Öl - Einfluss der E-Mobilität

30.07.2023 · von Holger Bosse

Weil Chinas Konjunktur schwächelt, hat die OPEC die Ölproduktion gedrosselt. Ob das dem Ölpreis hilft, ist aber umstritten. Denn die E-Mobilität macht sich schon heute am Ölmarkt auf der Nachfrageseite bemerkbar.

Die Ölpreise finden in diesem Jahr bisher noch nicht in die Spur. So bewegt sich etwa der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent gegen Mitte Juli bei etwa 79 US-Dollar je Barrel (etwa 159 Liter) und notiert damit seit Jahresanfang um rund 8 Prozent im Minus. Zu Beginn des Jahres hatte das Aufheben sämtlicher Pandemie-Beschränkungen in China noch für Hoffnungen auf eine kräftige konjunkturelle Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft gesorgt. Damit einhergehen sollte naturgemäß auch eine erhöhte Rohölnachfrage. Doch die Konjunkturlokomotive China will nicht so recht in Fahrt kommen. Die zuletzt veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus dem Reich der Mitte signalisierten sogar wieder eine nachlassende Konjunkturdynamik. 

Freiwillige Produktionskürzungen. Um einer möglichen Überversorgung am Ölmarkt entgegenzuwirken und den Ölpreisen auf die Sprünge zu helfen, nahmen die Organisation erdölexportierender Länder, kurz OPEC, und deren Verbündete, zusammen OPEC+ genannt, zuletzt mehrfach Förderkürzungen vor. Die gravierendsten Kürzungen nahm die OPEC-Führungsmacht Saudi-Arabien vor. Der Wüstenstaat kündigte zunächst für Juli eine freiwillige Produktionskürzung von einer Million Barrel pro Tag an. Da die Ankündigung zunächst wenig Wirkung zeigte, wurde die Produktionskürzung um einen Monat bis Ende August verlängert. Auch Russland stellte für August eine Reduzierung der Ölexporte um 500.000 Barrel pro Tag in Aussicht.

China-Daten machen Mut. Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft verlief zuletzt zwar etwas enttäuschend, doch machen die für Juni gemeldeten Rohölimporte Chinas Mut. Laut der chinesischen Zollbehörde importierte China im Juni 12,7 Millionen Barrel Rohöl pro Tag – das zweithöchste Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen. Lediglich im Juni 2020 waren die Einfuhren noch etwas höher. Die Internationale Energieagentur (IEA) bekräftigte daher jüngst noch einmal ihre Erwartung, dass sich der Ölmarkt in der zweiten Jahreshälfte aufgrund einer starken Ölnachfrage aus China und anderen Schwellenländern in Kombination mit den Angebotskürzungen der OPEC+ anspannen wird. Aufgrund des schleppenden Wirtschaftswachstums etwa in Europa revidierte die IEA ihre Nachfrageprognose für 2023 zwar leicht nach unten, glaubt aber noch immer, dass die Nachfrage in diesem Jahr um täglich 2,2 Millionen Barrel gegenüber dem Vorjahr ansteigen und der Ölmarkt in den kommenden Monaten deutlich unterversorgt sein wird. Die OPEC gab sich in ihrem jüngsten Monats-Update sogar noch etwas optimistischer und erwartet in diesem Jahr ein Nachfragewachstum von 2,4 Millionen Barrel pro Tag.

Für 2024 gehen die Meinungen der beiden Organisationen noch stark auseinander. Während die IEA im kommenden Jahr ein Nachfragewachstum um weitere 1,1 Millionen Barrel pro Tag erwartet, prognostiziert die OPEC hingegen einen doppelt so starken Nachfrageschub um täglich 2,2 Millionen Barrel. Wer die erhöhte Nachfrage bedienen soll, ist noch die große Frage. Die OPEC dürfte daran interessiert sein, die Ölpreise hoch zu halten, weshalb die freiwilligen Produktionskürzungen zwar schon bald wieder aufgehoben, Produktionserhöhungen aber wohl nur sehr zögerlich erfolgen werden. Die Ausweitung der Ölproduktion in den USA gerät zunehmend ins Stocken. Besorgniserregend sind nicht nur die wöchentlichen Produktionsdaten des US-Energieministeriums, denen zufolge die tägliche Förderung zuletzt mit 12,4 Millionen Barrel pro Tag täglich nur um rund 200.000 Barrel höher liegt als zu Jahresbeginn. Auch die Bohraktivitäten in den USA sind seit Ende November um gut 10 Prozent zurückgefallen, und ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht. Das dürfte die ohnehin ins Stocken geratene Produktionsausweitung in den USA noch weiter bremsen. Zudem standen zahlreiche Ölfirmen nach der Corona-Pandemie und bei Ölpreisen auf Rekordtiefstständen kurz vor der Pleite – Investitionen in neue Bohrprojekte wurden daher zurückgestellt, was sich allmählich bemerkbar macht.

Elektromobilität im Fokus. Mittel- bis langfristig dürfte der Ölmarkt allerdings vor einer großen Herausforderung stehen. Nach Meinung von IEA-Chef Fatih Birol spielt die OPEC ein gefährliches Spiel. Sie erzwinge mit den freiwilligen Produktionskürzungen höhere Ölpreise, was die Ölnachfrage einschränke und den Übergang zu Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien beschleunige. Dass die Elektromobilität bereits in nicht allzu ferner Zukunft, einen wichtigen Beitrag zur Dämpfung der globalen Ölnachfrage leisten wird, hat die IEA in ihrem diesjährigen Jahresausblick für Elektrofahrzeuge bestätigt. Ende 2022 gab es weltweit 25,9 Millionen Elektroautos, was rund neun Millionen Fahrzeuge mehr waren als im Jahr davor. Laut Prognosen der IEA wurden somit bereits etwa 700.000 Barrel des täglichen Ölverbrauchs ersetzt. In diesem Jahr dürften nach IEA-Schätzungen weitere 14 Millionen Elektrofahrzeuge hinzukommen. Setzt sich das schnelle Wachstum fort, könnte die Elektromobilität bis 2025 bereits einen täglichen Ölbedarf von gut zwei Millionen Barrel ersetzen. In einer konservativen Schätzung erwartet die IEA, dass bis 2030 bereits 240 Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sind, die dann gut 10 Prozent der globalen Fahrzeugflotte ausmachen und den Ölbedarf um gut 5 Millionen Barrel pro Tag reduzieren würden.

Ob die Ölpreise einbrechen werden, wenn dieses Szenario eintrifft, ist jedoch fraglich. Denn zum einen dürfte die Ölnachfrage auch ohne die Automobilindustrie in den kommenden Jahren steigen. Zudem fordert die IEA seit Längerem einen Investitionsstopp in die Ölförderung. Die IEA hatte in dem damals vielbeachteten Bericht zur Erreichung der Klimaneutraliät bis 2050 (Net Zero by 2050) vor zwei Jahren erstmals davon gesprochen, dass abgesehen von den damals bereits genehmigten keine neuen Öl- und Gasprojekte mehr erforderlich seien. Versiegen in den kommenden Jahren einige Ölvorkommen und kommen keine neuen Projekte hinzu, dürfte auch das Ölangebot deutlich zurückgehen. Des Weiteren hat die OPEC+ gezeigt, dass sie durch Produktionskürzungen durchaus die Macht hat, die Preise in die gewünschte Richtung zu bewegen.

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