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Kellanova – Nach Abspaltung einer Sparte zügig unterwegs in Richtung der 2026er-Ziele
Der US-Nahrungsmittelkonzern erfreut sich guter Geschäfte. Vorstandschef Steve Cahillane will die Profitabilität deutlich steigern.
Bei Kellanova hat eine neue Ära begonnen: der früher unter Kellogg Company firmierende und beispielsweise für seine Pringles-Chips bekannte Konzern hat am 2. Oktober sein Geschäft mit Cerealien in Nordamerika in die neue WK Kellogg abgespalten und an die Börse gebracht und gleichzeitig die bisherige Kellogg Company in Kellanova umbenannt.
Kellanova ist gut in die neue Ära gestartet, wie die Zahlen für das 4. Quartal 2023 klar zeigen. Vorstandschef Steve Cahillane hat nach seiner Überzeugung ein stärker wachstumsorientiertes Unternehme geschaffen, mit einer fokussierteren Strategie und höheren Gewinnmargen.
Der Vorstandschef hatte auf einem Investorentag im August 2023 die Langfristziele für das neue Unternehmen aufgezeigt. Demnach soll der Umsatz im Schnitt organisch um 3 bis 5 Prozent pro Jahr zulegen.
Beim bereinigten operativen Gewinn wird währungsbereinigt ein Plus von durchschnittlich 5 bis 7 Prozent angestrebt, während der bereinigte Gewinn je Aktie im Schnitt um 7 bis 9 Prozent zulegen soll.
Überzeugende Ergebnisse
Im 4. Quartal ist der Umsatz zwar um lediglich 0,3 Prozent auf 3,17 Milliarden Dollar gestiegen. Das lag allerdings deutlich über den Schätzungen der Analysten von 3,09 Milliarden Dollar.
Bereinigt um Währungseffekte sowie die obige Abspaltung stand zudem ein organisches Wachstum von 6,9 Prozent zu Buche, es lag damit weit über den Langfristzielen.
Zwar schwächelte das Geschäft auf dem wichtigen Heimatmarkt Nordamerika, weil sich viele Verbraucher, die unter der hohen Inflation litten, gerade mit dem Kauf von gefrorenen Lebensmitteln zurückgehalten haben. Dabei war der Umsatz in der Region organisch um 0,8 Prozent auf 1,59 Milliarden Dollar gesunken, weil Preiserhöhungen um 5,7 Prozent durch einen Absatzrückgang um 6,5 Prozent konterkariert worden sind.
Hingegen glänzte die Region AMEA (Asien, Naher Osten und Afrika) mit einem organischen Umsatzwachstum von 22 Prozent auf 645 Millionen Dollar, sowie einem Absatzplus von 8,4 Prozent.
Zwar stand in Europa ein organisches Umsatzwachstum von 10,3 Prozent zu Buche, allerdings ist das Verkaufsvolumen um 7,8 Prozent zurückgegangen. Zudem stand in Lateinamerika ein organisches Erlöswachstum um 5,3 Prozent auf 328 Millionen Dollar zu Buche.
Dank gesunkener Preise für Agrarrohstoffe, sowie aufgrund von Kostensenkungen ist auf Konzernebene der bereinigte operative Gewinn um 29,2 Prozent auf 392 Millionen Dollar nach oben geschossen, womit die Marge stark verbessert worden ist von 9,6 auf 12,3 Prozent.
Im Gesamtjahr ist der Umsatz organisch um 8,3 Prozent gewachsen, der bereinigte operative Gewinn legte um 17,7 Prozent zu. Beide Kennzahlen lagen damit deutlich über den Langfristzielen.
Solider Ausblick
Bei der Zahlenvorlage zeigte sich Cahillane mit den Ergebnissen sehr zufrieden und bestätigte die bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen im November 2023 abgegebene Prognose für 2024. Demnach soll in diesem Jahr ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 3 Prozent gegenüber dem bereinigten 2023er-Wert erreicht werden.
Für Wachstum sollen vor allem die Emerging Markets sorgen, angeführt von den Geschäften mit Nudelgerichten und Pringles.
Der bereinigte operative Gewinn soll auf 1,85 bis 1,90 Milliarden Dollar klettern. Die Mitte der Spanne (1,875 Milliarden Dollar) bedeutet einen Anstieg um 15,9 Prozent. Außerdem peilt Cahillane damit eine Marge von 14 Prozent an, womit der Konzern seinem Ziel eines Wertes von 15 Prozent für 2026 zügig näherkäme.
2 wichtige Projekte
Um die Profitabilität zu verbessern, stehen 2 Maßnahmen ganz oben auf der Agenda: Einerseits wird ein Werk für gefrorene Nahrungsmittel in Nordamerika geschlossen, wobei die Produktion auf die restlichen 13 Standorte zur Herstellung gefrorener Nahrungsmittel in der Region verlagert wird.
Die Transaktion soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein, während die Einsparungen ab dem 2. Halbjahr 2024 beginnen sollen durchzuschlagen, ab 2025 dann in vollem Umfang. Die Belastungen hierfür belaufen sich auf 75 Millionen Dollar.
Andererseits wird ein Werk zur Produktion von Cerealien in Europa geschlossen, das Projekt soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein und ab dann die Profitabilität verbessern. Dabei fallen Belastungen von 120 Millionen Dollar an.
Zudem strebt der Vorstandschef für 2024 einen bereinigten Gewinn je Aktie von 3,55 bis 3,65 Dollar an. Die Mitte der Spanne (3,60 Dollar) entspricht einem Plus von 11,5 Prozent.
Außerdem soll abzüglich der Investitionen von 0,7 Milliarden Dollar (2023: 677 Millionen Dollar) ein Free Cashflow von rund 1,0 Milliarden Dollar erreicht werden, womit der 2023er-Wert von 968 Millionen Dollar praktisch egalisiert würde. Dabei sind die Investitionen in diesem Jahr wegen der Ausweitung der Pringles-Kapazitäten in den Emerging Markets erhöht.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Analysten prognostizieren für 2024 einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 12,86 Milliarden Dollar.
Allerdings soll das Ebit gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 14,8 Prozent auf knapp 1,86 Milliarden Dollar zulegen, was leicht unter der Mitte der Spanne von Cahillanes Prognose liegt. Dennoch würde sich die Marge auf 14,4 Prozent verbessern.
Der Börsenwert liegt bei 19,6 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 5,6 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 25,2 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 13,6-Fachen des von Analysten für 2024 vorhergesagten Ebit. Das zeigt, dass etliches Wachstum in der Aktie eingepreist ist.
Und das KGV liegt bei stattlichen 16,2. Dabei liegt die Schätzung der Finanzprofis für den bereinigten Gewinn je Aktie bei 3,58 Dollar und damit ebenfalls leicht unterhalb der von Cahillane in Aussicht gestellten Spanne.
Nach dem jahrelangen Seitwärtstrend ist die Aktie in den vergangenen Monaten in die Nähe des Sieben-Monats-Hochs geklettert. Meiner Meinung nach sollte sich das Papier trotz der relativ hohen Bewertung allmählich weiter erholen, weil Investoren darauf setzen dürften, dass Cahillane das Ebit in diesem Jahr und den Folgejahren steigern dürfte und sich damit die Marge deutlich in Richtung des 2026er-Ziels bewegen sollte.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Kellanova (853265) neben Zertifikaten, Mini Futures und Unlimited Turbos auch Optionsscheine und Faktor Optionsscheine an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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