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Inditex – Zara-Mutter will kräftig investieren

24.03.2023 · von Egmond Haidt

Der spanische Modekonzern Inditex hat 2022 Rekordergebnisse erwirtschaftet. Vorstandschef Oscar Garcia Maceiras sieht noch erhebliches Wachstumspotenzial.

Die Klamotten von Inditex waren 2022 schwer in Mode. Das Unternehmen hat im per Januar beendeten Fiskaljahr 2022/23 den Umsatz um 17,5 Prozent auf den Spitzenwert von 32,6 Mrd. Euro gesteigert. Dabei waren die Erlöse in den Filialen um 23 Prozent nach oben geschossen.

Gleichzeitig sind die Onlineverkäufe um 4 Prozent auf den Rekord von 7,8 Mrd. Euro geklettert, womit sie sich gegenüber dem Fiskaljahr 2019/20 verdoppelt haben. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 besaß der Konzern, der die schwedische Firma Hennes & Mauritz zu seinen Wettbewerbern zählt, weltweit 5.815 Filialen.

Wachstumsmotor bei Inditex war die Tochter Zara, die 73 Prozent der Konzernerlöse beigesteuert hat, der Rest entfiel auf die anderen Marken, wie Pull&Bear oder Massimo Dutti. Der mit weitem Abstand größte Absatzmarkt von Inditex war Europa mit 62 Prozent der Konzerneinnahmen, vor der Region „Amerikas“ mit 20 Prozent.

Weil Vorstandschef Oscar Garcia Maceiras zudem stark auf die Kosten geachtet hat, ist der Bruttogewinn – eine für Analysten und Investoren sehr wichtige Kennzahl - um 17 Prozent auf 18,6 Mrd. Euro gestiegen. Der Bruttogewinn wird berechnet, indem man vom Umsatz die Herstellkosten abzieht. Zudem war die Bruttomarge praktisch stabil bei stattlichen 57,0 Prozent.

Zudem kletterte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 20 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro. Wegen des sprudelnden Cashflows stieg der Netto-Cash-Bestand auf 10 Mrd. Euro.

Ambitionierter Investitionsplan

Bei der Vorlage der 2022er-Zahlen hat Maceiras Anleger mit einem ehrgeizigen Investitionsplan überrascht, nachdem das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Läden geschlossen hatte. So will der Konzern kräftig Geld in die Eröffnung und den Umbau der Filialen, den Internethandel, sowie die Verbesserung der Logistikplattform stecken und dazu die „ordentlichen“ Investitionen im laufenden Jahr auf 1,6 Mrd. Euro aufstocken, gegenüber 1,4 Mrd. Euro für 2022, wovon 192 Mio. Euro auf außerordentliche Investitionen für mehrjährige Projekte entfallen sind.

„Inditex ist in 213 Märkten mit einem niedrigen Marktanteil in einem stark fragmentierten Sektor aktiv und wir sehen starke Wachstumsmöglichkeiten“, steht im Geschäftsbericht. Dabei sollen einzelne Töchter in neuen Märkten an den Start gehen, wie Stradivarius in Deutschland. Zudem sollen wichtige Flaggschiffe wie in Paris, London oder Mailand kräftig ausgebaut werden.

Großes Wachstumspotenzial sieht der Vorstandschef auch in den USA, dem zweitgrößten Markt von Inditex. Dort sollen zwischen 2023 und 2025 mindestens 30 neue Projekte gestartet werden, sprich neue Läden, Umzüge oder Vergrößerungen, in Städten wie New York, Los Angeles, Miami, Chicago, Boston, Dallas, Austin und Las Vegas.

Zudem hat Maceiras für 2023 eine „stabile Bruttomarge“ auf Konzernebene in Aussicht gestellt.

Der Konsens der Analysten prognostiziert für das Fiskaljahr 2023/24 einen Umsatzanstieg um 5,2 Prozent auf 34,3 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie soll um 7,5 Prozent auf 1,43 Euro zulegen. Wenn der Konzern seine Vorhaben wie geplant umsetzen kann, könnte die Aktie bei Investoren in Mode bleiben.

BNP Paribas hat die Aktie von Inditex (A11873) in die Palette der Basiswerte aufgenommen und bietet aktuell die ersten Mini Futures und Unlimited Optionsscheine auf diesen neuen Basiswert an.

Egmond Haidt

Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.

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