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Discount Optionsscheine – Hintergrundwissen
Wir möchten abschließend auf einige Aspekte der Discount Optionsscheine eingehen, die Ihr Know-how rund um diesen Produkttyp abrunden und Ihnen die eine oder andere Frage beantworten, die Sie sich vielleicht beim Lesen der vorangegangenen Seiten gestellt haben.
So entsteht ein Discount Optionsschein
Discount Optionsscheine sind Kopien einer Handelsstrategie aus dem professionellen Optionshandel, dem sogenannten „Spread“. Im Fall des Discount Calls ist die Optionsvariante der Call-Spread und im Fall des Discount Puts der Put-Spread. Die Konstruktion eines Spreads verläuft folgendermaßen:
Discount Call: Sie kaufen einen Call mit einem niedrigen Basispreis und verkaufen gleichzeitig einen Call mit einem höheren Basispreis und gleicher Laufzeit. Die erstgenannte Option definiert den Basispreis, die letztgenannte den Höchstkurs des Discount Calls.
Discount Put: Sie kaufen einen Put mit einem hohen Basispreis und verkaufen gleichzeitig einen Put mit einem niedrigeren Basispreis und gleicher Laufzeit. Die erstgenannte Option definiert den Basispreis, die letztgenannte den Tiefstkurs des Discount Puts.
Discount
Im Ergebnis bedeutet das, dass Sie mit einem Discount Optionsschein eigentlich einen Optionsschein mit begrenzten Kurschancen erwerben. Die Kurschancen werden nämlich durch die verkaufte Option neutralisiert. Ab dem Basispreis der verkauften Option werden Ihre zusätzlichen Gewinne aus den Kursbewegungen des Basiswertes durch die Zahlungsverpflichtungen aus der verkauften Option vollständig ausgeglichen. Das hat für Sie aber gleichzeitig den Vorteil, dass Sie einen niedrigeren Erwerbspreis bezahlen müssen als für einen herkömmlichen Optionsschein mit dem niedrigen (Call) oder hohen (Put) Basispreis. Das liegt daran, dass Sie die verkaufte Option mit dem höheren (Call) oder niedrigeren (Put) Basispreis natürlich nicht verschenken, sondern dafür indirekt einen Marktpreis vereinnahmen. Für den Discount Optionsschein bezahlen Sie dann insgesamt nur den Saldo aus der ge- und der verkauften Option.
Preis: positiver oder negativer Zeitwert
Hinsichtlich der grundsätzlichen Fragen zur Bewertung von Optionsscheinen möchten wir Sie bitten, die entsprechenden Passagen im Kapitel „Hintergrundwissen“ zu Optionsscheinen zu lesen. Was wir aber hier besprechen möchten, ist, wie sich der Preis von Discount Optionsscheinen ermitteln lässt und inwiefern Situationen entstehen können, bei denen der Innere Wert unterschritten oder überschritten wird.
Die grundsätzliche Preisermittlung von Discount Optionsscheinen funktioniert wie folgt: Vom Preis der gekauften Option wird der Preis für die verkaufte Option abgezogen. Der Innere Wert wird so ermittelt: aktueller Kurs des Basiswertes minus Basispreis (Call) bzw. Basispreis minus aktueller Kurs des Basiswertes (Put). Wir wissen von herkömmlichen Optionsscheinen, dass diese einen Zeitwert haben und deswegen über ihrem Inneren Wert handeln, der gleichzeitig eine Wertuntergrenze bildet. Das ist bei Discount Optionsscheinen nicht immer der Fall. Es kann durchaus geschehen, dass aus der Subtraktion beider Optionen ein Preis entsteht, der unter dem Inneren Wert liegt. Da Discount Optionsscheine im Gegensatz zu ihrer herkömmlichen Variante nicht vor dem Laufzeitende ausgeübt werden können, ist das zunächst kein Widerspruch. Wann kann es aber zu einer solchen Situation kommen? Zunächst natürlich immer bei der konservativen Variante, da in diesem Fall ja selbst bei einer Seitwärtsbewegung eine positive Rendite erwirtschaftet wird. Der Schnittpunkt, an dem sich ein negativer Zeitwert zu einem positiven entwickelt, ist bei der marktneutralen Variante zu beobachten und liegt in einem bestimmten Wertebereich des Basiswertes zwischen Basispreis und Höchstkurs (Call) bzw. Tiefstpreis (Put). Der genaue Wendepunkt zwischen positivem und negativem Zeitwert hängt von dem Kurswert des Basiswertes relativ zu Basispreis und Höchst- oder Tiefstkurs, der Laufzeit und der Höhe der berechneten Volatilitäten für beide Optionen ab; dazu gleich mehr.
Volatilität
Wir möchten Ihnen hier zeigen, dass die Auswirkungen einer Veränderung der Volatilität bei Discount Optionsscheinen zu unterschiedlichen Preiseffekten führen können. Wir wissen von herkömmlichen Optionsscheinen, dass sich eine steigende Volatilität sowohl auf Calls als auch auf Puts Wert steigernd, eine abnehmende Volatilität immer Wert mindernd auswirkt. So einfach ist das bei Discount Optionsscheinen nicht. Das liegt natürlich daran, dass Sie mit diesem Hebelprodukt sowohl eine Option ge- als auch eine Option verkauft haben. Die Frage ist also, bei welcher Option sich die Veränderung der Volatilität stärker bemerkbar macht. Würde etwa bei einem allgemeinen Anstieg der Volatilität der Preis der verkauften Option stärker steigen als der der gekauften Option, so hätte dies zur Folge, dass der Preis des Discount Optionsscheins trotz steigender Volatilität sinkt. Um es kurz zu machen: Es kommt auf die konkrete Situation an, wie sich Veränderungen der Volatilität auf den Preis von Discount Optionsscheinen auswirken. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass es vorkommt, dass Volatilitäten je nach Höhe des Basispreises in unterschiedlicher Stärke steigen oder fallen.
Preisbildung
Lassen Sie uns zum Abschluss betrachten, welche Faktoren während der Laufzeit Einfluss auf den Preis von Discount Optionsscheinen haben. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass die isolierte Betrachtung einzelner Preis bildender Faktoren immer nur zu der Aussage führen kann, dass sich etwas Wert steigernd oder Wert mindernd auswirkt. Manchmal lässt sich auch gar keine generelle Aussage treffen. Letzten Endes kommt es für die tatsächliche Wertentwicklung während der Laufzeit auf die Summe aller Preis bildenden Faktoren an.
1. Veränderungen des Kurses des Basiswertes
Call: Ein steigender Kurs des Basiswertes wirkt sich Wert steigernd, ein fallender Wert mindernd auf den Preis eines Discount Calls aus.
Put: Ein steigender Kurs des Basiswertes wirkt sich Wert mindernd, ein fallender Wert steigernd auf den Preis eines Discount Puts aus.
2. Laufzeit
Discount Optionsscheine haben je nach Höhe des aktuellen Kurses des Basiswertes relativ zu den Produktkonditionen gegenüber dem Inneren Wert entweder ein Aufgeld oder ein Abgeld. Dementsprechend können Discount Optionsscheine mit Ablauf der Laufzeit sowohl einen Zeitwertverlust erleiden als auch eine Zeitwertgewinn.
3. Erwartete Dividenden
Eine Änderung in der Erwartung hinsichtlich der Höhe der zukünftigen Dividendenzahlungen kann sich bei Discount Optionsscheinen sowohl Wert steigernd als auch Wert mindernd auswirken. Es kommt letztendlich darauf an, ob sich die Änderung stärker bei der ge- oder bei der verkauften Option bemerkbar macht.
4. Volatilität
Die Auswirkungen von Änderungen der Volatilität hängen davon ab, ob sich die Änderung stärker bei der ge- oder bei der verkauften Option bemerkbar macht.
5. Zinsen
Eine Änderung der Kapitalmarktzinsen kann sich bei Discount Optionsscheinen sowohl Wert steigernd als auch Wert mindernd auswirken. Es kommt letztendlich darauf an, ob sich die Änderung stärker bei der ge- oder bei der verkauften Option bemerkbar macht.
Zusammenfassung
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Discount Optionsscheine sind sogenannte Call- oder Put-Spreads. Sie bestehen aus einer gekauften Option mit einem niedrigen (Call) bzw. hohen (Put) Basispreis und einer verkauften Option mit einem höheren (Call) bzw. niedrigeren (Put) Basispreis.
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Discount Optionsscheine können je nachdem, wie die Produktkonditionen relativ zum aktuellen Kurs des Basiswertes zu bewerten sind, über die Laufzeit einen Zeitwertverlust erleiden oder einen Zeitwertgewinn erzielen. Der Verlauf ist nicht linear, sondern beschleunigt sich zum Laufzeitende.
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Bei der Preisbildung gelten für Discount Optionsscheine die gleichen Faktoren wie für herkömmliche Optionsscheine. Allerdings ist die Beurteilung der Auswirkungen von Veränderungen der einzelnen Faktoren auf den Preis nicht so eindeutig wie bei herkömmlichen Optionsscheinen.
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