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Martin Marietta Materials – Auf Wachstumskurs in Richtung der 2030er-Ziele

Der US-Hersteller von Baustoffen profitiert von den kräftigen Ausgabensteigerungen der US-Behörden. Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Auf Höhenflug ist die Aktie von Martin Marietta Materials. Der US-Hersteller hat das gute Umfeld genutzt, um zahlreiche Vermögenswerte mit einem Konkurrenten zu tauschen, was für zusätzliche Gewinndynamik sorgen soll. Zudem setzen Investoren darauf, dass Vorstandschef Ward Nye die Ergebnisse weiter energisch in Richtung der Mittelfristziele vorantreibt.
Der US-Konzern hat sich auf Zuschlagstoffe (Schotter, Sand, Kies) für Straßen und Infrastruktur sowie Zement, Asphalt und Transportbeton spezialisiert und vertreibt zudem Spezialprodukte wie Magnesiumoxid- und Dolomitkalkprodukte, für Umwelt- und Industrieanwendungen.
Im dritten Quartal war bei dem Unternehmen Etliches los. Am 3. August hat Nye bekannt gegeben, dass der Konzern etliche Vermögenswerte mit dem Wettbewerber Quikrete Holdings tauschen werde.
Demnach erhält Martin Marietta Anlagen für Zuschlagstoffe mit einer jährlichen Produktion von rund 20 Millionen Tonnen in den US-Bundesstaaten Virginia, Missouri und Kansas sowie in der kanadischen Metropole Vancouver sowie der dortigen Provinz British Columbia.
Im Gegenzug bekommt Quikrete die Zementanlagen von Martin Marietta im texanischen Midlothian, einige weitere Zementterminals sowie einige Anlagen für Transportbeton in Texas. Der Deal soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden.
Bereits am 25. Juli hatte Martin Marietta die Übernahme der Firma Premier Magnesia abgeschlossen, eines Anbieters von magnesitbasierten Produkten mit Anlagen in Nevada, North Carolina, Indiana und Pennsylvania.
Gute Ergebnisse
All diese Maßnahmen haben auf die Ergebnisse des dritten Quartals durchgeschlagen, zumal die mit Quikrete zu tauschenden Anlagen als nicht fortgeführtes Geschäft in den Zahlen von Martin Marietta geführt worden sind.
Demnach ist der Umsatz um 12 Prozent auf 1,85 Milliarden Dollar gestiegen. Wachstumsmotor war das Geschäft mit Zuschlagstoffen, dessen Erlös um 17 Prozent auf den Rekord von 1,5 Milliarden Dollar geklettert ist. Dabei war der Absatz um 8,0 Prozent gestiegen, hinzu kamen Preiserhöhungen von 8,0 Prozent.
Außerdem ist das Spezialitätengeschäft um 60 Prozent auf den Rekord von 131 Millionen Dollar gewachsen, wozu auch der Premier-Zukauf beigetragen hat.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf Konzernebene legte um 15 Prozent auf 743 Millionen Dollar zu, während jener aus den fortgeführten Aktivitäten um 22 Prozent auf 667 Millionen Dollar nach oben geschossen ist.
Zudem kletterte der bereinigte Gewinn je Aktie um 16 Prozent auf 6,85 Dollar, aus dem fortgeführten Geschäft standen dabei 5,97 Dollar zu Buche.
Prognose leicht angehoben
Bei der Zahlenvorlage am 4. November zeigte sich Nye zufrieden mit den Ergebnissen. Für Rückenwind sorgt, dass sowohl die Regierung in Washington als auch viele Bundesstaaten ihre Ausgaben für Infrastruktur deutlich angehoben haben.
Gleichzeitig investieren Unternehmen massiv in den Bau von Rechenzentren, während allmählich mehr Logistikzentren gebaut werden, allen voran von Amazon, und zudem mehr Unternehmen ihre Produktion aus dem Ausland in die USA verlagern, was den Bau neuer Anlagen bedeutet. All das ist gut für das Geschäft von Martin Marietta.
Allerdings schwächelt der Bau von Häusern und Wohnungen trotz der deutlich gesunkenen Hypothekenzinsen weiterhin. Nye rechnet allerdings mit einer Erholung ab dem zweiten Halbjahr 2026, da die Hypothekenzinsen weiter sinken sollten.
Er bestätigte die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 von 6,075 bis 6,25 Milliarden Dollar.
Zudem schraubte der Firmenlenker den Ausblick für das bereinigte Ebitda auf 2,3 bis 2,34 Milliarden Dollar leicht nach oben (Mitte der Spanne: 2,32 Milliarden Dollar), statt der zuvor geplanten 2,25 bis 2,35 Milliarden Dollar (Mitte: 2,30 Milliarden Dollar).
Außerdem gab der Vorstandschef erstmals eine Prognose für das bereinigte Ebitda des fortgeführten Geschäfts bekannt, es soll 2,055 bis 2,095 Milliarden Dollar erreichen.
Der Prognose zugrunde liegt ein Absatzwachstum von 4 Prozent bei Zuschlagstoffen, während bei ihnen gleichzeitig ein durchschnittlicher Preisanstieg um 6,8 bis 7,8 Prozent erwartet wird.
Nye gab sich zudem zuversichtlich für 2026. Dabei soll der Absatz bei Zuschlagstoffen im unteren einstelligen Prozentbereich wachsen, während gleichzeitig ein Preisanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich geplant ist.
Das Management hatte auf einem Kapitalmarkttag am 3. September die ambitionierten Ziele bis 2030 aufgezeigt.
Demnach soll das bereinigte Ebitda 2030 auf 3,3 Milliarden Dollar gesteigert werden, was ein durchschnittliches Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich pro Jahr gegenüber dem 2025er-Ausgangswert bedeute. Inklusive Zukäufen solle 2030 ein Ebitda von 3,7 Milliarden Dollar erreicht werden.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatzanstieg um 4,0 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. 2026 soll es um 9,4 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar nach oben gehen, womit sich das Wachstum deutlich beschleunigen würde.
Dabei soll das bereinigte Ebitda 2025 um 10,3 Prozent auf 2,28 Milliarden Dollar zulegen, was allerdings etwas unter Nyes Ausblick liegt. Für 2026 wird ein Zuwachs von 11,3 Prozent auf 2,54 Milliarden Dollar erwartet.
Allerdings soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2025 um 40 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar einbrechen. Hingegen soll er 2026 um 16 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar zulegen. Damit würde die Marge zuerst vom absoluten Rekord von 41,4 auf 23,9 Prozent einbrechen, um sich 2026 auf 25,3 Prozent zu erholen. Letzteres liegt immer noch weit über dem Niveau früherer Jahre, als häufig 18 bis 20 Prozent üblich waren.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert liegt bei 38,2 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 5,4 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 43,6 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 23,2-Fachen des von Analysten für 2026 vorhergesagten Ebit. Damit ist Martin Marietta ähnlich hoch bewertet wie viele KI-Aktien aus den USA, was zeigt, welch enormes Wachstum in dem Papier eingepreist ist.
Und das 2026er-KGV liegt bei herben 28,6.
Meiner Meinung nach sollte der Höhenflug der Aktie dennoch allmählich weitergehen, schließlich könnten Investoren darauf setzen, dass sich aufgrund des guten Umfelds in den USA das Umsatzwachstum im Jahr 2026 deutlich beschleunigen dürfte, während die operative Marge spürbar verbessert werden dürfte.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Martin Marietta Materials (889585) Mini Futures, Unlimited Turbos und weitere Produkte an.

Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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