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Zalando – Nach gutem Start in die Frühjahrssaison rückt Zukauf in den Fokus

Der Online-Modehändler hat die Quartalszahlen vorgelegt. Das Management hat die Jahresprognose bestätigt.
Auf eine Berg- und Talfahrt ist die Zalando-Aktie nach der Vorlage der Quartalszahlen gegangen. Dabei haben sie sich erfreulich entwickelt. Umso mehr rückt die 1,2 Milliarden Euro schwere Übernahme des Wettbewerbers About You in den Fokus, die im Sommer abgeschlossen werden soll.
Im ersten Quartal ist das Bruttowarenvolumen, also der Wert der verkauften Produkte, um 6,5 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gestiegen.
Zudem ist der Umsatz von Zalando um 7,9 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro geklettert, das lag deutlich über den Schätzungen der Analysten von 2,34 Milliarden Euro.
Laut den Aussagen von Co-Vorstandschef David Schröder seien dafür ein „erfolgreicher Saisonschlussverkauf und ein vielversprechender Start in die Frühjahrs-/Sommersaison“ verantwortlich. Zudem habe der Konzern sein Bonusprogramm in weiteren Regionen eingeführt, während die Zahl der aktiven Kunden um 5,9 Prozent auf den Rekord von 52,4 Millionen gestiegen sei.
Dabei ist der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 65,2 Prozent auf 46,7 Millionen Euro nach oben geschossen, womit sich die Marge von 1,3 auf 1,9 Prozent verbessert hat.
Prognose bestätigt
Bei der Zahlenvorlage zeigte sich Schröder zufrieden und bestätigte die Jahresprognose.
Dabei sollen das Bruttowarenvolumen und der Umsatz im Jahr 2025 um jeweils 4 bis 9 Prozent steigen.
Zudem soll ein bereinigtes Ebit von 530 bis 590 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Der Konsens der Analysten liegt bei 546,6 Millionen Euro, was einem Zuwachs um 7 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Damit würde die Marge praktisch stabil bleiben, bei 4,9 Prozent (2024: 4,8 Prozent).
Außerdem sind Investitionen von 180 bis 280 Millionen Euro geplant. Im ersten Quartal 2025 waren sie um rund 45 Prozent auf 33,6 Millionen Euro eingebrochen.
Im Ausblick ist die geplante Übernahme von About You noch nicht enthalten. Die Transaktion soll das Geschäft von Zalando in den nächsten Jahren deutlich ankurbeln.
Demnach sollen Bruttowarenvolumen und Umsatz zwischen 2023 und 2028 im Schnitt um jeweils 5 bis 10 Prozent pro Jahr steigen.
Zudem soll 2028 eine bereinigte Ebit-Marge von 6 bis 8 Prozent erzielt werden.
Wie geht’s weiter mit der Aktie?
Der Börsenwert von Zalando liegt bei 8,1 Milliarden Euro. Abzüglich des – laut meinen Berechnungen – Netto-Cash-Bestands von 1,1 Milliarden Euro liegt der Enterprise Value (EV) bei 7,0 Milliarden Euro.
Das entspricht dem 12,8-Fachen des von Analysten für 2025 vorhergesagten bereinigten Ebit – und enthält nicht die Zahlen von About You. Laut dem Konsens soll About You 2025 bei einem deutlichen Umsatzanstieg auf 2,0 Milliarden Euro den bereinigten Ebit-Verlust kräftig abbauen, auf 37,2 Millionen Euro.
Meiner Meinung nach ist das eine völlig ausreichende Bewertung für ein Unternehmen wie Zalando, dessen bereinigte Ebit-Marge 2025 stabil bei knapp unter 5 Prozent bleiben soll.
Nach der Integration von About You droht meiner Meinung nach zumindest kurzfristig ein deutlicher Margenrückgang bei Zalando. Würde man die erwarteten Umsätze von Zalando und About You für 2025 addieren, käme man pro forma auf insgesamt 13,2 Milliarden Euro. Dabei stünde ein bereinigtes Ebit von rund 510 Millionen Euro zu Buche, was einer Marge von 3,9 Prozent entspricht.
Seitdem Zalando die geplante Übernahme von About You am 11. Dezember 2024 angekündigt hat, tendiert die Zalando-Aktie unter großen Schwankungen seitwärts.
Vor dem Hintergrund der obigen Zahlen sollte sich meiner Meinung nach kurzfristig daran kaum etwas ändern, vielmehr sollte das Papier erst einmal weiter seitwärts laufen.
BNP Paribas bietet auf die Aktie von Zalando (ZAL111) Mini Futures, Unlimited Turbos, Optionsscheine und Faktor-Optionsscheine an.
Egmond Haidt
Der Autor dieses Beitrags, Egmond Haidt, arbeitete nach seiner Bankausbildung und dem BWL-Studium ab 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE. Seit Juli 2013 ist der Finanzjournalist als Freiberufler tätig. Jeden Dienstag ab 18 Uhr analysiert er die neuesten Entwicklungen am Finanzmarkt in der Sendung Euer Egmond.
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