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Teledyne Technologies – Trotz Prognoseanhebung bricht Aktie ein

Der US-Spezialist für Messinstrumente, Kameras und Sensoren hat Ergebnisse vorgelegt. Wie geht’s weiter mit dem Papier?
Mit einem Kurseinbruch von 7 Prozent hat die Aktie von Teledyne Technologies auf die Veröffentlichung der 9-Monats-Zahlen am 22. Oktober reagiert. Dabei waren sie etwas besser als erwartet, woraufhin Vorstandschef George C. Bobb die Jahresprognose nach oben geschraubt hat. Wieso ist die Aktie dann dennoch eingeknickt, und wie könnte sie sich künftig entwickeln?
Der US-Konzern stellt Messinstrumente und Sensoren, Kameras und Software für bildgebende Verfahren sowie Elektronikprodukte für die Luftfahrt her. Die Systeme kommen zum Beispiel zur Überwachung von Gaskraftwerken, in der Halbleiterindustrie oder in U-Booten zum Einsatz.
Das Unternehmen hat zudem im Mai 2021 FLIR Systems für 8,2 Milliarden Dollar gekauft, wodurch die hauseigene Technologie vor allem im Bereich Wärmebildkameras ergänzt wurde.
Im dritten Quartal 2025 ist der Umsatz von Teledyne um 6,7 Prozent auf den Rekord von 1,54 Milliarden Dollar gestiegen, das lag minimal über den Schätzungen der Analysten von 1,53 Milliarden Dollar. Zu dem Wachstum haben vor allem Erlöse von 69 Millionen Dollar aus einigen Übernahmen im Rüstungsbereich beigetragen. Zudem erfreuten sich beispielsweise Infrarotsysteme guter Nachfrage.
Dabei ist der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf Konzernebene um 4,9 Prozent auf 340,0 Millionen Dollar geklettert. Zwar hat die Marge von 22,5 Prozent auf 22,1 Prozent leicht nachgegeben, dennoch kann sie sich mehr als sehen lassen.
Außerdem legte der bereinigte Gewinn je Aktie um 9,2 Prozent auf den Rekord von 5,57 Dollar zu, damit wurden die Erwartungen von 5,47 Dollar leicht übertroffen.
Schlussendlich ist der Free Cashflow um 37,3 Prozent auf den Spitzenwert von 313,9 Millionen Dollar nach oben geschossen.
Prognose angehoben
Bei der Präsentation der Ergebnisse zeigte sich Vorstandschef Bobb daher sehr zufrieden. Zudem schraubte er den Ausblick nach oben, zumal das Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, im vergangenen Quartal bei 1,09 lag. Werte oberhalb von 1,0 deuten auf künftiges Umsatzwachstum hin.
Demnach soll der Umsatz 2025 6,06 Milliarden Dollar statt der zuvor avisierten 6,03 Milliarden Dollar erreichen.
Zudem erhöhte der Firmenlenker die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie auf 21,45 bis 21,60 Dollar, statt der zuvor geplanten 21,20 bis 21,50 Dollar.
Warum ist die Aktie dann dennoch eingebrochen? Meiner Meinung nach, weil Bobb warnte, dass der Shutdown in den USA kurzfristig das Rüstungsgeschäft belaste, weil die US-Regierung keine Aufträge vergebe. Dabei würden rund 25 Prozent der Konzernerlöse von der US-Regierung abhängen.
Da half es auch nichts, dass Bobb sehr zuversichtlich auf das Jahr 2026 blickte. Dabei soll vor allem das Rüstungsgeschäft für Wachstum sorgen, gerade mit Blick auf Europa und den Nahen und Mittleren Osten. Teledyne habe 5.100 Mitarbeiter in Europa, unter anderem produziere die Firma Drohnen in Schweden. Die derzeitigen Rüstungseinnahmen aus Europa würden sich auf rund 500 Millionen Dollar pro Jahr belaufen und sollten künftig steigen.
Zusätzlich wolle der Konzern bis Ende 2026 rund 500 Millionen Dollar mit kleinen Drohnen umsetzen. Außerdem soll sich das Geschäft in vielen industriellen Bereichen beleben, während Kostensenkungen die Margen nach oben treiben sollen.
So sehen die Schätzungen aus
Analysten prognostizieren für 2025 ein Umsatzwachstum von 7 Prozent auf 6,06 Milliarden Dollar. 2026 soll es um 5 Prozent auf 6,37 Milliarden Dollar nach oben gehen.
Dabei soll das bereinigte Ebit 2025 um 14 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zulegen, für 2026 wird ein Plus von 11,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar vorhergesagt. Damit würde sich die Marge deutlich verbessern, zuerst von 17,4 auf 18,6 Prozent, was ein neuer Rekord wäre, um 2026 sogar auf stattliche 19,8 Prozent zuzulegen.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach dem Kurseinbruch liegt der Börsenwert bei 25,1 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 2,0 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 27,1 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 21,5-Fachen des von Analysten für 2026 vorhergesagten Ebit. Die hohe Bewertung zeigt, welch kräftiges Wachstum in der Aktie eingepreist ist.
Allerdings könnte das Geschäft in den nächsten Jahren, gerade angetrieben vom Rüstungsbereich, stärker wachsen, als Analysten derzeit erwarten. Und die deutliche Margensteigerung auf Rekordhochs kann sich ebenfalls mehr als sehen lassen.
Das 2026er-KGV liegt bei 22,6.
Zwar könnte der anhaltende Shutdown in den USA kurzfristig eine deutliche Erholung der Aktie verhindern, aber mit dem Ende des Shutdowns sollte das Teledyne-Papier meiner Meinung nach anschließend wieder auf Rekordfahrt gehen.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Teledyne Technologies (926932) Mini Futures, Unlimited Turbos, Faktor-Optionsscheine und weitere Produkte an.

Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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