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Nvidia – Wie geht’s nach dem Aktiensplit weiter?
Die Analysten von Goldman Sachs bezeichnen Nvidia als „die wichtigste Aktie auf dem Planeten Erde.“ Umso wichtiger ist es, wie sich das Papier in den nächsten Wochen entwickeln könnte.
Praktisch unverändert hat die Nvidia-Aktie am vergangenen Freitag, 7. Juni den Börsenhandel abgeschlossen und wird ab Montag, 10. Juni Split-bereinigt gehandelt. Nach dem Split im Verhältnis 1 zu 10 sinkt der Kurs damit rechnerisch auf 1/10 des vorherigen Niveaus.
Mit einem Börsenwert von 2,97 Billionen Dollar lag Nvidia am Freitag auf Platz 3 im S&P500, hinter Microsoft mit 3,15 Billionen Dollar und Apple mit 3,02 Billionen Dollar.
Nach einem sensationellen Kursanstieg von 144 Prozent seit Jahresanfang, und sogar von 212 Prozent auf Sicht eines Jahres im Zuge des KI-Hypes fragen sich viele Investoren verständlicherweise, wie es mit der Aktie weitergehen könnte.
Vergleich mit Apple-Split
Mancher Investoren könnte sich an den Aktiensplit von Apple vom Freitag, 28. August 2020 erinnert fühlen, als der iPhone-Hersteller einen Split im Verhältnis 1 zu 4 durchgeführt hatte und die Aktie damals auf Rekordfahrt war.
Nachdem das Papier den Handel am 28. August 2020 bei 124,81 Dollar (Split-Bereinigt) abgeschlossen hatte, ging es am darauffolgenden Montag und am Dienstag, 1. September weiter kräftig aufwärts, womit das Papier den Handel bei 134,18 Dollar abschloss. Das entsprach einem Kursgewinn von stolzen 7,5 Prozent in nur 2 Tagen.
Allerdings drehte das Papier anschließend umso kräftiger nach unten, und fiel bis Freitag, 18. September 2020 bis auf 106,84 Dollar. Das war ein Kurseinbruch um 20,4 Prozent in knapp 3 Wochen.
In der gleichen Zeit – also zwischen dem 1. und dem 18. September hat der S&P500 um 5,9 Prozent nachgegeben. Und das in einem Umfeld, in dem die Bilanzsumme der Fed aufgrund der Anleihenkäufe während der Pandemie - nach der vorherigen Explosion zwischen März und Juni – allmählich weiter gestiegen ist, womit weiter Liquidität in das Finanzsystem und damit teilweise in die Realwirtschaft gepumpt worden ist.
Wenn es bei Nvidia in den ersten 2 Tagen nach dem Split genau so laufen würde wie damals bei Apple, würde die Nvidia-Aktie bis Dienstag, 11. Juni um 7,5 Prozent auf 1.299,55 Dollar nach oben schießen. Dann hätten die Aktionäre einmal mehr Grund zur Freude.
So sehen die Geschäftsaussichten aus …
Zu den Umsatz- und Gewinnaussichten von Nvidia ist alles bekannt, zumal Analysten nach der Vorlage der Quartalszahlen ihre Schätzungen immer weiter nach oben geschraubt haben.
Für das im Januar endende Fiskaljahr 2024/25 sagen Analysten praktisch eine Umsatzverdoppelung auf rund 120 Milliarden Dollar vorher, 2025/26 soll es um 31 Prozent auf 157,4 Milliarden Dollar nach oben gehen.
Zudem soll sich der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2024/25 mehr als verdoppeln auf knapp 78 Milliarden Dollar. Für 2025/26 wird ein Anstieg um rund 30 Prozent auf rund 100,5 Milliarden Dollar vorhergesagt.
… und so die Bewertung
Wie oben geschrieben, liegt der Börsenwert bei 2,97 Billionen Dollar. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von 21,7 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei rund 2,95 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 29,4-Fachen des von Analysten für 2025/26 vorhergesagten Ebit. Zudem liegt das KGV bei stattlichen 33,7.
Diese Bewertung erscheint zwar jeweils als sehr hoch. Allerdings kann niemand sagen, dass sie zu hoch ist, weil derzeit niemand seriös abschätzen kann, wie groß der Markt für KI-Akzeleratoren in den nächsten Jahren werden, und wie sehr Nvidia den Markt dominieren könnte. Und nicht zuletzt wie hoch die Marge von Nvidia dabei sein könnte.
Nach der jüngsten Präsentation von Vorstandschef Jensen Huang auf der größten Computermessen Asiens, der Computex in Taiwan, demnach die Produktzyklen künftig auf jährlich halbiert werden sollen, woraufhin 2025 die Plattform Blackwell Ultra und 2026 die Plattform Rubin auf den Markt kommen sollen, scheint das Motto zu gelten: „Only the sky is the limit.“ („Nur der Himmel ist die Grenze:“) Die neuen Chips sollen jeweils um ein Vielfaches leistungsfähiger sein als die vorherigen und dennoch viel weniger Strom verbrauchen.
Vor dem Hintergrund gehe ich davon aus, dass die Rekordfahrt der Nvidia-Aktie erst einmal weitergehen wird. Denn nach dem Split dürften sich viele Anleger leichter tun, das Papier aufgrund des deutlich niedrigeren Kurses zu kaufen, was das Papier weiter nach oben treiben sollte. Dabei hat sich durch den Split an den Geschäftsaussichten absolut nichts geändert.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Nvidia (918422) neben Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine und Faktor-Optionsscheine an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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