Anlagestrategie - Eile mit Weile

03.06.2022 · von Dr. Michael Geke

Aktives Stock-Picking mit System

Die Aktienmärkte zeigen in diesem Jahr eine besonders hohe Dynamik. Das ist verständlich. Ist es doch etwas mehr als zwei Jahre her, dass überall der Slogan der „Alternativlosigkeit“ zu Aktien zu hören war. Treiber für den Aufstieg waren vor allem zwei Dinge – hohe Liquidität durch QE und sehr sehr niedrige Zinsen. Jetzt sind die Weichen neu gestellt. Die Folgekosten dieser Notenbankpolitik werden jeden Tag sichtbarer. Die Preissteigerungen sind global ubiquitär. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist makroskopisch noch nicht alles in den Bilanzen und KGVs verarbeitet. Man wartet gespannt auf die nächsten Quartalszahlen, die ein deutlicheres Bild liefern werden.

Um dem ganzen Auf- und Ab an der Börse zu entgehen, kann es sich anbieten, auf Stock-Picking zu setzen. Stock-Picking ist eine Methode, die gezielt einzelne Aktien auswählt, kauft und nach definierten Kriterien wieder verkauft. Der Vorteil beim Stock-Picking ist, dass man es in allen Marktphasen nutzen kann. In Aufwärtsphasen ist die Rendite gegenüber offensiven und breiter gefassten Aktienanlagen geringer, aber dafür sind die Drawdowns – die Phasen, in denen das Depot zurückgeht – häufig deutlich geringer. Dies sorgt für eine gleichmäßigere Depotentwicklung und lässt manchen Anleger ruhiger schlafen. Wie sich eine Stock-Picking Strategie zum Vergleichsindex verhält, zeigen wir am Beispiel des SOLID-Algorithmus beim Handel der TOP-US-100-Werte. Schauen wir nur einmal auf dieses Jahr, so beträgt die YTD-Rendite im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Mai 2022 +6,4 Prozent (orange Linie, links unten). Deutlich zu sehen ist der Performance-Unterschied gegenüber dem S&P 100 Index in der Abwärtsphase ab April 2022.

Stock-Picking kann man auch über einen längeren Zeitraum durchführen. Die Korrelation zum Anlageuniversum ist dabei sehr gering. Die Grafik rechts unten zeigt den Performancevergleich seit 2. Januar 2019. Über den Zeitraum von Januar 2019 bis 31. Mai 2022 erreichte SOLID US 100 ohne große Rücksetzer und bei sehr geringer Volatilität eine Rendite von circa 40 Prozent.

FAZIT: Man muss nicht immer voll investiert sein. Gegenüber einer Investition in den Index zum Beispiel über einen ETF kommt man ebenfalls auf eine attraktive Rendite, allerdings bei in der Regel geringerer Dynamik. Mehr zum Handelssystem SOLID US 100 finden Sie auf www.traderama.com

 

Autor_Bild_GekeMichael.jpg

Dr. Michael Geke hat sowohl einen naturwissenschaftlichen als auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Dabei setzte er sich während der Promotion intensiv mit computerbasierten Simulationsmodellen und -theorien auseinander. Vor der Gründung des Fintechs Traderama im Jahr 2018 hat er bereits ein Softwareunternehmen und eine Unternehmensberatung gegründet