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Paramount Global – Netflix-Herausforderer legt die Basis für erfolgreiches Jahr 2024
Beim US-Medienkonzern Paramount Global drücken die hohen Investitionen in das Streaming-Geschäft deutlich auf den Gewinn. Vorstandschef Bob Bakish hat daher aufgezeigt, wie durch den Umbau der Sparte die Profitabilität erheblich verbessert werden soll.
Wenn es um die Beteiligungen des von der Investmentlegende Warren Buffett geleiteten Mischkonzerns Berkshire Hathaway geht, dann stehen meistens die großen im Vordergrund, wie Apple, Bank of America, Chevron und Coca-Cola. Zuletzt hat aber eine kleine für Aufsehen gesorgt, nachdem Berkshire im vierten Quartal den Anteil an Paramount Global um 2,4 Mio. Stück aufgestockt hatte. Offensichtlich gefällt Buffett und seinen Kollegen der Umbau bei Paramount. Mit 15,4 Prozent ist Berkshire damit der größte Anteilseigner des US-Medienkonzerns.
Paramount ist einer der weltweit führenden Medien, Streaming- und Unterhaltungskonzerne der Welt. Er ist 2019 aus dem Zusammenschluss von CBS Corporation und Viacom entstanden, ehe er im Februar 2022 seinen Namen zu Paramount Global umfirmiert hat. Zu seinem Portfolio gehören unter anderem das Fernseh- und Radionetzwerk CBS, die Filmproduktionsgesellschaft Paramount Pictures, die mit „Top Gun: Maverick“ einmal mehr einen Blockbuster gelandet hat, Nickelodeon, MTV, sowie der Streaming-Anbieter Paramount+.
2022 ist der Umsatz des Konzerns um 5 Prozent auf 30,2 Mrd. Dollar gestiegen. Zwar sind die Einnahmen im Fernsehgeschäft wegen des Rückgangs der Werbeeinnahmen um 4 Prozent auf 21,7 Mrd. Dollar gesunken. Damit machte es 72 Prozent der Konzernerlöse aus. Das wurde aber durch das jeweils kräftige Wachstum im Streaming auf 4,9 Mrd. Dollar und im Filmgeschäft auf 3,7 Mrd. Dollar mehr als wettgemacht. Vor allem wegen der hohen Investitionen in den Streaming-Bereich brach allerdings der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 26 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar ein.
Erfreulich war hingegen, dass die Zahl der Kunden von Paramount+ im vierten Quartal um den Rekord von 9,9 Mio. auf insgesamt rund 56 Mio. zum Jahresende gestiegen ist. Bei der Vorlage der 2022er-Zahlen Mitte Februar hat Vorstandschef Bob Bakish wiederholt betont, dass im laufenden Jahr der Höhepunkt bei den Investitionen bei Paramount+ erreicht wird und hat aufgezeigt, wie er 2024 für deutliches Gewinnwachstum bei dem Konzern sorgen will.
Integration soll Profitabilität verbessern
Ganz oben auf der Agenda steht Paramount+. Der Konzern will im dritten Quartal das Programm des Kabelnetzwerks Showtime in Paramount+ integrieren und den Dienst in „Paramount+ with Showtime“ in den USA umbenennen. Damit können Kunden auf sämtliche Inhalte von Paramount+ und Showtime zugreifen, wie Filme, Live-Sport und Events. Gleichzeitig wird der Preis von 9,99 auf 11,99 Dollar angehoben. Zudem wird jener für das Einstiegsabonnement ohne Showtime von 4,99 auf 5,99 Dollar erhöht. Im Ausland soll das Streaming-Geschäft vor allem durch Kooperationen vorangetrieben werden, wie zuletzt in Großbritannien mit der Mobilfunkfirma Three.
Durch den Zusammenschluss sollen die Ausgaben für Inhalte – sprich Filme und Shows – und die dazugehörigen Werbeausgaben deutlich gesenkt werden. „Einfach gesagt bedeutet ein einziger Dienst weniger Inhalte, um Kunden zu gewinnen und zu halten, als zwei unabhängige Dienste“, sagte Finanzchef Naveen Chopra.
Zudem geht Bakish davon aus, dass sich das Werbegeschäft in den USA im zweiten Halbjahr 2023 erholen wird. Allerdings sei jenes im Ausland weiterhin schwach und die dortige Erholung werde auch schwächer sein.
„Die Durchführung unseres 2023er-Plans wird die Basis legen für die Rückkehr zu einem signifikanten Gewinnwachstum im Jahr 2024“, sagte Bakish. Analysten prognostizieren, dass der Gewinn je Aktie zwar im laufenden Jahr auf 0,93 Dollar einbrechen wird. 2024 soll er allerdings auf 1,71 Dollar nach oben schießen, womit genau das 2022er-Niveau erreicht würde.
Ob Buffett in den nächsten Monaten Freude an diesem Investment haben wird hängt davon ab, ob eine Rezession in den USA ausbleibt und ob beim Umbau von Paramount+ alles glatt geht.
BNP Paribas hat die Aktie von Paramount Global (A2PUZ3) in die Palette der Basiswerte aufgenommen und bietet aktuell die ersten Mini Futures auf diesen neuen Basiswert an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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