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Micron Technology – Zahlen und Ausblick euphorisieren Investoren

Der US-Hersteller von Speicherchips erfreut sich einer boomenden Nachfrage. Geht der Höhenflug der Aktie weiter?
Mit einem Kurssprung um rund 10 Prozent nach oben reagiert die Aktie von Micron Technology auf die Vorlage der Quartalszahlen am Mittwochabend, dem 17. Dezember, nach Börsenschluss in den USA. Einerseits zeigen die Ergebnisse, wie sehr der US-Hersteller von Speicherchips vom KI-Boom profitiert, andererseits hat Vorstandschef Sanjay Mehrotra Investoren mit der Prognose mehr als begeistert.
Im per November beendeten ersten Quartal des Fiskaljahrs 2025/26 ist der Umsatz um 57 Prozent auf den Rekord von 13,64 Milliarden Dollar nach oben geschossen, das lag deutlich über den Schätzungen der Analysten von 13,0 Milliarden Dollar.
Zu dem satten Erlösplus hatten auch kräftige Preiserhöhungen beigetragen, schließlich übersteigt die Nachfrage nach Chips das Angebot in der Branche im Allgemeinen und bei Micron im Besonderen.
Zudem ist die bereinigte Bruttomarge von 39,5 auf 56,8 Prozent nach oben geschossen.
Außerdem hat der bereinigte Gewinn je Aktie um 167 Prozent auf 4,78 Dollar zugelegt, das lag deutlich über den Erwartungen von 3,95 Dollar.
Schlussendlich ist der bereinigte Free Cashflow auf 3,9 Milliarden Dollar explodiert, gegenüber lediglich 112 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
Die starke Geschäftsentwicklung schlägt auf die Bilanz durch. Per Ende November hatte Micron einen Netto-Cash-Bestand von 260 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch Nettoschulden von 5,0 Milliarden Dollar zu Buche gestanden hatten.
Sensationelle Prognose
Auf der Analystenkonferenz gab sich Mehrotra sehr zufrieden und bullisch und gab eine hervorragende Prognose ab, schließlich seien Microns Chips „ein essenzieller Ermöglicher von KI“. Im Klartext: Die KI-Lösungen bräuchten immer leistungsstärkere HBM-Speicherchips für Server/Rechenzentren und genau diese liefere der US-Konzern.
Demnach soll der Umsatz im zweiten Quartal 2025/26 18,7 Milliarden Dollar (plus/minus 400 Millionen Dollar) erreichen. Das lag meilenweit über den Erwartungen von 14,4 Milliarden Dollar.
Außerdem soll die bereinigte Bruttomarge 68 Prozent (plus/minus 1 Prozent) erreichen.
Zudem strebt der Vorstandschef einen bereinigten Gewinn je Aktie von 8,42 Dollar (plus/ minus 0,20 Dollar) an, womit die Erwartungen von 4,71 Dollar bei Weitem übertroffen worden sind.
Mehrotra prognostizierte zudem, dass der Markt für HBM-Chips in den nächsten Jahren um durchschnittlich 40 Prozent pro Jahr wachsen werde, von rund 35 Milliarden Dollar für 2025 auf dann rund 100 Milliarden Dollar im Jahr 2028. Damit würde der Meilenstein von 100 Milliarden Dollar um zwei Jahre früher erreicht, als Micron bislang erwartet habe.
Micron sei für das Kalenderjahr 2026 bei HBM-Chips ausverkauft. Das Unternehmen erwarte zudem neue Rekorde bei Umsatz, Bruttomarge, Gewinn je Aktie und Free Cashflow nicht nur für das zweite Quartal 2025/26, sondern auch für das Fiskaljahr 2025/26 insgesamt, wobei sich das Geschäft im Laufe des Jahres beschleunigen soll. Das war natürlich Musik in den Ohren der Investoren.
Das Unternehmen reagiert auf die boomende Nachfrage und hat die Investitionsprognose für das Fiskaljahr 2025/26 von 18 Milliarden auf 20 Milliarden Dollar nach oben geschraubt. Das ist ein Anstieg um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 13,8 Milliarden Dollar.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach dem Kurssprung liegt der Börsenwert bei 279,2 Milliarden Dollar. Abzüglich des Netto-Cash-Bestands liegt der Enterprise Value (EV) bei rund 279,0 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 10,7-Fachen des von Analysten für das im August endende Fiskaljahr 2025/26 prognostizierten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit). Diese Bewertung lässt eigentlich noch Luft nach oben für ein Unternehmen, das sich rasanten Umsatzwachstums und kräftig steigender Margen erfreut. Zudem würde das Multiple zurückgehen, je nachdem, wie stark die Analysten ihre Schätzungen nach oben schrauben.
Und das 2025/26er-KGV auf Basis der aktuellen Schätzungen liegt bei 13,3.
Meiner Meinung nach könnte die Aktie kurzfristig noch etwas weiter nach oben tendieren, womit das Rekordhoch vom 10. Dezember bei 263,70 Dollar rapide näher käme.
Die weitere Entwicklung dürfte anschließend allerdings davon abhängen, ob die Sorgen der Investoren zunehmen, dass die KI-Blase geplatzt sein könnte. Sollte es in den nächsten Wochen beispielsweise schlechte Nachrichten zu Oracle oder zum KI-Sektor insgesamt geben, was ich erwarte, sollte das zwangsläufig auch das Micron-Papier belasten.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Micron Technology (869020) Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.

Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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