozent an, gegenüber dem zuvor anvisierten von 10 bis 12 Prozent.
Außerdem schraubte der Firmenlenker die Prognose für das bereinigte Ebitda auf 3,025 Milliarden bis 3,045 Milliarden Dollar nach oben, von zuvor 2,975 Milliarden bis 3,025 Milliarden Dollar.
Und der Ausblick für den bereinigten Gewinn je Aktie wanderte von 5,93 bis 6,06 Dollar auf 6,04 bis 6,09 Dollar nach oben. Damit traf er die Mitte die Analystenschätzungen von 6,07 Dollar.
Mit Blick auf das vierte Quartal 2023 setzt Nassetta weiterhin vor allem auf die anhaltend starke Nachfrage im Auslandsgeschäft in Kombination mit der besseren Nachfrage nach Geschäfts- und Gruppenreisen.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
10 Jahre nach der Rückkehr an die Börse ist die Aktie auf Rekordfahrt, weshalb das Management-Team allen Grund zur Freude hat.
Analysten sagen für 2024 einen Umsatzanstieg um 7,0 Prozent auf 10,94 Milliarden Dollar gegenüber dem erwarteten 2023er-Wert vorher.
Das bereinigte Ebitda soll ebenso stark auf 3,26 Milliarden Dollar zulegen. Zudem soll der bereinigte Gewinn je Aktie um 15,4 Prozent auf 7,04 Dollar nach oben schießen.
Die Schätzungen könnten sich meiner Meinung nach zwar als zu optimistisch herausstellen, falls die US-Wirtschaft im Jahr 2024 deutlich schwächeln sollte. Gleichzeitig könnte es zu Preisdruck gerade in den USA kommen, nachdem nicht nur Hilton, sondern auch etliche Wettbewerber die Kapazitäten weiter deutlich ausweiten.
Diese Risiken sind für viele Investoren derzeit aber absolut kein Thema. Der Börsenwert von Hilton liegt bei 45,8 Milliarden Dollar. Zudem hat der Konzern Nettoschulden von 8,0 Milliarden Dollar – das entspricht dem 2,6-Fachen des bereinigten Ebitda der vergangenen 4 Quartale.
Damit liegt der Enterprise Value bei 53,8 Milliarden Dollar. Das entspricht dem 16,5-Fachen des für 2024 erwarteten Ebitda und zeigt damit, welch enormes Wachstum in der Aktie eingepreist ist.
Zudem liegt das KGV bei herben 25,5.
Meiner Meinung nach dürften viele Investoren die hohe Bewertung allerdings erst einmal weiter ignorieren. Vielmehr dürften sich Anleger weiterhin auf den kräftigen Anstieg der Zahl der neuen Zimmer, und damit das erwartet gute Umsatzwachstum und den überproportionalen Anstieg des Ebitda fokussieren, weshalb die Aktie auf Rekordfahrt bleiben sollte.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Hilton Worldwide (A1W92N) neben Zertifikaten, Mini Futures, Unlimited Turbos und Optionsscheinen auch Faktor Optionsscheine an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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