Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten

13.10.2021

Im folgenden werden wir auf die Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten eingehen und diese anhand von Beispielen erklären.

1. Fall: Barriere nicht verletzt

Lassen Sie uns alles Weitere an einem Beispiel erläutern:

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Zur Erklärung der Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten werden wir im ersten Fall nur zwei Szenarien durchspielen: ein positives und ein sehr positives. Warum kein neutrales oder negatives? Weil es diese nicht gibt, wenn die Barriere nicht verletzt wurde und der Bonusbetrag über dem Erwerbspreis zuzüglich der Erwerbskosten liegt. Die Erwerbskosten in Höhe von 1,20 Euro berücksichtigen wir, indem wir sie vom Auszahlungsbetrag am Laufzeitende subtrahieren.

Auf der horizontalen Achse sehen Sie die Laufzeit des Bonus-Zertifikates, auf der vertikalen Achse können Sie die Kursentwicklung des Basiswertes ablesen.

Die durchgezogene blaue Linie zeigen Ihnen den möglichen Kursverlauf der A&A Aktie vom Beginn der Laufzeit des Bonus-Zertifikates bis rund zwei Jahre nach Beginn der Laufzeit. Ab hier zeigen wir Ihnen zwei mögliche Szenarien für den weiteren Kursverlauf des Basiswertes bis zum Laufzeitende: Die pink gestrichelte Linie bildet das Szenario 1 ab, die blau gestrichelte Linie das Szenario 2.

Der Kurs des Basiswertes hat während der gesamten Laufzeit des Bonus-Zertifikates die Barriere nicht erreicht oder unterschritten.

¹ Erwerbskosten vonseiten der Depotbank = 1,2 % des Erwerbspreises,(100 x 0,012) = 1,2. Die dem Anleger tatsächlich entstehenden Kosten können (u. U. sogar erheblich) von den in der Szenariobetrachtung zugrunde gelegten Kosten abweichen.

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Szenario 1: sehr positiv

Der Referenzpreis liegt bei 130 Euro. Da der Referenzpreis über dem Bonusbetrag (125 Euro) liegt, entspricht in diesem Fall der Referenzpreis dem Auszahlungsbetrag. Die erzielte Rendite beträgt 28,80 %.² Der Inhaber des Basiswertes schneidet wegen der erhaltenen Dividenden etwas besser ab. Seine Rendite beträgt 40 %.³ Kosten sind nicht berücksichtigt.

² (130 - 1,2) / 100 - 1 = -0,288
³ (130 + 10) / 100 - 1 = -0,4

Szenario 2: positiv

Der Referenzpreis liegt bei 90 Euro. Da der Referenzpreis unter dem Bonusbetrag (125 Euro) liegt, entspricht in diesem Fall der Bonusbetrag dem Auszahlungsbetrag. Die erzielte Rendite beträgt 23,80 %.⁴ Der Inhaber des Basiswertes schneidet wesentlich schlechter ab, weil für ihn bei der Berechnung der Rendite der Referenzpreis in Höhe von 90 Euro maßgeblich ist. Wegen der erhaltenen Dividenden wird das Ganze gerade noch zum Nullsummenspiel, seine Rendite ist weder positiv noch negativ, also null – vor Kosten.⁵

⁴ (125 - 1,2) / 100 - 1 = -0,238
⁵ (90 + 10) / 100 - 1 = 0

Kurz und knapp

  • Sofern der Kurs des Basiswertes die Barriere nicht erreicht oder unterschritten haben sollte, wird der Zertifikateinhaber in der Regel⁶ eine positive Rendite erwirtschaften.

  • Je höher der Referenzpreis, umso größer ist die Chance, dass die Rendite des Zertifikateinhabers höher ausfällt als bei Erhalt des Bonusbetrags.

In der nachfolgenden Tabelle können Sie die prozentuale Wertentwicklung des obigen Bonus-Zertifikates im Vergleich zur A&A Aktie nachverfolgen. Voraussetzung: Die Barriere wurde während der Laufzeit nicht verletzt.

⁶ Ausnahme: Erwerbspreis zuzüglich Erwerbskosten höher als Bonusbetrag

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2. Fall: Barriere verletzt

Im zweiten Fall haben sich die Startdaten natürlich nicht geändert:

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⁷ Erwerbskosten vonseiten der Depotbank = 1,2 % des Erwerbspreises,
(100 x 0,012) = 1,2. Die dem Anleger tatsächlichentstehenden Kosten können
(u.U. sogar erheblich) von den in der Szenariobetrachtung zugrunde gelegten
Kosten abweichen

Wir werden nun drei Szenarien durchspielen: ein positives, ein neutrales und ein negatives. Die Erwerbskosten in Höhe von 1,20 Euro berücksichtigen wir auch hier, indem wir sie vom Auszahlungsbetrag am Laufzeitende subtrahieren. Auf der horizontalen Achse sehen Sie die Laufzeit des Bonus-Zertifikates, auf der vertikalen Achse können Sie die Kursentwicklung des Basiswertes ablesen. Die durchgezogene pinke Linie zeigt Ihnen den möglichen Kursverlauf der A&A Aktie vom Beginn der Laufzeit des Bonus-Zertifikates bis rund zwei Jahre nach Beginn der Laufzeit. Ab hier zeigen wir Ihnen drei mögliche Szenarien für den weiteren Kursverlauf des Basiswertes bis zum Laufzeitende: Die grün gestrichelte Linie bildet das Szenario 1 ab, die pink gestrichelte Linie das Szenario 2 und die blau gestrichelte Linie das Szenario 3. Wie wir sehen, hat der Basiswert nach rund 1,5 Jahren die Barriere unterschritten. Der Bonusmechanismus ist somit erloschen.

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Szenario 1: positiv

Glücklicherweise erholt sich der Basiswert in der verbleibenden Laufzeit und schließt am Bewertungstag bei 120 Euro. Der Auszahlungsbetrag für das Bonus-Zertifikat am Rückzahlungstermin beträgt somit 120 Euro. Bei der Berechnung der tatsächlich erwirtschafteten Rendite müssen wir jetzt noch die Erwerbskosten in Höhe von 1,20 Euro berücksichtigen. Im Ergebnis erzielen wir mit unserem Bonus-Zertifikat eine Rendite in Höhe von 18,8 %.⁸ Der Inhaber der Aktie schneidet besser ab, da er zweimal die jährliche Dividende in Höhe von 5 Euro, also zusammen 10 Euro erhält. Die erwirtschaftete Rendite bei einer Direktanlage in die Aktie über die gesamte Laufzeit beträgt 30 %.⁹

⁸ (120 - 1,2) / 100 - 1 = 0,188; ⁹ (120 + 10) / 100 - 1 = 0,30

Szenario 2: neutral

Der Basiswert erholt sich nach Unterschreiten der Barriere und notiert am Bewertungstag bei 101,20 Euro. Der Auszahlungsbetrag beträgt somit 101,20 Euro. Bei der Berechnung  der tatsächlich erwirtschafteten Rendite müssen wir jetzt wieder die Erwerbskosten in Höhe von 1,20 Euro berücksichtigen. Im Ergebnis erzielen wir mit unserem Bonus-Zertifikat weder eine positive noch eine negative Rendite¹⁰ Der Inhaber der Aktie schneidet wieder besser ab, da er zweimal die jährliche Dividende in Höhe von 5 Euro, also zusammen 10 Euro erhält. Die erwirtschaftete Rendite bei einer Direktanlage in die Aktie über die gesamte Laufzeit beträgt 11,20 %.¹¹

¹⁰ (101,2 - 1,2) / 100 - 1 = 0; ¹¹ (101,2 + 10) / 100 - 1 = 0,112

Szenario 3: negativ

Der Basiswert notiert am Bewertungstag bei 50 Euro und unsere Anlage endet mit einem Verlust. Unter Berücksichtigung der Erwerbskosten in Höhe von 1,20 Euro erzielen wir eine negative Rendite in Höhe von -51,2 %.¹² Der Inhaber der Aktie schneidet ein bisschen besser ab, da die beiden Dividendenzahlungen ihn für den Kursverlust der Aktie entschädigen. Er erzielt eine negative Rendite von -40,00 %. Kosten sind nicht berücksichtigt.¹³

¹² (50 - 1,2) / 100 - 1 = -0,512; ¹³ (50 + 10) / 100 - 1 = -0,40

Kurz und knapp

  • Sofern der Basiswert die Barriere erreicht oder unterschritten habe sollte, ist der Bonus verloren und dem Anleger drohen Verluste. Sofern die Barriere verletzt wurde, wird der Zertifikateinhaber bei identischen Erwerbspreisen von Basiswert und Bonus-Zertifikat immer eine schlechtere Rendite erwirtschaften als der Inhaber des Basiswertes. Das liegt an den Dividenden während der Laufzeit, die der Inhaber des Basiswertes erhält, nicht aber der Zertifikateinhaber.

  • Das Erzielen einer positiven Rendite ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn die Barriere erreicht oder unterschritten wurde, aber es bedarf dafür einer deutlichen Kurserholung des Basiswertes bis zum Laufzeitende.

Kurserholung des Basiswertes bis zum Laufzeitende. In der nachfolgenden Tabelle können Sie die prozentuale Wertentwicklung des obigen Bonus-Zertifikates im Vergleich zur A&A Aktie nachverfolgen. Voraussetzung: Die Barriere wurde während der Laufzeit verletzt.

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Produktvarianten

Die spezifischen Produktmerkmale von Bonus-Zertifikaten lassen sich in verschiedener Hinsicht erweitern. Im Ergebnis können Sie als Anleger das individuell von Ihnen gewünschte Risiko-Rendite-Profil noch genauer steuern. Alle Erweiterungen der Produktmerkmale führen zu einer Reduzierung des Risikos gegenüber vergleichbaren, „herkömmlichen“
Bonus-Zertifikaten. Dementsprechend wird auch die maximal erzielbare Rendite etwas niedriger ausfallen.

Capped Bonus

Beim Capped Bonus-Zertifikat wird eine obere Kursgrenze, ein Cap, einbezogen. Der Cap bewirkt, dass der maximal mögliche Auszahlungsbetrag auf einen Höchstbetrag begrenzt wird. Die Höhe dieses Caps kann identisch mit der des Bonusbetrages sein, durchaus aber auch höher. Im Ergebnis bedeutet diese Begrenzung des maximal möglichen Auszahlungsbetrags, dass Sie als Anleger ab einer bestimmten Höhe nicht mehr an steigenden Kursen des Basiswertes teilnehmen. Sofern nämlich der Referenzpreis über dem Cap notiert, so erhalten Sie lediglich einen Auszahlungsbetrag, der dem Cap entspricht. Bei Aktienindizes als Basiswert muss der Cap gegebenenfalls mit dem Bezugsverhältnis multipliziert werden. Die gute Nachricht ist, dass die Kappung des Auszahlungsbetrags dazu führt, dass entweder die Barriere oder der Erwerbspreis niedriger ist als bei Bonus-Zertifikaten mit vergleichbaren Ausstattungsmerkmalen.

Bonus PRO

Bonus PRO-Zertifikate funktionieren wie herkömmliche Bonus-Zertifikate. Der Unterschied ist, dass die Barriere nur während eines begrenzten Zeitraums beobachtet wird. Dieser endet in der Regel mit der Laufzeit des Zertifikates. Wenn der Kurs des Basiswertes also vor dem Beobachtungszeitraum auf oder unterhalb der Barriere notiert, führt dies nicht zum Verlust des Bonusmechanismus.

Capped Bonus PRO

Capped Bonus PRO-Zertifikate funktionieren wiederum wie herkömmliche Capped Bonus-Zertifikate, mit dem Unterschied, dass die Barriere nur während eines begrenzten Zeitraums beobachtet wird. Dieser endet in der Regel mit der Laufzeit des Zertifikates. Wenn der Kurs des Basiswertes vor dem Beobachtungszeitraum auf oder unterhalb der Barriere notiert, führt dies nicht zum Verlust des Bonusmechanismus.

Bonus Last Minute

Bonus Last Minute Zertifikate funktionieren wie normale Bonus-Zertifikate. Der Unterschied ist, dass die Barriere nur zu einem bestimmten Zeitpunkt, dem Bewertungszeitpunkt, beobachtet wird. Wenn der Basiswert vorher auf oder unterhalb der Barriere notiert, führt dies nicht zum Verlust des Bonusmechanismus. Da lediglich ein einziger Beobachtungszeitpunkt für das Verletzen der Barriere relevant ist, ist die Wahrscheinlichkeit der Auszahlung des Bonusbetrags beim Bonus Last Minute Zertifikat höher als bei herkömmlichen Bonus-Zertifikaten oder der Produktvariante Bonus PRO, bei denen die Barriere während der gesamten Laufzeit bzw. während eines Beobachtungszeitraums betrachtet wird.

 

Chancen und Risiken

Die Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten: Chancen

  • Erhalt eines Auszahlungsbetrags mindestens in Höhe des Bonusbetrags, sofern der Kurs des Basiswertes zu keinem Zeitpunkt während der maßgeblichen Beobachtungszeit die Barriere berührt oder unterschritten hat.

  • Sofern der Referenzpreis des Basiswertes über dem Bonusbetrag notiert, so erhält der Anleger einen Auszahlungsbetrag in Höhe des höheren Referenzpreises.

  • Sie können mit Bonus-Zertifikaten Ihr individuelles Risiko-Rendite-Profil durch die Wahl des Basiswertes, der Höhe der Barriere und des Bonusbetrags maßgeschneidert abbilden.

  • Eine positive Rendite kann auch dann erzielt werden, wenn der Basiswert während der Laufzeit des Bonus-Zertifikates eine Seitwärtsbewegung vollzieht, sofern der Kurs des Basiswertes zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit die Barriere berührt oder unterschritten hat.

Die Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten: Risiken

  • Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Auszahlungsbetrag am Ende der Laufzeit oder zum Zeitpunkt einer vorzeitigen Kündigung niedriger ist als der Erwerbspreis zuzüglich der Kosten. Ungünstigster Fall: Totalverlust des eingesetzten Kapitals, wenn der Basiswert am Bewertungstag bei null notiert.

  • Der Anleger trägt das Risiko, dass der Wert eines Bonus-Zertifikats während der Laufzeit durch die Marktpreis bestimmenden Faktoren nachteilig beeinflusst wird und auch deutlich unter dem Erwerbspreis liegen kann.

  • Es besteht für Sie ein Wechselkursrisiko, wenn die Abwicklungswährung nicht Ihre Heimatwährung ist.

  • Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt der Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Der Emittent ist eine 100-prozentige Tochter der BNP Paribas S.A. Zwischen dem Emittenten und der BNP Paribas S.A. besteht ein deutschrechtlicher Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Angaben zum maßgeblichen Rating der BNP Paribas S.A. finden Sie unter www.derivate.bnpparibas.com.

  • Mit dem Bonus-Zertifikat erhalten Sie keine auf den Basiswert bezogenen Dividendenzahlungen.

  • Bonus-Zertifikate unterliegen keiner Einlagensicherung.

  • Der Emittent kann das Bonus-Zertifikat kündigen. In diesem Fall kann der Auszahlungsbetrag unter Umständen auch erheblich unter dem Erwerbspreis liegen. Im ungünstigsten Fall kommt es zum Totalverlust. Zudem tragen Sie das Risiko, dass zu einem für Sie ungünstigen Zeitpunkt gekündigt wird und Sie den Auszahlungsbetrag nur zu schlechteren Bedingungen wieder anlegen können.

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