Step by Step zur Nachhaltigkeit

01.05.2021 · Matthias Niklowitz

Wie bauen Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio „nachhaltig“ um? Der Schweizer Wirtschafts- und Industrieanalyst Matthias Niklowitz gibt einen Überblick über die notwendigen Schritte.

 

Folgt man den Argumenten einiger großer Finanzdienstleister, ist nachhaltiges Anlegen gemäß Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien einfach: Anleger brauchen lediglich einige ausgewählte ESG-Fonds oder -ETFs zu kaufen – fertig ist das nachhaltige Portfolio. Etliche dieser Produkte haben in den vergangenen Quartalen überdurchschnittlich gut abgeschnitten – auch weil aufgrund der Covid-19-Pandemie viele Unternehmen aus dem Rohstoff- und Rohölsektor eine miserable Zeit erlebt haben und solche Unternehmen in den ESG-Produkten entweder gar nicht oder lediglich deutlich untervertreten sind. Eine gute historische Performance ist ein weiteres gutes Argument für den Umbau eines konventionellen Portfolios in Richtung Nachhaltigkeit.
In der Praxis ist das mit dem einfachen umweltgerechten Anlegen etwas komplizierter: Natürlich lässt sich ein Portfolio mit einigen Instrumenten mit dem „ESG-Label“ zusammenzimmern. Allerdings lohnt es sich, genauer hinzuschauen – denn schon bei der Frage, was genau „nachhaltig“ in der Praxis bedeutet, scheiden sich die Geister. Denn es gibt inzwischen viel zu viele unterschiedliche Standards.

Unterschiedliche Ansätze.

Jüngstes Beispiel sind die Debatten rund um die „Climate Action 100+“, bei der eine globale Gruppe von Investoren den ESG-Kriterien zu einer größeren Bedeutung bei wichtigen Unternehmen verhelfen möchte. Zu den hier im Fokus stehenden Firmen zählen solche aus besonders klimaschädlichen Bereichen wie Rohölförderung, Versorger und Industrie. Nach den Vorstellungen der Investoren sollen die großen Umweltbelaster CO2-Reduktionsziele festlegen und über ihre klimaschädlichen Aktivitäten informieren. Selbst Ölkonzerne wie Shell, Total und BP haben deshalb Ziele wie „Net-Zero“ bis zum Jahr 2050 angekündigt. Allerdings ist es laut Kritikern an diesem Vorhaben schwierig, solche Veränderungen losgelöst von Entwicklungen bei der Reporting-Pflicht zu Klimarisiken zu trennen und aufzuzeigen, welche Veränderungen sich auch ohne den Druck von Investoren eingestellt hätten. Denn wenn beispielsweise Firmen, die bei den Nachhaltigkeitsinitiativen nicht mitmachen, einen erschwerten Zugang zu den Kapitalmärkten haben und dort mehr Geld für Fremdkapital ausgeben müssen, bleibt diesen Firmen weniger Geld übrig für einen selbst gesteuerten Umbau in Richtung Net-Zero. Unter dem Strich würde dadurch der Umbau in Richtung einer nachhaltig arbeitenden Wirtschaft eher gebremst, argumentieren Analysten.

Drei Blöcke, mehrere Schritte.

Wenn Anleger ein ESG-konformes Portfolio neu aufbauen, ist der Weg am einfachsten: Es genügt dann, gleich von Anfang an die Mittel regelmäßig – beispielsweise einmal monatlich – in die nach Nachhaltigkeitskriterien zusammengesetzten Aktien- und Anleiheprodukte zu investieren. Die einfachste – und vermeintlich sicherste – Zusammensetzung ist halb Aktien, halb Anleihen. Allerdings sind solche Mischungen stark aktienkulturabhängig. In den USA gelten bereits 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen als ausgewogen.
Die großen Fonds- und ETF-Anbieter haben praktisch alle entsprechende Produkte, mit denen eine solche Verteilung einfach repliziert und auch mit kleinen Beträgen aufgebaut und organisiert werden kann. Eine solche Grobaufteilung genügt indes etlichen Anlegern nicht, sie möchten „mehr Impact“, mehr Wirkung, erzielen. Eine erste Verfeinerung des Vorgehens ist deshalb die Aufteilung der Anlagesumme in drei Blöcke: zunächst einen 60-Prozent-Anteil, mit dem die ESG-Kriterien auf dem breitesten Niveau erfüllt werden. Darauf folgt ein 20-Prozent-Anteil, mit dem die individuellen Präferenzen des Anlegers berücksichtigt werden. Diese Präferenzen können sich in einer Höhergewichtung von Themen wie Gender Diversity, Vermeidung von Umweltverschmutzung oder Vermeidung der Abholzung von tropischen Regenwäldern ausdrücken, um nur einige wenige Themen zu nennen. Die verbliebenen 20 Prozent fließen dann in das, was man „taktische Details“ nennt. Hierunter fallen Regionen, Wirtschaftssektoren, Währungen und – bei Anleihen – Laufzeiten sowie Bonitäten der Emittenten. Auch hier lässt sich das Risiko durch die Verteilung der Aktien- und Anleihequote innerhalb der 60/20/20-Prozent-Tranchen flexibel handhaben. Und hier lässt sich aufbauen, wenn ein Investor bereits ein Portfolio von einer bestimmten Größe und Struktur aufgebaut hat.

Nach und nach gegen ESG-Anlagen austauschen.

Die gängigen Anlageprodukte sind inzwischen so ausdifferenziert, dass es damit möglich ist, einzelne ESG-Themen punktgenau zu handhaben. Die großen Benchmark-Index-Anbieter weisen die exakten Verteilungen auf einzelne ESG-Themenbereiche jeweils detailliert aus. Sehr versierte Investoren gehen dann so weit, dass sie jeweils das aus ihrer Sicht beste Instrument für die einzelnen Themen einsetzen und es dann gezielt höher als im Benchmark gewichten, wenn sie von einem besonders großen Potenzial einzelner Themen ausgehen. Sie integrieren beispielsweise ein Instrument auf den MSCI World Leadership Index in ihr Portfolio, in dem sich schon Produkte auf den Global Green Building Index und einen Low Carbon Target Index befinden.
Risikofähige Anleger gehen noch einen Schritt weiter: Sie ersetzen die einzelnen ETF- oder Fonds-Komponenten gleich durch Aktien oder einzelne Anleihen von Unternehmen, die gemäß unabhängigen Einschätzungen durch ESG-Spezialisten als die besten ihrer jeweiligen Branche oder Teilbranche gelten. Oder sie bündeln die jeweils besten dieser ESG-Teilbereiche zu eigenständigen neuen Themen wie etwa „frühe Anbieter von Elektrofahrzeugen“. Spätestens ab dieser Stufe steigt dann auch der Aufwand des Anlegers für die zwingend erforderliche ständige Recherche zu den einzelnen ESG-Themen überproportional an. Denn die Verhältnisse an den Endverbrauchermärkten verändern sich zu rasch, und das Gleiche gilt für die technologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen rund um ESG. Diesem erhöhten Aufwand stehen indes auch entsprechende Chancen gegenüber.

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