Wenn Rohstoffe knapp werden

01.02.2022 · von Olaf Hordenbach

​Der Umbau der Wirtschaft lässt die Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen deutlich steigen. Auf einmal herrscht Knappheit bei der Versorgung. Das könnte auch Rohstoffe betreffen, die in der Vergangenheit ausreichend vorhanden waren.

Was ist eigentlich „knapp“? Knappheit ist, wenn etwas selten vorhanden ist. Von Wasserknappheit spricht man zum Beispiel, wenn die Brunnen leer sind, weil es zu wenig geregnet hat. Doch das ist nur eine Facette der Knappheit. Knapp kann etwas auch sein, wenn es im Grunde genommen reichlich vorhanden ist, die Nachfrage danach aber so stark steigt, dass es Mangelware wird. So etwas sehen wir zum Beispiel beim Bitcoin. Derzeit sind rund 20 Millionen Bitcoin im Umlauf, eigentlich eine gute Menge, doch weil immer mehr Menschen den Bitcoin haben wollen, ist er knapp, was wiederum die rasanten Preissteigerungen der bekanntesten Kryptowährung erklärt.

Knappheit kann als auch dann vorliegen, wenn etwas vorhanden ist. Und so in etwa sieht es auch bei vielen Rohstoffen aus. Kupfer etwa ist eigentlich ausreichend vorhanden. Laut dem amerikanischen geologischen Dienst US Geological Survey (USGS) belaufen sich die derzeitigen weltweiten Kupfervorräte auf knapp 900 Millionen Tonnen. Der jährliche Kupferbedarf beträgt derzeit knapp 30 Millionen Tonnen. Das heißt, die Kupferversorgung wäre erst einmal für die kommenden 30 Jahre sichergestellt.

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Der technologische Wandel hat Folgen.

Dennoch reden alle von Kupferknappheit. Das hat damit zu tun, dass Experten für die nächsten Jahre von einem deutlichen Anstieg der Kupfernachfrage ausgehen. Grund dafür ist der Umbau der globalen Wirtschaft zur Klimaneutralität. Wer klimaneutral arbeiten will, braucht Kupfer. BNP Paribas geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass von heute bis 2040 zusätzlich 90 Millionen Tonnen Kupfer benötigt werden, um die Energieerzeugung umzustellen und die Elektrifizierung des Autoverkehrs voranzutreiben. Das entspricht einem Zehntel der vorhandenen weltweiten Kupfervorräte. Da diese aber nicht ad hoc gefördert werden können – eine Kupfermine aufzubauen dauert im Schnitt zehn bis 15 Jahre –, sind die 90 Millionen Tonnen zusätzliche Nachfrage eine durchaus relevante Größe, die den Kupferpreis nach oben treiben wird.

Dabei ist Kupfer nur ein Beispiel. Viele Rohstoffe werden in den kommenden Jahren „knapp“ werden, auch wenn von ihnen derzeit kaum jemand spricht. Anlegern, die sich für diese Thematik interessieren, sei die Auftragsstudie „Rohstoff für die Zukunftstechnologien 2021“ empfohlen, die das Fraunhofer Institut für die Deutsche Rohstoffagentur – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erstellt hat. Untersucht wurden mögliche Nachfrageschübe nach Rohstoffen aufgrund „zukünftiger Technologieentwicklungen in den nächsten 20 Jahren“. Die erste Einschätzung der Wissenschaftler: „Der technologische Wandel kann sich signifikant auf die Nachfrage nach einzelnen mineralischen Rohstoffen auswirken.“

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Große Versorgungslücken.

Das trifft auch auf das bereits erwähnte Kupfer zu. Der Studie zufolge wurden im Referenzjahr 2018 rund vier Millionen Tonnen Kupfer aus den Zukunftstechnologien, die auch die Bereiche Erneuerbare Energien und Elektromobilität umfassen, nachgefragt. Im Jahr 2040, so die Experten, könnten es zwischen fünf und neun Millionen Tonnen zusätzlich sein. Die Schwankungsbreite erklärt sich aus verschiedenen unterstellten Szenarien. Nimmt man das mittlere Szenario – „Globale und nationale Institutionen arbeiten auf die Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele hin, machen jedoch nur langsame Fortschritte“ – unterstellen die Experten einen Bedarf von jährlich sieben Millionen Tonnen zusätzlich. Kommt es hingegen zu einem sehr schnellen Umbau der Wirtschaft und findet allgemein ein sehr schneller Technologieausbau wie etwa eine umfangreiche Digitalisierung statt, könnten es bis zu neun Millionen Tonnen zusätzlich im Jahr sein.

Dabei ist die Versorgungslage bei Kupfer noch relativ entspannt, wenn man vergleichsweise auf die Situation bei anderen Rohstoffen schaut. Laut der Fraunhofer-Studie sieht es bei Ruthenium, Scandium, schweren Seltenen Erden, Lithium und Iridium, um nur mal ein paar zu nennen, viel dramatischer aus. Hier klaffen zum Teil große Versorgungslücken. Werden diese nicht geschlossen, kann der Mangel an Rohstoffen dazu führen, dass bestimmte Zukunftstechnologien ausgebremst werden, so die Schlussfolgerung des Fraunhofer Instituts.

Beispiel Lithium: Der für die Batterieherstellung von Elektroautos wichtige Rohstoff könnte im Jahr 2040 auf eine Nachfrage von rund 380.000 Tonnen kommen. Im Referenzjahr 2018 wurden aber weltweit nur 95.000 Tonnen abgebaut.

Der Mangel wird bleiben.

Was also tun? Das Fraunhofer Institut schlägt unter anderem einen Ausbau der Förderkapazitäten vor, also mehr Bergbau. Dass aber gerade dieser nicht selten Umweltschutzaspekten zuwiderläuft, macht die Sache kompliziert. Das Ganze gleicht einer Quadratur des Kreises: Der Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität erfordert Maßnahmen, die unter Umständen eben nicht klimaneutral sind. Ein weiterer Vorschlag ist der Ausbau der Kreislaufwirtschaft, also eine nahezu vollständige Wiederverwertung ausrangierter Materialien. Doch auch die Kreislaufwirtschaft wird erst einmal wenig am Mangel einiger Rohstoffe ändern, sie wurden schlichtweg dem Kreislauf bislang nicht zugeführt.

Kurz- bis mittelfristig wird sich also an der zum Teil sehr angespannten Versorgungssituation bei einigen Rohstoffen wenig ändern, was ihre Preise nach oben treiben könnte. So hat sich der Kupferpreis seit dem Einbruch im Jahr 2020 bis heute wieder verdoppelt, und auch Platin konnte sich vom „Corona-Schock“ mehr als erholen. Doch Anleger sollten bedenken: Investments in Rohstoffe unterliegen einer starken Eigendynamik. Größere Rücksetzer bei den Rohstoffpreisen etwa aufgrund konjunktureller Schwankungen der Wirtschaft müssen immer einkalkuliert werden.

 

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