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Super Micro Computer – Kräftige Prognoseanhebung heizt KI-Hype weiter an
Die Aktie des US-Herstellers von Hochleistungsservern ist in den vergangenen Jahren wie eine Rakete nach oben geschossen. Zuletzt hat der Konzern mit den Ergebnissen für Euphorie gesorgt.
Auf neue Rekordhochs ist das Papier von Super Micro Computers nach oben geschossen. Grund waren ein paar vorläufige Zahlen zum vergangenen Quartal, die am vergangenen Donnerstagabend, 18. Januar veröffentlicht worden sind. Sie zeigen, dass das Geschäft noch viel stärker abgehoben hat als erwartet.
Super Micro Computer (das Unternehmen bezeichnet sich in seinen Pressemeldungen als Supermicro) ist ein US-Hersteller von Hochleistungsservern für Rechenzentren und profitiert damit stark von der Nachfrage nach KI-Anwendungen und Cloud-Lösungen, wobei gerade die Flüssigkeitskühlung bei den Maschinen immer wichtiger wird.
Im vergangenen Jahr haben die bullischen Nachrichten zum Thema KI, gerade von Nvidia, aber auch von Advanced Micro Devices (AMD), die Aktie von Supermicro immer weiter nach oben getrieben. Der Konzern arbeitet eng mit Nvidia, AMD und Intel zusammen, um deren neue Produkte zügig in seine Racks einzubauen und so das Geschäft anzukurbeln.
Der Konzern hat den Umsatzausblick für das im Dezember beendete zweite Quartal des Fiskaljahres 2023/24 auf 3,6 bis 3,65 Milliarden Dollar angehoben, statt der zuvor geplanten 2,7 bis 2,9 Milliarden Dollar. Die neue Prognose lag damit meilenweit über den vorherigen Schätzungen der Analysten von 3,06 Milliarden Dollar.
Die Mitte der Spanne (3,625 Milliarden Dollar) bedeutet ein Wachstum von herben 71 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Zudem hat das Unternehmen den Ausblick für den bereinigten Gewinn je Aktie auf 5,40 bis 5,55 Dollar nach oben geschraubt, nach 4,40 bis 4,88 Dollar zuvor. Im Vorquartal waren es „nur“ 3,43 Dollar.
Wird Jahresprognose erneut angehoben?
Anfang November, bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal 2023/24, hatte Vorstandschef Charles Liang die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 10 bis 11 Milliarden Dollar angehoben und damit Investoren begeistert.
Umso gespannter warten Investoren auf die Präsentation des Halbjahresberichts am 29. Januar. Viele Analysten und Investoren werden genau darauf achten, ob und wie sehr Liang diesmal den Erlösausblick für das Gesamtjahr anheben könnte.
Schließlich stehen für das erste Halbjahr schon rund 5,75 Milliarden Dollar zu Buche, während die Analysten ihre Schätzungen für das Gesamtjahr 2023/24 (per Ende Juni) inzwischen auf rund 11,5 Milliarden Dollar nach oben geschraubt haben. Das bedeutet ein Plus von 61,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zudem soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund 60 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Dollar zulegen. Damit würde die Marge leicht zurückgehen auf 11,3 Prozent. 2024/25 soll das Ebit dann auf 1,55 Milliarden Dollar klettern, womit sich die Marge leicht verbessern würde auf 11,6 Prozent.
Je nachdem, ob und wie sehr Liang die Prognose für 2023/24 anheben könnte, je nachdem könnten sich allerdings die bisherigen Schätzungen der Analysten zu Umsatz, bereinigtem Ebit und bereinigtem Gewinn je Aktie sowohl für 2023/24 als auch für 2024/25 als reine Makulatur herausstellen. Eine genauere Einschätzung hierzu kann man seriöserweise erst nach der Vorlage der Halbjahreszahlen und dem Ausblick am 29. Januar abgeben.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert liegt bei 24,2 Milliarden Dollar. Inklusive des Netto-Cash-Bestands von knapp 400 Millionen Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 23,8 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 15,4-Fachen des von Analysten für 2024/25 vorhergesagten Ebitda. Das ist meiner Meinung nach eine ziemlich hohe Bewertung, zumal wenn man die relativ überschaubare Marge berücksichtigt. Aber wie oben geschrieben könnten sich die aktuellen Gewinnschätzungen als deutlich zu pessimistisch herausstellen.
Die hohe Bewertung dürfte meiner Meinung nach daher für viele Investoren weiterhin praktisch keine Rolle spielen. Zahlreiche Investoren dürften vielmehr weiterhin darauf wetten, dass das Thema KI das Geschäft von Supermicro in den nächsten Quartalen weiter geradezu explodieren lassen dürfte.
Und wenn niemand weiß, wie hoch das Umsatz- und Gewinnwachstum schlussendlich sein könnte, kann auch niemand definitiv sagen, dass die Bewertung zu hoch ist.
Daher dürfte die Rekordfahrt der Aktie weitergehen, zumal ich davon ausgehe, dass Liang bei der Zahlenvorlage am 29. Januar erneut gute Nachrichten für Investoren parat haben sollte.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Super Micro Computer (A0MKJF) neben Mini Futures und Unlimited Turbos an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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