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Inditex – Management sieht weiterhin „große Wachstumsmöglichkeiten“

Der weltgrößte Modekonzern hat in den vergangenen Jahren Investoren mit kräftigem Wachstum begeistert. Vorstandschef Óscar García Maceiras investiert kräftig, damit das auch so bleibt.
Nachdem die Inditex-Aktie noch am 5. Dezember ein neues Rekordhoch markiert hatte, hat sie wenige Tage später am 11. Dezember mit einem deutlichen Kursrutsch auf die Vorlage der Neun-Monats-Zahlen reagiert. Einerseits lagen sie etwas unter den Erwartungen, andererseits hat der Auftakt des laufenden Quartals Investoren nicht überzeugt. Geht der Höhenflug der Aktie dennoch weiter?
Der spanische Modekonzern, der sich in den vergangenen Jahren erfreulich von der schwächelnden Konkurrenz aus Europa abgehoben hat, hat im per Oktober beendeten dritten Quartal des Fiskaljahres 2024/25 den Umsatz zwar um 7 Prozent auf 9,36 Milliarden Euro gesteigert. Das lag allerdings leicht unter den Schätzungen der Analysten von 9,51 Milliarden Euro.
Das Management um Vorstandschef Óscar García Maceiras betonte, dass die Überschwemmungen in Spanien kaum Auswirkungen auf das Geschäft gehabt hätten, dafür aber umso mehr Währungseffekte, gerade der Rückgang des brasilianischen Real und des mexikanischen Peso gegenüber dem Euro.
Währungsbereinigt lag das Erlöswachstum bei 11 Prozent. Das war zwar das stärkste Wachstum in diesem Geschäftsjahr, allerdings lag das Plus für das dritte Quartal etwas unter den Erwartungen von 12 Prozent.
Zudem ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um lediglich 5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen, und lag damit um rund 6 Prozent unter den Erwartungen. Dabei ist die Marge leicht zurückgegangen von 23,2 auf 22,8 Prozent.
Zum Ende des Quartals betrieb das Unternehmen 5.659 Läden in 214 Märkten. Davon entfielen mit 1.791 die meisten auf die Tochter Zara, die eine Kollektion des Supermodels Kate Moss auf den Markt gebracht hat. Außerdem hat Inditex noch zahlreiche andere Marken wie Pull&Bear, Massimo Dutti, Bershka oder Stradivarius.
Ausblick sorgt für Verunsicherung
Zum Start in das vierte Quartal 2024/25 ist der Umsatz im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 9. Dezember währungsbereinigt um 9 Prozent gestiegen. Das lag am unteren Rand der Erwartungen von 9 bis 10 Prozent, womit sich gleichzeitig das Plus gegenüber dem dritten Quartal (11 Prozent) etwas abgeschwächt hat, was für Verunsicherung bei Investoren gesorgt hat. Maceiras gab sich dennoch zuversichtlich und betonte, dass die Produkte der Herbst-/ Winterkollektion „sehr gut angenommen“ würden von Kunden.
Der Firmenlenker bestätigte daher die Prognose fürs Gesamtjahr 2024/25, zumal die Währungseffekte im laufenden Quartal deutlich nachlassen sollen. Demnach sollen die Währungseffekte den Umsatz im Fiskaljahr 2024/25 um 3 Prozent belasten.
Außerdem soll die Bruttomarge stabil bleiben (plus/ minus 50 Basispunkte) gegenüber dem Vorjahreswert von 57,8 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2024/25 standen 59,4 Prozent zu Buche.
Zusätzliche Investitionen
Zudem betonte Maceiras, dass der Konzern weiterhin „große Wachstumsmöglichkeiten“ sehe, zumal das Unternehmen nur einen kleinen Marktanteil in einer stark fragmentierten Branche habe. Dabei soll die Verkaufsfläche des Unternehmens zwischen den Fiskaljahren 2024/25 und 2026/27 um durchschnittlich rund 5 Prozent pro Jahr wachsen.
Für das laufende Fiskaljahr seien dabei ordentliche Investitionen von rund 1,8 Milliarden Euro geplant.
Um sich gleichzeitig für das erwartet kräftige Wachstum der nächsten Jahre vorzubereiten, investiert der Konzern in den Fiskaljahren 2024/25 und 2025/26 jeweils rund 900 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr in den Ausbau der Logistikkapazitäten. Dabei will die Tochter Zara im Mai/ Juni 2025 das zweite Logistikzentrum in Saragossa in Betrieb nehmen, in der Stadt betreibt die Tochter bereits ein Logistikzentrum.
So sehen die Schätzungen aus
Für das im Januar endende Fiskaljahr 2024/25 sagen Analysten einen Umsatzanstieg um 7,6 Prozent auf 38,7 Milliarden Euro vorher. 2025/26 soll es um 8,3 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro nach oben gehen, womit das solide Wachstum anhalten würde.
Dabei soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2024/25 um 10 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro steigen, gefolgt von einem ähnlich starken Plus für 2025/26 auf dann knapp 8,3 Milliarden Euro. Damit würde die ohnehin gute Marge jeweils leicht zulegen, zuerst auf 19,4 Prozent und 2025/26 auf 19,8 Prozent.
So geht´s weiter mit der Aktie
Nach dem zwischenzeitlichen Kursrutsch hat sich die Aktie stabilisiert. Damit liegt der Börsenwert bei 154,8 Milliarden Euro. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von 11,8 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 143,0 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 17,3-Fachen des von Analysten für 2025/26 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine sehr hohe Bewertung, wenngleich sich das gute Umsatzwachstum und die starke Marge mehr als sehen lassen können.
Und das KGV liegt bei herben 23,7.
Meiner Meinung nach könnte die Aktie schon bald wieder nach oben drehen. Viele Investoren sollten die etwas schwächer als erwarteten Neun-Monats-Zahlen und den verhaltenen Auftakt in das laufende Quartal ziemlich schnell abhaken und sich anschließend wieder auf die auf mittlere und lange Sicht guten Wachstumsaussichten fokussieren. In dem Szenario sollte die Rekordfahrt des Inditex-Papiers weitergehen.
BNP Paribas hat die Aktie von Inditex (A11873) in die Palette der Basiswerte aufgenommen und bietet aktuell die ersten Mini Futures und Unlimited Optionsscheine auf diesen neuen Basiswert an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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