Kupfer - Angebotssorgen beflügeln den Kupferpreis
Vor allem kräftig gesunkene LME-Lagerbestände stützen den Kurs
Ende letzter Woche kletterte der Kupferpreis erstmals seit Mitte September wieder über die Marke von 8.000 Dollar je Tonne und verzeichnete mit einem Plus von sieben Prozent den stärksten Tagesanstieg seit fast 14 Jahren. Zunächst trieben Spekulationen den Kurs, dass China eine Lockerung seiner Null-Covid-Strategie in Erwägung zieht. Obwohl sich diese Hoffnungen binnen kurzer Zeit verflüchtigten, gab der Preis des Rotmetalls nur kurzzeitig nach. Preisbestimmend waren vielmehr Angebotssorgen, angeheizt von deutlich gesunkenen Lagerbeständen an der Londoner Metallbörse LME. Dort fielen die Vorräte zuletzt um 4.000 auf 84.600 Tonnen und erreichten damit das niedrigste Niveau seit Ende März. Mitte Oktober beliefen sich die Bestände noch auf 146.000 Tonnen. Derweil kündigte der Betreiber der peruanischen Las-Bambas-Mine, die für zwei Prozent des weltweiten Kupferangebots steht, stärkere Produktionskürzungen an. Am Markt zeichnet sich vor diesem Hintergrund in diesem Jahr eine Unterversorgung ab, nachdem Experten noch im Januar mit einem Angebotsüberschuss rechneten.
Produktionserholung in 2023 erwartet
Auch die International Copper Study Group (ICSG) hat in ihrem Oktober-Report die Produktionsprognose für das zu Ende gehende Jahr gesenkt und erwartet ein Angebotsdefizit von 328.000 Tonnen für dieses Jahr. Für 2023 prognostiziert die ICSG hingegen im Zuge einer Erholung der Produktion und einer zurückgehenden chinesischen Nachfrage einen Angebotsüberschuss von 155.000 Tonnen. In den Himmel wachsen wird der Kurs daher wohl eher nicht, doch kurzfristig könnte Kupfer noch Luft nach oben haben.
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