Gold und Silber - Gemischte Gefühle bei den Edelmetallen
Silber könnte den großen Bruder Gold hinter sich lassen
Der Goldpreis hat sich zuletzt zwar deutlich von seinem Schwächeanfall im Oktober erholt, Beobachter führen die Aufwärtsbewegung allerdings in erster Linie auf die Eindeckung von spekulativen Verkaufspositionen zurück. Nun muss sich zeigen, ob das gelbe Edelmetall aus eigener Kraft die Erholung fortsetzen kann. So zeigen die jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission einen Wechsel hin zu spekulativen Netto-Long-Positionen, die mit 25.457 Kontrakten den höchsten Stand seit drei Monaten erreicht haben. Ein nachhaltiger Aufwärtstrend des Goldpreises scheint nach wie vor erst dann möglich, wenn sich – möglicherweise im ersten Quartal 2023 – ein Ende der Zins-erhöhungen abzeichnet. Anders präsentiert sich die Lage beim „Gold des kleinen Mannes“: Silber steht vor einem erheblichen Angebotsdefizit. Das Silver Institute geht davon aus, dass die weltweite Nachfrage in diesem Jahr um 16 Prozent auf mehr als 1,2 Milliarden Unzen ansteigen wird. Mit geschätzten 193 Millionen Unzen entsteht das größte Defizit seit Jahrzehnten. Schon im vergangenen Jahr landete gut die Hälfte des verwendeten Silbers in Elektronik, Solarpanels und Röntgenfilmen. Bei Gold betrug die Nachfrage aus der Industrie nur acht Prozent.
Gold-Silber-Ratio spricht für Silber
Für Silber spricht auch das sogenannte die Gold-Silber-Ratio. Lag das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber in den vergangenen vier Jahrzehnten im Schnitt bei rund 65, benötigt man derzeit 81 Unzen Silber, um eine 31,1 Gramm schwere Unze Gold zu kaufen. Dies signalisiert, dass Silber relativ betrachtet günstig ist – oder Gold zu teuer.
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