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PagerDuty – Schwacher Ausblick lässt bei Investoren Alarmglocken schrillen
Der US-amerikanische IT-Konzern bekommt die Zurückhaltung etlicher Kunden zu spüren. Vorstandschefin Jennifer Tejada hat daher die Jahresprognose angepasst.
Wegen der schwachen Weltwirtschaft halten sich viele Unternehmen bei IT-Investitionen zurück. Das hat zuletzt auch der US-amerikanische IT-Konzern PagerDuty zu spüren bekommen, wie die Zahlen und gerade auch der Ausblick vom 3. September zeigen.
„PagerDuty wurde von drei innovativen Softwareentwicklern gegründet, die wussten, wie es ist, den Pager für Clouddienste mit sich führen und ‚rund um die Uhr zur Verfügung stehen‘ zu müssen“, schreibt die Deutschland-Tochter auf ihrer Homepage.
„Was als Automatisierung von Rufbereitschaftswechseln begann, hat sich zu einer Plattform entwickelt, die Unternehmen jeder Größenordnung dabei hilft, ihre digitalen Operationen proaktiv zu verwalten, sodass ihre Teams weniger Zeit beim Reagieren auf Vorfälle vergeuden und mehr Zeit haben, zukunftsfähige Entwicklungen voranzutreiben“, so die Tochter weiter.
„Wir docken direkt im Zentrum Ihres technologischen Ökosystems an und analysieren digitale Signale von praktisch allen softwaregestützten Systemen. Wir helfen Ihnen, sowohl Probleme wie Ausfälle intelligent und zielgenau zu erkennen als auch Möglichkeiten zu ergreifen, sodass Ihre Teams die richtigen Maßnahmen in Echtzeit ergreifen können.“
Gemischte Quartalszahlen
Im per Juli beendeten zweiten Quartal des Fiskaljahrs 2024/25 ist der Umsatz von PagerDuty um 7,7 Prozent auf 115,9 Millionen Dollar gestiegen. Das lag allerdings leicht unter den Schätzungen der Analysten von 116,5 Millionen Dollar.
Dabei ist die Zahl der zahlenden Kunden leicht gesunken, auf 15.044, gegenüber 15.146 im Vorjahreszeitraum. Laut eigenen Angaben hat die Firma dabei vor allem Kunden aus dem Bereich kleine und mittlere Unternehmen verloren, also für PagerDuty Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter 50 Millionen Dollar.
Allerdings ist die Zahl der Kunden mit einem wiederkehrenden Jahresumsatz von mehr als 100.000 Dollar um 6 Prozent auf 820 gestiegen. Die Firma konzentriert sich verstärkt auf Großunternehmen (Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde Dollar).
Zudem ist der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 40,7 Prozent auf 20,1 Millionen Dollar nach oben geschossen. Damit hat sich die Marge stark verbessert, von 13,3 auf 17,3 Prozent.
Verantwortlich dafür war allerdings, dass Neueinstellungen auf das zweite Halbjahr verschoben wurden, während gleichzeitig ein Teil der Werbeausgaben vom zweiten auf das dritte Quartal verschoben wurde.
Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 10,5 Prozent auf 0,21 Dollar zu. Das lag deutlich über den Erwartungen von 0,17 Dollar.
Schwacher Ausblick
Für das dritte Quartal hat Vorstandschefin Jennifer Tejada einen Umsatz von lediglich 115,5 bis 117,5 Millionen Dollar in Aussicht gestellt, das bedeutet ein Wachstum von 6 bis 8 Prozent. Die Spanne lag allerdings deutlich unter dem Konsens von 120,3 Millionen Dollar.
Zudem soll die bereinigte Ebit-Marge 13 Prozent erreichen.
Außerdem peilt das Management einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,16 bis 0,17 Dollar an.
Die Firmenlenkerin hat zudem den Ausblick für das Gesamtjahr angepasst und damit Investoren herb enttäuscht, woraufhin die Aktie eingebrochen ist.
So soll der Umsatz lediglich 463 bis 467 Millionen Dollar und damit ein Wachstum von 7 bis 8 Prozent erreichen, statt der zuvor geplanten 471 bis 477 Millionen Dollar. Das lag deutlich unter dem Konsens von 473,7 Millionen Dollar.
Allerdings soll eine bereinigte Ebit-Marge von 14 Prozent erwirtschaftet werden, statt der zuvor avisierten 13 bis 14 Prozent.
Zudem schraubte die Vorstandschefin den Ausblick für den bereinigten Gewinn je Aktie minimal nach oben, auf 0,67 bis 0,72 Dollar gegenüber den zuvor avisierten 0,66 bis 0,71 Dollar.
Die schwache Prognose, sowohl für das dritte Quartal als auch für das Gesamtjahr, hat bei Investoren die Sorge geschürt, dass sich kleine und mittlere Unternehmen weiterhin mit Aufträgen bei PagerDuty zurückhalten könnten, was das Wachstum dämpft.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für das im Januar endende Fiskaljahr 2024/25 einen Umsatzanstieg um 8 Prozent auf 465 Millionen Euro, was genau der Mitte von Tejadas Ausblick entspricht. 2025/26 soll es um 11 Prozent auf 516,8 Millionen Dollar nach oben gehen, womit sich das Wachstum deutlich beschleunigen würde.
Zudem soll das bereinigte Ebit 2024/25 um 15,8 Prozent auf 65,3 Millionen Dollar zulegen, gefolgt von einem Plus von 23 Prozent auf 80,3 Millionen Dollar für 2025/26. Damit würde die Marge jeweils deutlich steigen, zuerst auf 14,1 Prozent und 2025/26 sogar auf 15,5 Prozent.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach den Quartalszahlen hat sich die Talfahrt der Aktie fortgesetzt, womit sie mit rund 18 Dollar auf das niedrigste Niveau seit April 2020 gesunken ist.
Der Börsenwert liegt bei 1,66 Milliarden Dollar. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von 150 Millionen Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei rund 1,5 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 18,8-Fachen des von Analysten für 2025/26 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine ziemlich hohe Bewertung, wenngleich sich das Umsatzwachstum 2025/26 deutlich beschleunigen und sich gleichzeitig die Marge spürbar verbessern soll.
Das KGV liegt bei 22,0.
Ich gehe davon aus, dass die Talfahrt der Aktie erst einmal weitergehen wird, denn der enttäuschende Ausblick hat die Sorgen der Investoren geschürt.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von PagerDuty (A2PF9K) Mini Futures und Unlimited Turbos an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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