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Universal Health Services – Prognoseanhebung treibt Aktie in Richtung der Rekordhochs

29.10.2024 · von Egmond Haidt

Der US-amerikanische Krankenhausbetreiber erfreut sich guter Geschäfte. Geht der Höhenflug der Aktie weiter?

Seit dem Ende der Corona-Pandemie hat sich die Lage bei vielen US-Krankenhausbetreibern deutlich normalisiert. Es gibt wieder mehr Operationen, während die Unternehmen die Preise deutlich angehoben haben.

Dieses Umfeld kommt auch Universal Health Services zugute, wie die Zahlen vom 27. Oktober zeigen, woraufhin die Aktie deutlich gestiegen ist. Das Unternehmen betreibt 29 stationäre Akutkrankenhäuser, 345 psychiatrische Einrichtungen sowie 156 ambulante Einrichtungen.

Im dritten Quartal legte der Umsatz um 13,4 Prozent auf 4,50 Milliarden Dollar zu, das lag deutlich über den Schätzungen der Analysten von 3,34 Milliarden Dollar. Neben den etwas gestiegenen Patientenzahlen trugen vor allem kräftige Preiserhöhungen zu dem Erlöszuwachs bei.

Dabei schoss der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 27,4 Prozent auf 670,6 Millionen Dollar nach oben, damit wurden die Erwartungen von 615 Millionen Dollar deutlich übertroffen. Zudem hat sich die Marge von 13,3 auf 14,9 Prozent deutlich verbessert.

Zu der Gewinnsteigerung trug auch eine Zahlung von 90 Millionen Dollar aus einem Medicaid-Programm des Bundesdistrikts Washington, D.C. bei, die nicht in der Prognose des Managements enthalten war. Medicaid ist ein Gesundheitsfürsorgeprogramm für Menschen mit geringem Einkommen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen in den USA.

Hingegen gab es Belastungen von 35 Millionen Dollar für die Erhöhung der Rückstellungen für Haftpflichtansprüche aufgrund höherer Schadensfälle.

Vor allem wegen des obigen Effekts von 90 Millionen Dollar ist der bereinigte Gewinn je Aktie um 53,4 Prozent auf 5,69 Dollar nach oben geschossen, das lag weit über den Erwartungen von 4,84 Dollar.

Prognose angehoben

Bei der Präsentation der Ergebnisse zeigte sich Vorstandschef Marc D. Miller sehr zufrieden. Wegen der guten Geschäftsentwicklung habe der Konzern im dritten Quartal für 234,3 Millionen Dollar Aktien zurückgekauft, damit summiere sich der Wert seit Jahresanfang auf 565,8 Millionen Dollar.

Zudem habe das Management das Aktienrückkaufprogramm um 1,5 Milliarden Dollar aufgestockt, womit nun 1,759 Milliarden Dollar dafür zur Verfügung stehen.

Miller schraubte zudem die Prognose für das Gesamtjahr nach oben. Demnach soll 2025 ein Umsatz zwischen 17,306 und 17,445 Milliarden Dollar erzielt werden, statt der zuvor geplanten 17,096 bis 17,312 Milliarden Dollar.

Den Ausblick für das bereinigte Ebitda erhöhte der Vorstandschef auf 2,569 bis 2,619 Milliarden Dollar, was einer Marge von 14,8 bis 15,0 Prozent entspreche, statt der zuvor avisierten 2,458 bis 2,543 Milliarden Dollar.

Außerdem soll ein bereinigter Gewinn je Aktie von 21,50 bis 22,10 Dollar erwirtschaftet werden, statt 20,00 bis 21,00 Dollar.

Bei der Ergebnisprognose spielt natürlich der obigen Effekt von 90 Millionen Dollar eine große Rolle.

2026 soll es ergebnistechnisch weiter aufwärts gehen. Dazu sollen auch zwei neue Krankenhäuser beitragen, die zuletzt eröffnet worden sind, einerseits das West Henderson Hospital in Henderson im US-Bundesstaat Nevada, andererseits das Cedar Hill Regional Medical Center in Washington D.C..

Zudem soll das Alan D. Miller Medical Center in Palm Beach Gardens im US-Bundesstaat Florida im Frühjahr 2026 den Betrieb aufnehmen. Zwar belastet die Eröffnung neuer Einrichtungen kurzfristig die Profitabilität, allerdings sollen sie später für höhere Gewinne sorgen.

So sehen die Schätzungen aus

Analysten prognostizieren für 2025 einen Umsatzanstieg um 9,3 Prozent auf 17,31 Milliarden Dollar. 2026 soll es um 4,8 Prozent auf 18,1 Milliarden Dollar nach oben gehen, womit sich allerdings das Wachstum deutlich abschwächen würde.

Zudem soll das bereinigte Ebitda 2025 um 15,9 Prozent auf 2,60 Milliarden Dollar zulegen, gefolgt von einem Anstieg um 2,7 Prozent auf 2,67 Milliarden Dollar für 2026.

Außerdem soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2025 um 19,2 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar steigen, um 2026 praktisch zu stagnieren. Damit würde die Marge zuerst deutlich zulegen, von 10,6 auf 11,6 Prozent, um 2026 etwas nachzugeben, auf 11,1 Prozent.

Wie geht’s weiter mit der Aktie?

Nach dem Höhenflug liegt der Börsenwert bei 14,0 Milliarden Dollar. Inklusive der Nettoschulden von 4,6 Milliarden Dollar liegt der Enterprise Value (EV) bei 18,6 Mrd. Dollar.

Das entspricht dem 9,3-Fachen des von Analysten für 2026 vorhergesagten Ebit. Ich finde, das ist keine zu hohe Bewertung, sondern lässt vielmehr noch etwas Spielraum nach oben.

Und das 2026er-KGV liegt bei lediglich 9,5.

Meiner Meinung nach dürfte der Höhenflug der Aktie in Richtung des Rekordhochs von 241,50 Dollar vom September 2024 weitergehen, denn Investoren könnten weiter darauf setzen, dass der Umsatz in den nächsten Jahren weiter robust wachsen könnte, was Vorstandschef Miller nutzen könnte, um die Margen allmählich zu steigern.

BNP Paribas bietet auf die Aktie von Universal Health Services (866462) Mini Futures, Unlimited Turbos, und weitere Produkte an.

Egmond Haidt

Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.

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