Aktien defensiv handeln, Risiken reduzieren

06.10.2023 · von Dr. Michael Geke

Weniger kann manchmal mehr sein

Die Börse ist bekannt für ihre Schwankungen, und in volatilen Zeiten kann es verlockend sein, auf riskante Anlagen zu setzen, um hohe Renditen zu erzielen. Allerdings kann das Investieren mit defensiveren Anlagestrategien in solchen Phasen längerfristige Stabilität bieten. 

In volatilen Zeiten ist der Schutz des Kapitals von größter Bedeutung. Defensivere Strategien können dazu beitragen, Verluste zu begrenzen und das Vermögen zu schützen. Das „Hauptarbeitsfeld“ von defensiveren Aktienstrategien sind Marktphasen mit höheren Schwankungsbreiten, bei denen das Chance-Risiko-Verhältnis attraktiver ist. Kleinere Marktschwankungen und Bewegungen von Aktien werden häufig ignoriert. Man kann somit häufig Aktien zu attraktiven Preisen im kurzfristigen und längerfristigen Zeitfenster kaufen. Defensive Aktienstrategien sind wie Stock-Picking-Strategien. Durch gutes Timing von Swing Trades kommt es zu einem dynamischen aktiven Portfoliomanagement mit einem dynamischen Cash-Bestand. Ein Beispiel für eine solche Strategie ist der SOLID-Algorithmus. Er handelt zum Beispiel die Aktien aus dem Nasdaq 100. Technologiewerte reagieren häufig sensibler auf Marktveränderungen. SOLID greift sich aus dem 100 Aktien umfassenden Aktienkorb maximal 10 Aktien heraus und hält diese circa 10 Tage im Depot. Auch für dieses Jahr kann sich das Resultat sehen lassen. 

Das durch SOLID gemanagte Aktienportfolio an Technologie-Aktien konnte in diesem Jahr bei sehr geringen Pullbacks im Depot circa 20 Prozent zulegen. Marktschwankungen wurden weitgehend herausgefiltert (orangefarbene Linie). Die blaue Linie zeigt parallel zur Performance-Entwicklung die Timing-Qualität des Algorithmus. Ein Wert von 1 bedeutet, dass das Portfolio mit 10 Positionen voll besetzt war. Deutlich sichtbar ist das aktive Management der Positionen im Depot. Man muss nicht immer investiert sein. Der Algo fährt das Depot hoch, wenn es viele attraktive Chancen gibt, und runter, wenn die Aktien steigen. Das nennt man ein konträres System. Die Kunst ist es, den Trendumkehrpunkt gut zu treffen.

FAZIT: Mit „Weniger ist mehr“ meine ich vor allem, dass es nicht darauf ankommt, die maximale, sondern vielmehr eine gleichmäßige Rendite zu erzielen. Da es bei Aktien aber immer Auf- und Abwärtsbewegungen gibt, muss man dazu die Investitionsquote im Depot häufiger anpassen, um nicht im Tief zu verkaufen und auf dem Hoch zu kaufen. Umgekehrt wäre besser. Dies manuell zu machen kann mit viel persönlichem Einsatz funktionieren, braucht aber viel Zeit, Geduld und Wissen. Zum Glück gibt es aber Algorithmen, die einem diesen Job abnehmen. Mehr Informationen dazu unter quant4you.com/solid-us-tech-100

 

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Dr. Michael Geke hat sowohl einen naturwissenschaftlichen als auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Dabei setzte er sich während der Promotion intensiv mit computerbasierten Simulationsmodellen und -theorien auseinander. Vor der Gründung des Fintechs Quantmade hat er bereits ein Softwareunternehmen und eine Unternehmensberatung gegründet.