Nachhaltig investieren

23.05.2025 · von Matthias Niklowitz

Vorwürfe gegen das „Proxy-Kartell“

Die „Proxy Season“ ist die Zeit der Hauptversammlungen der börsennotierten Unternehmen. In dieser Zeit haben die Aktionäre und die in ihrem Sinne handelnden Stellvertreter wie (ESG)-Fondsmanager die Möglichkeit, eigene Anfragen und Themen zur Abstimmung vor der Aktionärsversammlung zu bringen. Die Themen die da zur Sprache kommen, sind immer auch ein guter Indikator für die Stimmungslage unter den Investoren.

Und hier kommen ESG-Themen deutlich weniger als noch im vergangenen Jahr zur Sprache, wie die Aktionärsversammlungs-Vorschaudienstleister „As You Sow“ und „Proxy Impact“ ermittelt haben. Seit Jahresanfang waren 355 ESG-bezogene Vorschläge eingereicht worden, ein Drittel weniger als noch im gleichen Zeitraum 2024. Weitere 78 ESG-bezogene Anfragen waren vor der Hauptversammlung zurückgezogen worden – im vergangenen Jahr hatte die Zahl bei 30 gelegen. Und gemäß Börsenaufsicht SEC waren mehr als die Hälfte der Eingaben sogenannte „non-action requests“: Die Firmen brauchen nichts zu unternehmen – es genügt, die Fragen zu beantworten. Nicht nur die sinkende Anzahl der ESG-bezogenen Eingaben und Anfragen steht im Blickpunkt. Auch die beiden großen Proxy-Firmen ISS und Glass Lewis kommen unter Druck. Sie stehen unter dem Titel „Das Proxy-Kartell aufdecken“ im Verdacht, die Märkte zu beeinflussen. Das erste Hearing vor dem Sub-Komitee zur Überwachung der Finanzdienstleister sollte untersuchen, wie die beiden Proxy-Firmen die Entscheidungsfreiheit und die Shareholder-Interessen für Umweltbelange einsetzen – und wie das die Aktionäre beeinflusst. Wie es weitergeht, ist noch offen. Denn die Firmen werden mit ganz unterschiedlichen Anfragen konfrontiert. Einige richten sich darauf, wie ein Unternehmen konkret seine Emissionen reduzieren will. Weitere drehen sich um die Themen China, Diversität, Gesundheit, Menschenrechte und politische Einflussnahme. Hier kommen zunehmend auch Fragen rund um das Lobbying auf – und hier geht es nicht nur um direkte Kosten-Wirkungs-Beziehungen. Von weiteren Fragen haben auch diejenigen Investoren, die sich nicht für ESG-Themen interessieren, viel. So beispielsweise von Fragen zu den Gehältern von Top-Managern und Aufsichtsräten. Oder zu bestimmten Risiken im gesundheitlichen Bereich beziehungsweise rund um die Produkthaftpflicht. Für eine Firma, die sich hier große Fehler leistet, wird das in den USA rasch sehr teuer – und dann spüren das auch die Aktionäre in Form einer geringeren Dividende und eines schwächeren Aktienkurses.

Immerhin zeichnet sich ab, dass das Geschäft um die stellvertretenden Anfragen reguliert werden soll. Man verlangt dann zukünftig von diesen Unternehmen mehr Offenheit über ihre internen Standards, Prozesse und Methoden. Auch sollen die Firmen vor einer Aktionärsversammlung Gelegenheit bekommen, sich zu etwaigen Anfragen zu äußern, bevor diese veröffentlicht werden. Weiter sollen auch Interessenkonflikte besser offengelegt werden. Und man will das sogenannte „Robo-Voting“ unterbinden. Darunter versteht man die blinde Befolgung der Empfehlungen der Proxy-Firmen durch Fondsgesellschaften ohne jedes kritische Hinterfragen.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von nachhaltigem Investieren berichtet Märkte & Zertifikate weekly an dieser Stelle jede Woche über Neuigkeiten am ESG-Markt sowie über die vielfältigen Aktivitäten von BNP Paribas in diesem Bereich.

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Matthias Niklowitz

Matthias Niklowitz ist Analyst und Journalist in Zürich (Schweiz). Themenbereiche sind Innovationen, Nachhaltigkeit und Technologie. Nach dem Studium in Zürich (Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften) arbeitete er in der universitären Forschung, bei Wirtschaftsmedien, in Banken und in Think Tanks in der Schweiz, in Frankreich, in Grossbritannien und in Deutschland. Matthias Niklowitz ist verheiratet, zur ganzen Familie gehören vier Kinder.

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