Anlagestrategie - Der DO-Indikator

08.03.2024 · von Dr. Michael Geke

Der DO-Indikator

Investitionen können eine Achterbahnfahrt sein, und blindlings einer Markt-Rallye zu folgen endet oft in Frustration. Der aktuelle Blick in die Zukunft offenbart, dass die nächste große Bewegung eher seitwärts als aufwärts gerichtet sein könnte. An dieser Stelle kommt die Bedeutung quantitativer, algorithmisch gesteuerter Aktienportfolios ins Spiel, um so eine Bewertung zu erzielen. Solche Quant-gesteuerten Portfolios bieten nicht nur die Möglichkeit, in eine Vielzahl von Titeln zu investieren, sondern erlauben auch eine tiefgreifende Analyse verschiedener Leistungskennzahlen. Dazu gehören etwa die mittlere Rendite, Sharpe Ratio, Sortino Ratio, Alpha und Beta.

Besonders interessant ist die Performance-Entwicklung dieser Portfolios. Quantitative Systeme, die auf eine defensive Strategie ausgerichtet sind, wie etwa das SOLID-System, zeichnen sich durch eine gleichmäßige und beständige Performance aus. Im Gegensatz dazu weisen offensiv handelnde Systeme wie die MOUNT-Systeme auf lange Sicht eine höhere durchschnittliche Rendite, aber auch signifikant größere Schwankungen auf. Ein Vergleich der Performance-Entwicklung zwischen offensiven und defensiven Handelssystemen mündet in der Berechnung eines Indikators, den wir DO-Indikator (Defensiv-Offensiv-Indikator) nennen. Dieser bietet eine statistische Verteilungsfunktion der Renditen zwischen den beiden Anlagestrategien und liefert eine Einschätzung, ob zukünftig ein höheres Augenmerk auf das Risiko und den potenziellen Wertverlust (Drawdown) gelegt werden sollte oder ob die Konzentration auf die Rendite bei der Anlagestrategie im Vordergrund stehen sollte.

Aktuelle Analysen zeigen, dass der DO-Indikator im 95. Perzentil auf der offensiven Seite liegt. Das signalisiert, dass das Risiko eines Renditerückgangs bei offensiven Systemen in der Zukunft größer sein könnte als bei defensiven Ansätzen. Für Nutzer der Quant-Portfolios bei Quant4you könnte das bedeuten, dass defensive Systeme wie SOLID in den kommenden Monaten eine bessere Performance als die Systeme MOUNT und BAND erzielen könnten. Diese Überlegungen lassen sich auf breitere Investitionsstrategien ausweiten. Anlagen, die eine hohe Korrelation zum Benchmark aufweisen (z. B. passive Indexinvestments), könnten schlechter abschneiden als aktiv gemanagte Stock-Picking-Strategien. Es könnte ebenfalls ratsam sein, den Cash-Anteil zu erhöhen oder eine Absicherung (Hedge) aufzubauen. Wichtig: Der DO-Indikator ist von seiner Prognosefähigkeit her schon sehr gut, aber nicht als isoliertes Timing-Modell zu betrachten, sondern üblicherweise in Verbindung mit dem Quantmade Sentimentor für die Marktbreite zu verwenden, um ein optimiertes Timing zu erreichen.

Die Entwicklungen rund um den DO-Indikator sind auf dem Quant4you-Portal kostenlos einsehbar. Wer also vor der Entscheidung steht, wie aggressiv oder defensiv investiert werden soll, findet in diesem Tool eine wertvolle Entscheidungshilfe. 

Weitere Informationen und eine kostenlose Registrierung sind unter webapp.quant4you.com verfügbar.

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Dr. Michael Geke hat sowohl einen naturwissenschaftlichen als auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Dabei setzte er sich während der Promotion intensiv mit computerbasierten Simulationsmodellen und -theorien auseinander. Vor der Gründung des Fintechs Quantmade hat er bereits ein Softwareunternehmen und eine Unternehmensberatung gegründet.