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Teradata – Trotz KI-Hype ist Wachstum sehr überschaubar
Mit den Quartalszahlen des US-IT-Unternehmens war Vorstandschef Steve McMillan nicht zufrieden. Ebenso erging es Investoren beim Blick auf die Prognose.
Kaum ein Thema beschäftigt die Aktienmärkte derzeit so sehr wie der KI-Hype. Von diesem Trend versucht auch Teradata zu profitieren. Allerdings zeigte das Geschäft zuletzt deutliche Bremsspuren, wie die Zahlenvorlage vom 6. Mai belegt. Der Konzern hat sich auf Datenbank- und Big-Data-Analytics-Software spezialisiert.
Im ersten Quartal ist der Umsatz um 2 Prozent auf 465 Millionen Dollar gesunken, währungsbereinigt stand ein Minus von 1 Prozent zu Buche.
Dabei stagnierten die wiederkehrenden Umsätze bei 388 Millionen Dollar, womit ihr Anteil an den Konzernerlösen von 82 auf 83 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig sanken die Erlöse mit Softwarelizenzen, sowie Service deutlich.
Die Region Americas verbuchte einen Umsatzrückgang um 5 Prozent auf 277 Millionen Dollar und steuerte damit rund 60 Prozent der Konzernerlöse bei. Der Rest entfiel auf die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika mit 125 Millionen Dollar, sowie auf Asien-Pazifik und Japan mit 63 Millionen Dollar.
Zudem ist der bereinigte operative Gewinn, gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf Konzernebene um 18 Prozent auf 89 Millionen Dollar eingebrochen, womit sich die Marge deutlich verschlechtert hat von 22,7 auf 19,1 Prozent.
Der bereinigte Gewinn je Aktie ging um 6,6 Prozent auf 0,57 Dollar zurück.
Außerdem brach der Free Cashflow von 105 Millionen auf 21 Millionen Dollar ein.
Wichtige Kennzahlen für Investoren
Investoren und Analysten schauen zudem auf 2 wichtige Kennzahlen, gerade bei den sogenannten jährlich wiederkehrenden Umsätzen.
So sind die jährlich wiederkehrenden Umsätze im Cloud-Geschäft um 35 Prozent auf 525 Millionen Dollar gestiegen, währungsbereinigt stand ein Plus von 36 Prozent zu Buche. Der Bereich profitiert vor allem von der stark steigenden Nachfrage von Unternehmen nach KI-Lösungen.
Dennoch sind die jährlich wiederkehrenden Umsätze auf Konzernebene um 2 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar gesunken, währungsbereinigt war es ein Rückgang um 1 Prozent. Auf der Analysenkonferenz zeigte sich Vorstandschef Steve McMillan gerade mit diesen Zahlen nicht zufrieden. Für das Minus war der Rückgang der Lizenzerlöse verantwortlich.
Ausblick für 2024 sorgt für Verunsicherung…
Für das 2. Quartal hat McMillan nur wenige Details in Aussicht gestellt. So soll ein bereinigter Gewinn je Aktie von 0,46 bis 0,50 Dollar erwirtschaftet werden.
Zudem hat der Firmenlenker den Ausblick fürs Gesamtjahr praktisch bestätigt, dennoch fanden Investoren etliche Haare in der Suppe.
So soll der Umsatz im Gesamtjahr währungsbereinigt um 0 bis 2 Prozent steigen. Zudem soll der jährlich wiederkehrende Umsatz auf Konzernebene währungsbereinigt um 4 bis 8 Prozent wachsen.
Während Finanzchefin Claire Bramley die Prognose zu Umsatz und jährlich wiederkehrendem Umsatz bestätigt hat, geht Bramley nun allerdings davon aus, dass nur das untere Ende der jeweiligen Spanne erreicht werde, weil Kunden von Lizenzen auf Cloud-Lösungen umsteigen würden, was das Erlöswachstum dämpft.
Zudem soll der jährlich wiederkehrende Umsatz im Cloud-Geschäft währungsbereinigt um 35 bis 41 Prozent zulegen. Hierbei gab sich die Finanzchefin allerdings zuversichtlich, die Mitte der Spanne erreichen zu können. Um die Zahlen zu den wiederkehrenden Umsätzen im Cloud-Geschäft und auf Konzernebene zu schaffen, müsse sich das Geschäft allerdings im Jahresverlauf merklich beschleunigen.
Zudem strebt McMillan einen Free Cashflow von 340 bis 380 Millionen Dollar, sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,15 bis 2,31 Dollar. Von dem Free Cashflow sollen mindestens 75 Prozent über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner weitergegeben werden.
… und Prognose für 2025 ebenfalls
Beim Ausblick auf 2025 hatte Bramley ebenfalls ein paar schlechte Nachrichten parat.
Zwar sollen die jährlich wiederkehrenden Umsätze im Cloud-Geschäft auf mindestens 1 Milliarde Dollar steigen (gegenüber 528 Millionen Dollar für 2023), sowie eine operative Marge auf Konzernebene im unteren 20-Prozent-Bereich und ein Free Cashflow von mindestens 450 Millionen Dollar erwirtschaftet werden.
Allerdings werde es etwas länger als geplant dauern, die für 2025 geplanten Konzernumsätze, sowie jährlich wiederkehrenden Umsätze auf Konzernebene zu erreichen.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Nach der Zahlenvorlage und gerade den Anpassungen beim Ausblick ist die Aktie um mehr als 10 Prozent eingebrochen und notiert in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit Ende Dezember 2022.
Analysten prognostizieren für 2024 einen Umsatzrückgang (also nicht währungsbereinigt) um 1 Prozent auf 1,82 Milliarden Dollar. 2025 soll es um 3,4 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Dollar nach oben gehen. Deutliches Wachstum sieht anders aus.
Dabei soll das bereinigte Ebit 2024 praktisch stagnieren bei 331 Millionen Dollar. Für 2025 wird ein Zuwachs um 14,1 Prozent auf 377,4 Millionen Dollar vorhergesagt, womit sich die Marge deutlich verbessern würde von 18,2 auf 20,1 Prozent.
Der Börsenwert liegt bei 3,3 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 283 Millionen Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei knapp 3,6 Milliarden Dollar.
Das entspricht dem 9,5-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten bereinigten Ebit. Vor dem Hintergrund des erwartet schwachen Umsatzwachstums finde ich das eine völlig ausreichende Bewertung.
Und das 2025er-KGV liegt bei 12,8.
Die Quartalszahlen und gerade der Ausblick dürften vielmehr die Sorge der Investoren verstärkt haben, dass das Wachstum von Teradata auf absehbare Zeit ziemlich schwach bleiben könnte. Vor dem Hintergrund würde es mich nicht überraschen, wenn die Aktie erst einmal die Talfahrt fortsetzen würde.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Teradata (A0M0ZR) Mini Futures an.
Egmond Haidt
Nach der Bankausbildung und dem BWL-Studium arbeitete er ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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