Nachhaltig investieren

22.07.2022 · von Matthias Niklowitz

EZB fördert ab Herbst über Anleihekäufe nachhaltige Unternehmen

Anleihe-Experten stellen ihre Portfolios nach Kriterien wie Laufzeiten, Bonitäten, Fremdwährungen und Emittenten zusammen. Ab Herbst 2022 kommt für europäische Portfoliomanager ein weiteres Kriterium hinzu: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab diesem Zeitpunkt regelmäßig Anleihen von Emittenten aus bestimmten Industrien aufkaufen, um den Umbau der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu beschleunigen.
Details zu diesem Programm wurden Anfang Juli veröffentlicht: Ab Oktober wird die EZB zunächst im ersten Jahr 25 Milliarden Euro ausgeben. Das entspricht etwa 14 Prozent des jährlichen Netto-Emissionsvolumens der vergangenen fünf Jahre bei Firmenanleihen mit Investment-Grade-Ratings, also mit Bonität von Triple-B und besser. Damit wird der bisherige marktneutrale Ansatz, bei dem die Aufkäufe die Preisfindung selber nicht durcheinanderbringen sollten, aufgegeben. Gekauft werden nun Anleihen von Firmen, die entweder niedrige Treibhausgasemissionen aufweisen, sehr ambitiöse Pläne zur Reduktion solcher Emissionen verfolgen und/oder sehr detailliert über alles rund um das Thema Klimabelastung berichten.

Die Abkehr vom marktneutralen Ansatz dürfte einige Folgen haben, die nach den großen Kursverlusten bei Anleihen in diesem Jahr bei etlichen Portfolio- und Fondsmanagern hochwillkommen sind. Zu den Branchen, die besonders profitieren werden, gehören die Dienstleister im weiteren Sinne, also auch der Einzelhandel, lokaler Tourismus sowie die vielen spezialisierten Dienstleister wie Telekom oder Immobilienvermietung. Auch die Versorger, die viel in erneuerbare Energiequellen investieren und die teilweise bereits heute zu den größten Emittenten von nachhaltigen Anleihen zählen, werden von der EZB auf die Positiv-Liste gesetzt werden. Umgekehrt zeichnet sich ab, dass viele Bereiche aus der Industrie nicht von der EZB über Anleihekäufe gefördert werden. Hierzu zählen Unternehmen aus dem Öl- und Kohlebereich, Chemie und Rohstoffunternehmen. Offen ist derzeit noch, wie präzise die Abgrenzung bei weiteren Industriebereichen vorgenommen werden wird. Nahrungs- und Getränkehersteller beispielsweise haben größere Geschäftsbereiche, die als nachhaltig gelten. Das Gleiche gilt für Autohersteller mit ihren ständig größer werdenden Anteilen von E-Fahrzeugen. Und auch die Baubranche gilt als kontrovers: Einerseits zählt der Bau und insbesondere die Zementproduktion zu den großen Klimabelastern weltweit. Andererseits ist man auf diese Branche angewiesen, denn nicht nur die Neubauten sollen klimaschonender ausgelegt, sondern auch der riesige Altbestand muss saniert werden.

Etwas verkompliziert wird alles durch die bereits bestehenden Kaufanteile bei einigen Sektoren: Bei der Autobranche beispielsweise liegt der bisher von der EZB über den marktneutralen Ansatz aufgebaute Anteil unter dem Anteil, den sie eigentlich hätte aufkaufen können. Hier könnten die Anleihen der Autohersteller doppelt profitieren – wenn die Emittenten detailliert über ihre Klimaschutz-Vorhaben berichten.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von nachhaltigem Investieren berichtet Märkte & Zertifikate weekly an dieser Stelle jede Woche über Neuigkeiten am ESG-Markt sowie über die vielfältigen Aktivitäten von BNP Paribas in diesem Bereich.

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Matthias Niklowitz

Matthias Niklowitz ist Analyst und Journalist in Zürich (Schweiz). Themenbereiche sind Innovationen, Nachhaltigkeit und Technologie. Nach dem Studium in Zürich (Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften) arbeitete er in der universitären Forschung, bei Wirtschaftsmedien, in Banken und in Think Tanks in der Schweiz, in Frankreich, in Grossbritannien und in Deutschland. Matthias Niklowitz ist verheiratet, zur ganzen Familie gehören vier Kinder.

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