Trump und die Folgen

30.01.2025 · von Matthias Niklowitz

Die neue US-Regierung wird neben den Strafzöllen vor allem beim Umweltschutz und der Nachhaltigkeit Abstriche machen. Das Nachhaltigkeits-Förderprogramm Inflation Reduction Act (IRA) dürfte aber mit Einschränkungen fortgeführt werden.

Mit dem Wahlsieg von Donald Trump wird der Umsetzung seines Wahlprogramms nichts mehr im Wege stehen. Trump hatte immer wieder auf das Thema Zölle hingewiesen. Mit diesem Instrument will er den Standort USA wieder stärken, Arbeitsplätze in der Industrie schaffen beziehungsweise nach Asien abgewanderte Jobs „zurückholen“ und die US-Wirtschaft damit wieder in Richtung ihrer indus-triellen Tradition stärken.

Bei diesem Vorhaben sollte man laut den Analysten von BNP Paribas die neue Regierung sowohl ernst als auch wortwörtlich nehmen. Allerdings gibt es auch für die Trump-Regierung ein paar Stolpersteine – und auch deshalb ist es derzeit herausfordernd, präzise Prognosen zu den kommenden Entwicklungen zu machen und die Folgen für die Industrie und den Konsumgütersektor abzuschätzen.

Konkrete Prognosen sind schwierig. Das beginnt bereits mit den Basisannahmen. Zwar würden höhere Zölle die Konsumgüter- und Industrie-Importe für die US-Konsumierenden verteuern, aber solche Maßnahmen können eine Wirtschaft beflügeln, wenn an anderen Stellen dereguliert wird – und die Besetzungen der wichtigsten Positionen im Trump-Kabinett weisen in diese Richtung. So ist denkbar, dass die Trump-Regierung einige unter Naturschutz stehende Gebiete wieder für die Öl- und Gasförderung freigibt. Auch Umweltschutzstandards und Konsumentenschutzrichtlinien dürften aufgeweicht werden. Laut Analysten kann das zwar einige Industrie- und Konsumgüterprodukte verbilligen – aber Öl und Gas treten heute gegen Solar- und Windkraft an, die hinsichtlich der Preise durchaus mithalten können. Ebenso unsicher wie die Höhe der möglichen Zölle ist die Geschwindigkeit, mit der sie implementiert und möglicherweise auch wieder reduziert werden. Das wiederum erschwert alle Analysen für die Industrie und den Konsumgütersektor, die auf Gleichgewichtsmodellen beruhen. Schließlich ist offen, wie die wichtigsten Handelspartner reagieren werden. Ein Wettlauf um eine Reduktion der Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsstandards ist nicht in Sicht, in Europa gibt es keine entsprechenden Bestrebungen und in China verfolgt man langfristig eine andere Agenda.

Einigermaßen uneinheitlich ist die Situation der Auto-branche. Das liegt auch an der etwas undurchsichtigen Rolle des neuen Trump-Beraters Elon Musk. Seit die beiden ihre gemeinsamen wirtschaftspolitischen Interessen entdeckt haben, schwärmt neuerdings auch Trump von E-Autos, und Tesla – das Unternehmen musste 2024 erstmals einen zurückgegangenen Absatz melden – kann vom politischen Rückenwind nur profitieren. Wenn Fördermaßnahmen für E-Fahrzeuge wegfallen, braucht das für die europäischen Hersteller kein Nachteil zu sein. Im Gegenteil, bei den Verbrennungsmotor-Technologien haben sie einen unbestreitbaren Vorsprung. Offen ist hier, ob und wie die Verbraucher das einschätzen, zumal sich in diesem Jahr eine Preisparität von E-Autos und Verbrennern abzeichnet.

Bei Industriemetallen hängen die USA von den Nachbarn ab. Strafzölle würden für die europäischen Hersteller keine unlösbare Herausforderung darstellen. BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen haben nennenswerte Fertigungsstätten in den USA und teilweise auch in Mexiko. Damit lassen sich höhere Zölle auf die rund 400.000 pro Jahr in Richtung USA verschifften deutschen Fahrzeuge zumindest teilweise auffangen. Wobei auch hier die Kalkulation komplex ist. Denn im Zuge der Globalisierung kommen die Komponenten moderner Fahrzeuge von überall her. Wenn in einer US-Fabrik eines deutschen Herstellers Komponenten aus China, beispielsweise für die Fahrzeugelektronik, verbaut werden, verteuern Handelszölle auf chinesische Produkte auch das in den USA durch einen deutschen Hersteller verkaufte Fahrzeug.

Nicht nur in der Autoherstellung, auch in den meisten Bereichen der Verarbeitenden Industrie spielen die Industriemetalle eine herausragende Rolle. Die USA fördert lediglich 12 Prozent des Aluminiums und 25 Prozent des Zinkbedarfs selber. Kanada und Mexiko, die beide von den USA mit hohen Importzöllen belegt werden könnten, sind die wichtigsten Lieferanten dieser Industriemetalle.

US-Industriefirmen könnten bei diesen Metallen nicht einfach auf andere Lieferländer ausweichen. Die wichtigen Förderländer China und Russland sind bereits mit Strafzöllen und weiteren Sanktionen belegt und fallen als Alternativen aus.

Automatisierungsspezialisten als Gewinner. Gemischt sieht es in den weiteren Bereichen der Verarbeitenden Industrie und im Konsumgütersektor aus. Gerade innovative deutsche Firmen hatten sich wie ihre US-Wettbewerber in den vergangenen zwei Jahren rechtzeitig um die Anreize des Inflation Reduction Act (IRA) gekümmert. Dieses Programm ist im Kern ein großes Nachhaltigkeits-Förderprogramm – und weil hiervon auch viele Firmen in von republikanischen Politikern regierten Bundesstaaten profitieren, gilt ein komplettes Ende als unwahrscheinlich.

Zu den Gewinnern der kommenden Entwicklung könnten auch Unternehmen im Bereich Automatisierungstechnologien zählen. Denn die Industrieanlagen und Fabriken für Konsumgüter, die jetzt in den USA neu gebaut werden, werden hochautomatisiert sein und kaum noch Ähnlichkeit mit den Werken aufweisen, die vor 20 oder 30 Jahren geschlossen worden waren. Die Spezialisten auf diesem Gebiet, die vorwiegend aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Frankreich kommen, sind bereits in den USA präsent. Zudem werden steigende Dollar-Erträge sowie ein festerer Dollar den in europäischen Währungen berechneten Gewinnen dieser Firmen zusätzlichen Schub geben. Also wird es auch unter Trump Profiteure geben.

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Matthias Niklowitz ist Wirtschaftsjournalist und Industrieanalyst in Zürich. Zu seinen Themen zählen Innovationen, neue Technologien und die nachhaltige Wirtschaft. ESG-Anlagen zählen für den studierten Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler zu den sinnvollsten Entwicklungen in der Wirtschaft überhaupt, weil hier der Markt und die ökologische Zukunft zusammentreffen.

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