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Red Rock Resorts – Am Glücksspiel prächtig verdienen

Der US-Hotel- und Casinobetreiber erfreut sich guter Geschäfte. Vorstandschef Frank J. Fertitta III will weiter expandieren.
Etliche Experten behaupten, die Glücksspielbranche sei quasi konjunkturunabhängig. Wenn man sich die gegenüber dem Vorjahreszeitraum weitgehend stagnierenden Quartalsergebnisse des US-Hotel- und Casinobetreibers Red Rock Resorts des Jahres 2023 anschaut, bekommt man allerdings einen völlig anderen Eindruck. Sie deuten vielmehr darauf hin, dass die hohe Inflation und die hohen Zinsen viele Amerikaner erheblich belastet haben und sie sich daher bei Casinobesuchen zurückgehalten haben.
Umso deutlicher ist es zum Jahresauftakt 2024 nach oben gegangen. Im ersten Quartal ist der Umsatz um 12,7 Prozent auf 488,9 Millionen Dollar gestiegen.
Dabei waren die Einnahmen aus dem Casinogeschäft um 9,9 Prozent auf 316,9 Millionen Dollar gestiegen – das sind 64,8 Prozent der Konzernerlöse, der Rest entfiel auf die Übernachtungspreise für die Hotelzimmer, auf Essen und Getränke sowie sonstige Einnahmen, die allesamt deutlich geklettert sind.
Im Klartext: Das Unternehmen ist stark abhängig vom Glücksspielgeschäft.
Neueröffnung beflügelt Geschäftszahlen
Verantwortlich für den Anstieg war allerdings vor allem die Eröffnung des neuen Hotel- und Casino-Resorts Durango in Las Vegas am 5. Dezember 2023. Es hat 2.258 Spielautomaten und 63 Spieltische, 209 Luxuszimmer und Suiten sowie 4 Restaurants.
Damit sind die Umsätze in Las Vegas insgesamt um 12,9 Prozent auf 485,6 Millionen Dollar gestiegen. Das Unternehmen besitzt insgesamt 17 Anlagen, davon 7 große, mit insgesamt 16.333 Spielautomaten sowie 317 Spieltischen, 3.030 Hotelzimmern sowie 174 Restaurants, Bars und Lounges.
Die Anlagen liegen im Las Vegas Valley alle nahe beieinander und in der Nähe der wichtigsten Autobahnausfahrten. Das Unternehmen profitiert davon, dass vor allem viele Einheimische zum Spielen kommen. 48 Prozent der Besucher, die an Spielautomaten spielen, kommen mehr als 8-mal pro Monat.
Gleichzeitig war das Geschäft an der großen Anlage Palace Station wegen Straßenbauarbeiten erheblich beeinträchtigt, während eine andere große Anlage, Sunset Station, großflächig renoviert wurde, was ebenfalls das Geschäft belastete. Die Beeinträchtigungen in den beiden Resorts sollten auch im 2. Quartal weitgehend anhalten.
Laut den Angaben des Managements um Vorstandschef Frank J. Fertitta III war das Geschäft in den anderen Resorts stabil.
Auf Konzernebene ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 7,7 Prozent auf 209,1 Millionen Dollar gestiegen. Damit hat die Marge allerdings etwas nachgegeben, von 44,8 auf 42,8 Prozent. Dennoch glänzt Red Rock Resorts mit einer prächtigen Profitabilität.
Allerdings sank der Gewinn je Aktie um knapp 10 Prozent auf 0,68 Dollar, was vor allem an kräftig gestiegenen Zinszahlungen lag.
Das Unternehmen hatte zum Ende des Quartals Nettoschulden von 3,36 Milliarden Dollar. Das entsprach dem 4,6-Fachen des Ebitda der vorherigen 4 Quartale. Das ist ein ziemlich hoher Wert.
Keine Prognose
Bei der Vorlage der Zahlen am 7. Mai gab das Management keine Prognose ab. Es betonte aber, dass das Unternehmen weiter expandiert und dazu nicht nur Geld in die Renovierung der bestehenden Resorts steckt, sondern vor allem in den Ausbau der kleinen und den Bau neuer Resorts.
Ganz oben auf der Agenda stehen derzeit der Bau der 2 neuen Resorts Inspirada und Skye Canyon. Üblicherweise bringt eine neue Anlage innerhalb weniger Jahre eine durchschnittliche Jahresrendite von 20 Prozent auf das eingesetzte Kapital.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach der Präsentation der Ergebnisse haben Analysten ihre Schätzungen für den Umsatz für 2024 und 2025 etwas gesenkt, jene für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit), sowie für den Gewinn je Aktie wurden drastisch gestutzt.
Für 2024 sagen die Finanzprofis einen Umsatzanstieg um 12,5 Prozent auf 1,94 Milliarden Dollar vorher. 2025 soll es um lediglich 3,6 Prozent auf knapp über 2,0 Milliarden Dollar nach oben gehen, womit sich das Wachstum stark abschwächen würde.
Zudem soll das Ebit 2024 um 9 Prozent auf 609,3 Millionen Dollar zulegen, gefolgt von einem Plus von 6,5 Prozent auf knapp 650 Millionen Dollar für 2025. Damit würde die operative Marge zuerst auf 31,4 Prozent nachgeben, um 2025 auf 32,3 Prozent zu steigen.
Der Börsenwert liegt bei 6,25 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 3,36 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 9,61 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 14,8-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist eine ziemlich hohe Bewertung, allerdings glänzt das Unternehmen mit einer sensationellen operativen Marge. Zur Erinnerung: bei den Unternehmen des S&P 500 lag sie im 1. Quartal 2024 im Schnitt bei 11,6 Prozent.
Und das 2025er-KGV von Red Rock Resorts liegt bei herben 18,9.
Meiner Meinung nach sollte der Höhenflug der Aktie in Richtung der Rekordhochs dennoch weitergehen. Denn viele Investoren könnten darauf setzen, dass die Fed in den nächsten Monaten die Zinsen deutlich senken könnte, was viele hochverschuldete Verbraucher allmählich entlasten würde. Damit hätten sie etwas mehr Geld in der Tasche, um bei Red Rock Resorts zu spielen.
Nun warten Investoren gespannt auf die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 23. Juli.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Red Rock Resorts (A2AHN4) Unlimited Turbos an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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