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Hintergrundwissen zu Open End Zertifikaten
Im folgenden geben wir Ihnen Hintergrundwissen zu Open End Zertifikaten. Während bei allen anderen Zertifikatetypen mehr oder weniger komplexe Kombinationen aus dem Basiswert und Optionen notwendig sind, um das jeweilige Auszahlungsprofil darzustellen, ist diese Aufgabe bei Open End Zertifikaten vergleichsweise einfach. Da eine proportionale Beziehung hinsichtlich der Kurs- und der Wertentwicklung zwischen dem Basiswert und dem Zertifikat besteht, die durch keine Schwelle oder Barriere begrenzt ist, muss der Emittent lediglich in entsprechender Stückzahl den Basiswert erwerben, um die Zertifikatsmerkmale abzubilden.
Abbildung über den Kassamarkt
Viele Basiswerte lassen sich leicht über den Kassamarkt handeln. Als Kassamarkt bezeichnet man einen Handelsplatz, an dem die Übertragung der gehandelten Instrumente mehr oder weniger unmittelbar nach Abschluss des Geschäftes stattfindet. Ein typischer Kassamarkt ist etwa der Aktienhandel an der Frankfurter Wertpapierbörse.
In der Regel werden über den Kassamarkt solche Zertifikate abgebildet, die sich auf eine einzelne Aktie, einen Aktienkorb oder ein Edelmetall als Basiswert beziehen. Der Emittent handelt einfach genau die Stückzahl des Basiswertes, die unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses mit der Anzahl der gehandelten Zertifikate übereinstimmt.
Abbildung über den Terminmarkt
Häufiger als über den Kassamarkt wird der Emittent allerdings nicht den Basiswert selbst, sondern ein Termingeschäft auf den Basiswert handeln. Das hat mehrere Vorteile. Nehmen Sie beispielsweise einen Aktienindex als Basiswert. Würde der Emittent den Basiswert direkt handeln wollen, so müsste er bei jedem Geschäft in einem Open End Zertifikat, das sich auf einen Aktienindex bezieht, jede einzelne Aktie dieses Index in einer bestimmten Stückzahl handeln. Denken Sie dabei beispielsweise an einen Index mit 100 und mehr Aktien. Das wäre nicht nur für Sie als Anleger ziemlich zeit- und kostenaufwendig, sondern auch für den Emittenten.
Viel leichter ist es, ein Termingeschäft zu handeln. Termingeschäfte, die einen Index 1:1 abbilden, sind sogenannte Forwards oder Futures. Gar keine andere Möglichkeit, als über Termingeschäfte zu gehen, hat der Emittent bei Rohstoffen als Basiswert. Wenn Sie vom Emittenten am Kassamarkt gehandelt würden, müssten Rohstoffe an einem bestimmten dafür geeigneten Ort gelagert werden. Eine einfache Lagerhalle reicht dafür nicht aus. Dazu kommt: Da durch den fortlaufenden Handel in den Zertifikaten ständig an- und verkauft wird, müssten die Rohstoffe auch ständig hin und her transportiert werden. Das alles ist viel zu aufwendig, und die daraus entstehenden Kosten müssten Sie als Anleger tragen.
Roll-Over-Kosten
Der Handel des Basiswertes über Termingeschäfte ist im Fall von Aktienindizes absolut unproblematisch. Bei Rohstoffen ist das anders. Wir erklären Ihnen kurz, warum das so ist.
Termingeschäfte laufen nicht unendlich, sondern haben, wie es der Name schon impliziert, einen festen Liefertermin. Mit Ablauf eines Liefertermins muss der Emittent die im Bestand gehaltenen Kontrakte auf einen späteren Liefertermin „rollen“, da er ansonsten die Zahlungsverpflichtungen nicht mehr absichern kann, die aus den an Sie verkauften Zertifikaten resultieren. „Rollen“ bedeutet, dass er die Kontrakte auf das fällige Termingeschäft verkauft und durch neue Kontrakte mit einem späteren Liefertermin ersetzt. Beim Rollen kann es passieren, dass der Erwerbspreis für die neuen Kontrakte höher ist als der Preis, den der Emittent für die verkauften Kontrakte erzielt hat. Es kann viele Gründe dafür geben, die wir hier im Einzelnen jedoch nicht erörtern können.
Da der Emittent aber nur den Geldbetrag zur Verfügung hat, den er aus dem Verkauf der fälligen Kontrakte erhält, hat er in einer solchen Situation nur eine Möglichkeit: Die Zahl der neu erworbenen Kontrakte wird geringer sein als die, die er verkauft hat. Das wirkt sich nun auf das von Ihnen gehaltene Zertifikat insofern aus, als sich das Bezugsverhältnis verschlechtert. Die „Menge“ an Basiswerten, auf die sich Ihr Zertifikat bezieht, kann somit geringer werden. Daraus können Verluste entstehen, selbst wenn der Basiswert zu dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihre Zertifikate verkaufen möchten, oder auch am Kündigungstermin unverändert gegenüber dem Erwerbspreis notiert.
Hintergrundwissen zu Open End Zertifikaten – Zusammenfassung
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Open End Zertifikate werden seitens des Emittenten durch den Kassamarkt oder den Terminmarkt abgebildet.
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Gerade im Hinblick auf Anlageklassen, die am Kapitalmarkt ausschließlich über Terminmärkte gehandelt werden, öffnen Open End Zertifikate neue Möglichkeiten einer zielgerichteten Geldanlage und damit einer Verbesserung der Diversifikation.
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Gleiches gilt für „exotische“ Märkte wie etwa die Aktienmärkte von Entwicklungsländern.
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Die Wertentwicklung von Open End Zertifikaten erfolgt grundsätzlich 1:1 zur Wertentwicklung des Basiswertes; Ausnahmen können bei Rohstoffen als Basiswert gelten.
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