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Anlagestrategie - Trading und Investing
Was ist der (kennzahlentechnische) Unterschied?
In diesem Artikel möchte ich Ihnen den Unterschied zwischen Trading und Investing aus der Sicht der Kennzahlen näherbringen. Dies ist von großer Bedeutung, da sowohl erfolgreiches Trading als auch erfolgreiches Investieren ihre eigenen kennzahlentechnischen Gesetzmäßigkeiten haben. Ein häufiges Problem sowohl bei Tradern als auch bei Investoren ist, dass kaum jemand ein Trading-Journal führt. Ohne ein solches Journal wird es schwierig, die eigenen Kennzahlen zu berechnen und auszuwerten. Viele Broker bieten zwar einen Download der Einzeltrades an, aber die Auswertung bleibt oft aus.
Zu den wesentlichen Kennzahlen zählen der Profitfaktor, die Trefferquote, das Verhältnis von mittlerem Gewinn zu mittlerem Verlust und die Haltedauer. Für Trader sollte der Profitfaktor idealerweise größer als 1,5 sein. Das bedeutet, dass man auf jeden Euro, den man verliert, 1,5 Euro verdient. Bei einer Trefferquote von 50 Prozent muss der mittlere Gewinn aus den Trades höher (1,5x) sein als der mittlere Verlust. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Profitfaktor zu steuern:
1. Über die Trefferquote
2. Über das Verhältnis von mittlerem Gewinn zu mittlerem Verlust.
Im Trading handelt man häufiger. Je kürzer der Timeframe, desto häufiger wird gehandelt. Stopps sind enger und Gewinne werden früher realisiert. Im Intraday-Bereich sind mittlerer Gewinn und mittlerer Verlust oft ähnlich, daher hängt der Gewinn stark von der Trefferquote ab. Erfolgreiches Trading basiert auf präzisen Setups und Einstiegen, da Stopp und Take-Profit häufig schon festgelegt sind. Beim Swingtrading über mehrere Tage können Systeme einen hohen Profitfaktor von etwa 1,9 bei Trefferquoten von 62 Prozent erreichen. Ein Beispiel dafür ist das Proton-System im Swingtrading über fünf Tage. Beim Investieren hingegen sind die Laufzeiten der Trades viel länger, wodurch die Trefferquote in der Regel sinkt. Trendfolgesysteme, die oft im Investing-Bereich eingesetzt werden, haben häufig Trefferquoten von deutlich unter 40 Prozent. Der Grund liegt darin, dass Trades länger laufen gelassen werden, was zu erhöhter Volatilität im Depot führt. Verlustpositionen können Verkaufssignale auslösen. Profitabel wird das Investieren nur, wenn die wenigen Gewinner die vielen Verlierer ausgleichen und übertreffen. Daher ist das Verhältnis von mittlerem Gewinn zu mittlerem Verlust hier entscheidend. Aufgrund der langen Laufzeiten verteilt man das Kapital auf viele Basiswerte, um die Chancen zu erhöhen. Für Trader ist es problematisch, wenn sie mit einer geringeren Trefferquote handeln. Häufiges Problem bei Hobby-Tradern und Anfängern ist das unstrukturierte „Ich mach mal was“-Trading. Auch das blinde Vertrauen auf viele verschiedene Trading-Experten gleichzeitig funktioniert selten, da deren Systeme unterschiedliche Logiken haben.
Entscheiden Sie daher, ob Sie Trader oder Investor sein möchten. Richten Sie Ihre Setups entsprechend ein, definieren Sie Ihre Kennzahlen und messen Sie Ihre Ergebnisse. Nur wer seine Performance bewertet, kann seinen Erfolg optimieren.
Bei Fragen oder Anregungen schreiben Sie mir gerne direkt an info@quantmade.com. Weitere Informationen zum Proton-System finden Sie auf quant4you.com/proton.
Dr. Michael Geke hat sowohl einen naturwissenschaftlichen als auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Dabei setzte er sich während der Promotion intensiv mit computerbasierten Simulationsmodellen und -theorien auseinander. Vor der Gründung des Fintechs Quantmade hat er bereits ein Softwareunternehmen und eine Unternehmensberatung gegründet.